ISBN-13: 978-3956661433
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Kurzbeschreibung:
Sehnsucht nach Heimat empfinden immer mehr Menschen angesichts grenzenloser Mobilität und zunehmender Unübersichtlichkeit. Anselm Grün spürt dieser Sehnsucht nach und beschränkt sich dabei nicht nur auf Orte, die uns vertraut sind. Heimat umfasst für ihn vielmehr auch unsere Sprache, die Musik, die Erinnerungen in uns weckt, den Glauben, in dem wir aufgewachsen sind, und sogar die sozialen Netzwerke des Internets, in denen besonders junge Menschen Gleichgesinnte finden. Letztlich ist all das Heimat", was uns Sicherheit im Leben gibt: verständnisvolle Mitmenschen, vertraute Orte und das Gefühl der Geborgenheit, das wir im Vertrauen auf Gott und uns selbst finden können.
Über den Autor:
Anselm Grün OSB, Dr. theol., geboren 1945, trat 1964 in den Benediktinerorden ein. Er wirkt als geistlicher Begleiter und erteilt Kurse in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Er ist der weltweit populärste christliche Autor unserer Tage. Seine Bücher zur Spiritualität und Lebenskunst haben Millionenauflagen erreicht.
Mein Eindruck:
Anselm Grün hat ein Buch von der Sehnsucht nach Heimat geschrieben.
Dafür gilt es zunächst den Heimatbegriff zu klären.
Anselm Grüns Leistung ist es, die literarischen Ergebnisse bekannter Schriftsteller hierzu zu sammeln. Er beginnt mit Stimmen der Romantik, die er zitiert und erläutert, z.B. das Gedicht Heimweh von Joseph Freiherr von Eichendorff und Friedrich Hölderlin “Die Heimat”.
Krasser wird es dann mit Friedrich Nietzsche, der ausdrucksstark den Verlust von Heimat betrauert.
Natürlich wird auch erwähnt, wie im dritten Reich die Nazis den Begriff Heimat missbrauchten.
Grün geht auch auf Heimatvertriebenen ein.
Theodor Fontane sagte: Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.
Für Hilde Domin war die Sprache ihre Heimat, nachdem sie alles verloren hatte. Jemand der nicht in seine Heimat zurückkehren konnte, war Jean Amery (Wie viel Heimat braucht der Mensch).
Diese Passagen empfand ich interessant. Wo Anselm Grün seine Methode zur Meditation anwendet, seine Leserschaft mit simplen Fragen zum nachdenken anzuregen, hört es bei mir sofort auf. Das ist keine Literatur. Diese Abschnitte kann ich nur überspringen.
In Kapiteln wie Heimat in der mobilen und virtuellen Gesellschaft fällt das Buch etwas ab. Interessanter sind Kapitel wie "Heimat und Musik" oder "Heimat in der Bibel".
Schließlich will Anselm Grün darauf hinaus, dass man Heimat in sich selbst finden muss, und/oder im Glauben.