Inspector Swanson und der Magische Zirkel - Robert C. Marley

  • Broschiert: 300 Seiten
    Verlag: Dryas Verlag; Auflage: 1 (12. Mai 2016)


    Klappentext:
    London 1894. The Great Van Dyke, einer der berühmtesten Illusionisten der Welt, ist für seine gefährlichen und atemberaubenden Zauberkunststücke bekannt. Als Van Dyke bei der Vorführung der spektakulären „Wasserfolter“ nur knapp dem Tod entrinnt und ein weiterer Zauberkünstler bei einem misslungenen Trick im Adelphi Theater beinahe getötet wird, beginnt das Team um Chief Inspector Donald Swanson zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, dass jemand die Requisiten manipuliert hat. Und Swanson ist sich sicher: Einer aus Van Dykes eigenem Ensemble muss der Täter sein. Wenn er ihn nicht bald findet, geht der nächste Anschlag womöglich tödlich aus …


    Der Autor:
    Robert Cedric Marley, Jahrgang 1971, ist Goldschmiedemeister und fertigt als Mitglied des Magischen Zirkels Zauberapparate an. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und besitzt ein eigenes Kriminalmuseum. Wenn er nicht gerade schreibt, neue Zaubertricks erfindet oder in geheimer Mission in Großbritannien unterwegs ist, unterrichtet er Kinder und Jugendliche in Selbstverteidigung und Selbstbehauptung. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt.
    Im März 2015 wurde Marley mit dem HOMER-Literaturpreis in Bronze ausgezeichnet.


    Meine Meinung:
    Chief Inspector Donald Swanson möchte sich mit seiner Frau einen gemütlichen Abend im Adelphi Theater gönnen. Er ist ein Bewunderer der Illusionisten und taucht selbst gern in die Welt der Zauberer ein. Auch er verschließt sich nicht davor, an etwas zu glauben, das eigentlich unglaublich ist. Tricks und Kunststücke faszinieren ihn, muss er sich doch in der Realität mit so manch gefährlichem Mörder und Fällen herumschlagen, bei denen eine Flucht in die Welt der Künstler eine hübsche Ablenkung bieten dürfte. Doch weit gefehlt. Kaum sitzt er auf seinem Platz in der zweiten Reihe, befindet er sich auch schon in einem Schauspiel, das keines ist: Der berühmte Zauberer van Dyke stirbt beinahe in der sogenannten "Wasserfolter". Beherzt rettet ihm Swanson das Leben. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um einen Mordanschlag handelt. Swanson beginnt in gewohnter Manier zu ermitteln. Wie hängt alles zusammen? Wer will van Dyke lieber tot als lebendig sehen? Swanson und seinem Team bleibt nicht mehr viel Zeit...


    Der dritte Fall um Chief Inspector Donald Swanson beginnt schon spektakulär. Und so setzt sich auch die Handlung fort. Ich bin auch ein Fan der Zauberei, und umso mehr hat es mich gefreut, dass der Inspector dieses Mal in dem Metier Ermittlungen anstellen musste. Man fragt sich selbst: Was ist nun Wirklichkeit, und was nur ein fauler Trick? Und Verdächtige gibt es viele, wobei genau das den Reiz der Geschichte ausmacht.
    Der klassische Who done it? - Roman, bei dem man eigens zum Detektiv wird und am knobeln ist, wer es war und vorallem das Motiv sucht. Die Frage nach dem: Warum? Das gefällt mir an den Swanson-Fällen immer so gut. Man taucht in das nebelige, oftmals regnerische London ein und ist live dabei, wenn der besonnene Polizist nach dem Mörder zu suchen beginnt und Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt.
    Ich mag das Setting sowieso unwahrscheinlich gern, und Robert C. Marley vermag es immer wieder, die Personen, die Umgebung und Atmosphäre des Londons um 1900 bildhaft und auf den Punkt gebracht zu beschreiben. Viktorianisches Flair auf jeder Seite.


    Nun, wer glaubt, zu wissen, wie sich die Geschichte entwickeln wird, wird immer wieder überrascht. Hier gibt es keine Action, sondern eine flüsternde Handlung, die aber so eindringlich erzählt wird, dass man die Spannung spürt, die sich bis zur Auflösung des Falles steigert, ohne zu übertreiben. Denn Swanson kam schon immer zum Ziel. Seine Waffe ist sein kriminalistischer Spürsinn. Geschult durch viele Jahre andauernder Polizeiarbeit.


    Der Schreibstil ist wie auch in den beiden Büchern zuvor angenehm und leicht zu lesen.
    Übrigens, Oscar Wilde hat mal wieder einen grandiosen Auftritt. Und bei all den Recherchen sorgt er mit seiner amüsanten Art für Auflockerung.


    Das Cover wurde wieder so toll vom Verlag gestaltet.


    Ich kann gar nicht anders als wieder 10 Punkte zu vergeben.
    Ein zauberhaftes Buch, das eines zeigt: Schaue hinter die Kulissen, denn dort verbirgt sich das, was du nicht sehen sollst.

  • Hier kommt meine Rezi:


    Cover: Wunderschön! Es passt super zu den anderen beiden Büchern der Reihe. Toll ist auch der eingefärbte Schnitt.


    Meinung zum Inhalt: Mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen. Am tollsten finde ich ja, dass man so schön miträtseln kann, wer es war und warum. Besonders toll fand ich die Verknüpfung von einem Vorkommnis am Anfang um dem Ende. Auch wie Insector Swanson ermittelt finde ich immer sehr erfrischend und überaus spannend und intelligent. Da ich ein Fan von Zauberei bin, grade weil ich nie dahinter komme, fand ich dieses Thema gleich faszinierend. Sehr gut gefallen hat mir auch die Einbindung von rechtsmedizinischem Wissen. Die Atmosphäre allgemein kommt gut rüber und das viktorianische London ist auch immer so toll beschrieben. Mit einem Teil der Lösung bin ich aus medizinischer Sicht nicht ganz einverstanden, daher gibt es ein wenig Punkteabzug hier.


    Fazit: Toller viktorianischer Krimi ganz im Zeichen der Zauberei. 8/10 Punkte.

  • London, 1894: Chief Inspector Donald Swanson liebt Zauberkunststücke und deshalb will er sich mit seiner Ehefrau einen schönen Abend im Adelphi Theater machen, in dem gerade mehrere Zauberer auftreten. Während der Vorstellung kommt es fast zu einem Todesfall, alles deutet auf einen Mordversuch hin, denn offensichtlich wurde eine der Requisiten manipuliert.


    Der bereits dritte Roman der Reihe kommt dieses Mal mit einem rotbraunen Schnitt daher und hat auch wieder ein schönes Cover zu bieten, das optisch gut zu den anderen passt und einen bereits in das viktorianische London entführt. Das Setting des Zauberermilieus gefällt mir gut, wer hat nicht schon mal über eines der Kunststücke gestaunt und gegrübelt, wie sich das wohl bewerkstelligen lässt. Der Autor lässt es sich wieder nicht nehmen, neben Donald Swanson weitere historische Persönlichkeiten unter sein Figurenensemble zu mischen, dabei auch mehrere der Zauberkünstler. Auch Oscar Wilde gibt sich wieder die Ehre, dazu eine ganze Reihe fiktiver, aber bereits aus den Vorgängern bekannter Charaktere, wie etwa Frederick Greenland, der mein Lieblingscharakter ist. Mir gefallen sie alle gut, skurril und einzigartig wie sind. Ebenso gefällt mir der Humor, der mich öfter zum Schmunzeln bringt.


    Der Fall ist interessant, bietet ausreichend Möglichkeit mitzurätseln und wartet mit einigen Überraschungen auf. Die Auflösung allerdings konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen, mir erschien das Vorgehen des Täters nicht frei von Unlogik, jemand, der alles gut geplant hat, hätte sich in einer so wichtigen Sache nicht auf einen Zufall verlassen, denke ich. Das ist aber nur ein kleiner Wermutstropfen in dem ansonsten erstklassig komponierten Roman.


    Mir scheint, die Reihe wird mit jedem Roman besser, und da es auf jeden Fall noch weitere geben wird, freue ich mich schon darauf, diese lesen zu können. Für diesen Roman vergebe ich knappe 10 Punkte und eine absolute Leseempfehlung.

  • Das Buch ist sehr schön aufgemacht. Das Cover ist toll und der rotbraune Schnitt. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen.


    Die Personen, vor allem Inspector Swanson, sind sehr lebhaft. Die Spannung der Geschichte zieht sich von Anfang bis zum Ende. Es wird viel Raum zum Miträtseln geboten und es gibt immer wieder überraschende Wendungen.


    Die Zauberei finde ich persönlich sehr faszinierend. Von daher fand ich die Umsetzung sehr gut. Auch die exzentrischen Eigenschaften der Zauberer fand ich gut herausgearbeitet.


    Ich fand das Zusammentreffen von Oscar Wilde und Frederick Greenland total klasse.


    Es hat mir sehr viel Spaß bereitet, den Roman zu lesen. Ich werde auf jeden Fall in nächster Zeit noch die ersten beiden Bände lesen.


    Ich vergebe für dieses Buch 8/10 Punkten.

  • Ein weiterer Fall für Chief Inspector Donald Swanson, den ich bereits aus "der Fall Jack the Ripper" kannte. Wieder gelingt es dem Autoren Robert C. Marley wunderbar, die Stimmung aus dem London zum Ende des 19. Jahrhunderts einzufangen. Mit sehr viel Liebe zu historischen Details, die ich teilweise lediglich über die begleitende Leserunde erfahren habe, wird man in die Welt der Zauberei ins damalige London entführt. Das Miträtseln hat sehr viel Spaß gemacht. Um jedoch den Täter selbst zu entdecken, sollte man jeden Satz sehr genau lesen. Hinweise verstecken sich in wie beiläufig hingeworfenen Nebensätzen. Am Ende erhält man jedoch eine sehr detaillierte Auflösung und ist verblüfft über die Detailtiefe.


    Ein sehr guter Krimi für den es von mir 8 Punkte gibt.