Krimis: Kinder und Haustiere als Mordopfer

  • In dem Krimi, den ich gerade lese, werden ein fünfjähriger Junge und sein Hund erschlagen. So gerne ich Krimis lese, wenn Kinder und Tiere ermordet werden, geht mir das sehr nahe. Es ist irgendwie komplett was anderes, als wenn der knurrige Bauer vom Nachbarhof umgebracht wird.
    Wie seht ihr das?

  • Also kommt natürlich schon drauf an, WIE das beschrieben wird. Einfach mal so als Tatbestand finde ich es nicht prinzipiell schlimmer. Ich habe immer Probleme mit Folterungen, die lange dauern und sehr geneau beschrieben werden und da sind Kinder oft noch ärger, weil sie ja normalerweise keine Chance gegen einen Erwachsenen haben. Die Wehrlosigkeit ist doppelt so groß. Oft ist es auch dadurch perfider, dass der Täter die Unwissenheit und Naivität eines Kindes ausnützt.


    Ich oute mich aber, dass der Tod von Tieren mir nur dann wirklich nahe geht, wenn ich im Buch bereits eine Beziehung zu ihnen aufgebaut habe. Und es ist für mich auch dann nicht so "schlimm" wie Menschen. Ich weiß aber, dass viele mit Tiermorden ein großes Problem haben. (Vielleicht liegt es daran, dass ich als Fleischesser ja damit lebe, dass Tiere "für mich" sterben.) :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Foundation - Isaac Asimov

    ab 10.2. LR - Fernwehland - Kati Naumann



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hm, schwer zu sagen...
    Wenn es nebenbei erwähnt wird, oder einfach nur erwähnt wird, dann stört es mich eigentlich nicht.
    Ich habe meine Probleme damit, wenn die Mordart an einem Kind ( grad in Verbindung mit Kindesmissbrauch ) vom Autor/Autorin über Seiten detailliert beschrieben wird, das brauche ich generell nicht, denn meine Phantasie ist lebhaft genug.
    Bei Tieren muss ich gestehen, macht es mir nicht gar so viel aus - kommt aber auch wieder auf die Tötungsart an. Probleme habe ich auch hier mit Tierquälerei und Folter. Eine Tötung durch Schußwunde z.B. geht mir nicht so nah.


    edit: Egal ob Kind, Tier oder erwachsene Opfer, ich mag es generell nicht blutig und /oder Gewaltexzesse die über Seiten detailliert beschrieben werden.

  • Seit ich selbst ein Kind habe, kann ich Krimis, in denen Kinder Opfer sind, nicht mehr lesen. Das muss ich mir einfach nicht antun, da meine Phantasie da sehr lebhaft ist.


    Ein Buch, was mir gerade von einer kinderlosen Dame empfohlen wurde, hat mir schon beim Lesen des Klappentextes gereicht. Übrigens mochte auch mein Mann, der nix gegen detaillierte Schilderungen von Obduktionen hat, dieses Buch nicht lesen.


    Petra Hammesfahr - Es geschah im November:



    Kurzbeschreibung:
    Wenn ein Kind verschwindet, zählt jede Minute
    An einem Nachmittag im November verschwindet die fünfjährige Emilie Brenner spurlos. Die Nachbarn sahen sie noch mit ihrem neuen Fahrrad, wenig später scheint sie wie vom Erdboden verschluckt. Ein Albtraum für die Eltern, die eine Vermisstenanzeige allerdings viel zu spät aufgeben. Und für Kommissar Klinkhammer, der aus bitterer Erfahrung weiß: Jede Minute zählt. Noch ahnt er nicht, dass seit Monaten in der Nachbarschaft Dinge geschehen, die an jenem Tag im November unweigerlich zur Katastrophe führen.




    Ach so, und Tierquälerei mag ich auch nicht lesen.


    Vor kurzem habe ich Kiera Brennan - Die Herren der Grünen Insel gelesen. Da wurde eine kleine Katze von einem Jungen getötet, der sie zuvor noch gestreichelt und beschützt hat. Mittelalter und überhaupt. aber trotzdem.

  • Ich stolperte gerade über die Verbindung von Kindern und Haustieren... :wow


    aber ich weiß was Du meinst. Mich persönlich stört es nicht, wenn es im Bezug zum Plot steht. Will sagen, wenn Grausamkeit als Stilmittel zur Spannungserzeugung benutzt wird, breche ich schon mal ab, einfach weil ich genervt bin. Denn das ist in der Regel kein Zeichen für die schriftstellerischen Qualitäten des Autors.


    Es gibt aber für mich gibt es auch Grenzen, und Bücher die ich abgebrochen habe, einfach weil mir das zuviel war...



    winkegrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Tiere als Mordopfer? Wie geht das denn?
    Ein Mordopfer kann ausschließlich ein Mensch sein.
    Es sei denn mit dem "Mord an Tieren" ist Tierquälerei gemeint. Wenn es in die Geschichte passt, ist das schon okay.
    Wobei man ja auch die alltägliche Tierquälerei nicht außer Acht lassen sollte. Die beginnt ja schon bei den "vermeintlichen Tierfreunden" - also die Zeitgenossen, die ihre Tiere vermenschlichen, sie in Käfige sperren, sie nicht artgerecht halten......
    ......aber das ist damit wohl nicht gemeint........
    ....denn keiner dieser Tierquäler ist sich einer Schuld bewusst. Aber wahrscheinlich würde auch kein Krimiautor eine solche Banalität in die Geschichte aufnehmen.


    Kinder als Mordopfer ist nur dann zu akzeptieren, wenn es in die Geschichte passt. Es ist inakzeptabel wenn es bei Kindern als Mordopfern nur um das "Aufpeppen" der Geschichte geht.
    Aber vielleicht sehen das unsere pädophil-sadistischen Freunde ja anders.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich glaube hier hat keiner pädophil-sadistischen Freunde :lache


    ich weiß aber was Du meinst. Wenn beispielsweise der nette Familienhund erschlagen wird, wird das als Mord an einem Familienmitglied wahrgenommen, gilt aber juristisch nur als Sachbeschädigung, oder?

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Hier dürfte wohl der § 17 des Tierschutzgesetzes Anwendung finden:


    Tierschutzgesetz§ 17


    Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
    1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
    2. einem Wirbeltier
    a)
    aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder
    b)
    länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden


    Tötet man ein fremdes Tier, so findet hier § 303 des Strafgesetzbuches (Sachbeschädigung) Anwendung. Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass hier die Begrifflichkeit der "Sachbeschädigung" von vielen Juristen sehr kritisch gesehen wird.


    Man darf ja nicht vergessen, dass ein Tier nach geltendem Recht nicht mehr als "Sache" sondern als "Lebenwesen" angesehen wird.


    Die Bemerkung im Hinblick auf die "pädophil-sadistischen Freunde" war natürlich ironisch-zynisch gemeint.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich weiß, dass das ein Witz war :lache


    und es ist erfreulich zu lesen, dass es sich offenbar derart gewandelt hat, dass Tiere nicht länger Sachgegenstände sind, bzw. das kritisch gesehen wird.


    zufriedene Grüße von Elbereth :wave

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    ― Bill Watterson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Elbereth ()

  • Ich kann da gut "abschalten". Ich weiß ja, dass es nur eine Geschichte ist.
    Erwachsene als Mordopfer finde ich nicht weniger schlimm, auch sie sind Kinder ihrer Eltern.


    Unverständlich finde ich eher Thrillerleser die dann bei Amazon ein Buch schlecht bewerten, weil Wuffi dran glauben musste :pille
    Die haben kein Problem damit, dass Menschen abgemetzelt werden, aber bei einem Hund geht der Autor zu weit und man bricht ab.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)