Weil wir uns lieben - Lise Gast

  • Gebundene Ausgabe
    Verlag: Salzer


    Kurzbeschreibung:
    Lise Gast hat Claire und Wolfgang selbst gekannt; sie gehörte zu ihrem Freundeskreis, damals in Sachsen, in der vertrauten rußüberzogenen Bergwerkstadt. Die Geschichte dieses kinderlosen Paares ist die Geschichte einer Ehe, die noch etwas von der “guten, alten Zeit” an sich hat Als einen Anachronismus im zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnen sich die beiden selbst in heiterem Einverständnis..


    Über die Autorin:
    Lise Gast (eigentlich Elisabeth Richter), am 2. Januar 1908 in Leipzig geboren, am 27. September 1988 in Lorch gestorben, war Landwirtschaftslehrerin, Schriftstellerin und Übersetzerin.
    1945 musste sie aus Schlesien fliehen, ihr Mann starb in Kriegsgefangenschaft.
    Sie hat zahlreiche Romane, Kinder- und Jugendbücher geschrieben.


    Mein Eindruck:
    Lise Gast hat in erster Linie Jugendromane geschrieben, dafür war sie bekannt. Es gibt aber auch Texte, die sich als leichte, heitere Unterhaltung an erwachsene Leser richtet. Das gilt jedenfalls in hohem Maße für die hier vorliegende Erzählung von 1971.


    Lise Gast wendet ihre eigenen Schreibmethoden an, um das Paar, das sie beschreibt, zu idealisieren und zu erhöhen. Das langjährig verheiratete, kinderlose Ehepaar Claire und Wolfgang haben viele Freunde, darunter die junge Katja, die sie bewundert. Es ist Katja, die sie dann bittet, den Schriftsteller Hans Heinrich Leonard einzuladen, der zufällig in der sächsischen Stadt liest. Dabei gibt es eine Besonderheit. Leonhard war der Mann, in den Claire in jungen Jahren verliebt war und der sie damals ohne Worte verlassen hatte. Wird er sie nach über 30 Jahren wiedererkennen?


    Interessanterweise wird bei dem abendlichen Zusammensein viel über die Vergangenheit, aber auch um Schriftstellerei an sich gesprochen.


    Die Erzählung ist geschickt aufgebaut, das muss man der erfahrenen Autorin zugestehen. Sie ist sowohl betont sentimental als auch gewollt altmodisch gehalten. Das ergibt einen für heutige Leseempfindungen eigentümlichen Erzählton! Mal kann man das lesen!