Homer Hickam: Albert muss nach Hause. Die irgendwie wahre Geschichte e. Mannes, seiner Frau u. ihres

  • Homer Hickam: Albert muss nach Hause. Die irgendwie wahre Geschichte eines Mannes, seiner Frau und ihres Alligators


    (Rezi zur englischen Ausgabe)
    Homer Hickam: Carrying Albert Home. The Somewhat True Story of a Woman, a Husband, and her Alligator
    William Morrow Verlag 2015. 432 Seiten
    ISBN-13: 978-0062431127. 14,90€
    Kindle edition 6,99€


    Verlagstext
    Big Fish meets The Notebook in this emotionally evocative story about a man, a woman, and an alligator that is a moving tribute to love, from the New York Times bestselling author of the award-winning memoir Rocket Boys—the basis of the movie October Sky.
    Elsie Lavender and Homer Hickam (the father of the author) were high school classmates in the West Virginia coalfields, graduating just as the Great Depression began. When Homer asked for her hand, Elsie instead headed to Orlando where she sparked with a dancing actor named Buddy Ebsen (yes, that Buddy Ebsen). But when Buddy headed for New York, Elsie’s dreams of a life with him were crushed and eventually she found herself back in the coalfields, married to Homer.
    Unfulfilled as a miner’s wife, Elsie was reminded of her carefree days with Buddy every day because of his unusual wedding gift: an alligator named Albert she raised in the only bathroom in the house. When Albert scared Homer by grabbing his pants, he gave Elsie an ultimatum: “Me or that alligator!” After giving it some thought, Elsie concluded there was only one thing to do: Carry Albert home.
    Carrying Albert Home is the funny, sweet, and sometimes tragic tale of a young couple and a special alligator on a crazy 1,000-mile adventure. Told with the warmth and down-home charm that made Rocket Boys a beloved bestseller, Homer Hickam’s rollicking tale is ultimately a testament to that strange and marvelous emotion we inadequately call love


    Der Autor
    Homer Hickam, geb. 1943, (auch bekannt als Homer H. Hickam, der Jüngere) ist für seine unter dem Titel “Oktober Sky” verfilmte Autobiografie “Rocket Boys” mehrfach ausgezeichnet worden. Er selbst schreibt seit der Grundschulzeit, arbeitete in einer Kohlemine, kämpfte im Vietnam-Krieg, war Tauchlehrer, Paläontologe und NASA-Ingenieur. Er lebt wechselnd in Alabama und auf den Virgin Islands in der Karibik.


    Inhalt
    Homer Hickams Mutter Elsie hat beschlossen, den Alligator Albert, den sie einst als Hochzeitsgeschenk erhielt, wieder nach Orlando in Florida zurückzubringen. Es spricht für Elsie, dass sie Albert nicht einfach in irgendeinem Gewässer aussetzt, sondern in sein heimisches Alligator-Revier auswildern will. Homer senior und Elsie sind die Eltern des Homer junior, der mit seinen Rocket Boys die Herzen seiner Leser eroberte. Unterbrochen von Einschüben in der Ichform, erzählt Sohn Hickam aus der Zeit, bevor er und sein Bruder geboren wurden. Auch wenn Vater Homer, Bergmann aus West Virginia, äußerst sympathisch wirkt, ist das Buch doch eine Hommage an Elsie. Als Roadmovie mit Alligator und einem Hahn als zusätzlichem Maskottchen erinnern Homers und Elsies Abenteuer an skurrile literarische Reisen mit Huhn, Elefant oder Giraffe. Work & Travel hat es in den 30ern vermutlich noch nicht gegeben, so dass Elsie das Verdienst zuzuschreiben ist, diese Reiseform entdeckt zu haben. Das ungewöhnlich clevere Paar aus den Bergen West Virginias trifft unterwegs Steinbeck und Hemingway und gerät in Konflikte zwischen Gewerkschaftern und Fabrikbesitzern. Elsie gelangt in die charmanten Fänge eines Alkoholschmugglers, den sie erst allmählich durchschaut. Man erfährt eine Menge über die ungewöhnliche Ehe des Paars und muss einsehen, dass die Guten (wie Elsie) im Leben nicht unbedingt bekommen, was sie verdient hätten.


    Fazit
    Ohne die legendären Rocket Boys vorher zu kennen, hätte ich den Roman reichlich sonderbar gefunden. So bildet er eine zusätzliche phantastische Facette zu Hickams Romanbiografie (1998), die zu meinen Lieblingsbüchern zählt.


    7 von 10 Punkten


    [edit: Fehler]

  • Eine Reise ins Ungewisse.
    Ein Alligator zum Verlieben.
    Ein Buch, das glücklich macht.


    "Ich oder der Alligator!"
    Keinen Tag länger will Homer Hickam der Ältere sein Badezimmer mit einem bissigen Reptil namens Albert teilen. Als der Bergwerksarbeiter seiner Frau ein Ultimatum stellt, muss Elsie lange überlegen. Schließlich ist ein Leben ohne Alligator doch sinnlos. Wie alles hier in Coalwood, West Virginia. Die ganze trostlose Stadt liegt unter einer schwarzen Staubschicht begraben. Und selbst vor ihrer Ehe hat die Große Depression keinen Halt gemacht. Trotzdem fällt Elsie die Entscheidung - unter einer Bedingung: Sie müssen Albert nach Hause bringen. Zurück nach Florida. In einem alten Buick. Mit Alligator auf dem Rücksitz …
    Mit hinreißendem Humor erzählt der preisgekrönte Autor Homer Hickam von verpassten Chancen, einer großen Liebe und dem absurd-schönen Glück, in Gesellschaft eines grinsenden Alligators zu reisen.
    "Liebevoller kann man eine verrückte Geschichte kaum erzählen: da reist ein Ehepaar mit einem Alligator namens Albert quer durch Amerika, um ihn in südlichen Sümpfen freizulassen. Albert kommt nach Hause, ja, aber auch Elsie und Homer kommen an: in ihrer Liebe und bei sich selbst. Ich glaube, nach diesem Buch brauche ich dringend einen grinsenden Alligator als Haustier, damit mein Leben auf die Reihe kommt." Elke Heidenreich über Ihr Lieblingsbuch "Albert muss nach Hause".

  • Was für ein tolles Buch! Ich war zwar von Elsie ziemlich genervt, weil sie sich wie die typische Prinzessin auf der Erbse benommen hat und Homer ihr schon fast hörig war, aber der Inhalt hat mir sehr gut gefallen. Besonders Albert, der Alligator, hat es mir angetan. Er tut zwar nicht viel, außer Homer ab und an retten und sein Yeah-Yeah-Yeah bzw. No-No-No ausstoßen, aber er war die Konstante im Buch.


    Sprachlich hat der Stil viel von einem Märchen. Die Abenteuer von Elsie, Homer, Albert und dem Hahn (man weiß einfach nicht, warum er da war) waren fantastisch und sehr abgedreht, aber genau das hat das Buch ausgemacht. Man wusste einfach nicht, was als nächstes passiert.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Fazit
    Ohne die legendären Rocket Boys vorher zu kennen, hätte ich den Roman reichlich sonderbar gefunden. So bildet er eine zusätzliche phantastische Facette zu Hickams Romanbiografie (1998), die zu meinen Lieblingsbüchern zählt.


    Ich habe das Hörbuch gehört und anschließend nach Eulen-Rezis hier gesucht. Mir hat die Geschichte gerade aufgrund all der sonderbaren Ereignisse, Erzählungen, Figuren so gut gefallen.
    Ich kenne leider die "Rocket Boys" noch nicht, werde das aber nachholen.


    Aufgrund von Elsies und Homers Begegnung mit John Steinbeck und Ernest Hemingway, habe ich zwischenzeitlich endlich einmal jeweils eines ihrer Werke gehört ("Von Mäusen und Menschen" und "Der alte Mann und das Meer"). Ohne dieses Buch hätten sie sicher noch ewig ungelesen/ungehört auf meiner Wunschliste gestanden. :-)

  • Zitat

    Original von Saiya


    Aufgrund von Elsies und Homers Begegnung mit John Steinbeck und Ernest Hemingway, habe ich zwischenzeitlich endlich einmal jeweils eines ihrer Werke gehört ("Von Mäusen und Menschen" und "Der alte Mann und das Meer"). Ohne dieses Buch hätten sie sicher noch ewig ungelesen/ungehört auf meiner Wunschliste gestanden. :-)


    Nachdem du gestern so geschwärmt hast von den beiden, muss ich die auch auf jeden Fall hören.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ok, Rocket Boys lese ich erst mal nicht :yikes
    Edit: Kann man hier nicht sehen - über 130 Euro kostet das Buch...


    Booklooker, vielleicht magst Du auf die englische Ausgabe ausweichen? Die gibt es zu einem vernünftigen Taschenbuch-Preis und ist nicht sehr schwierig zu lesen. Abgesehen von ein paar physikalischen und technischen Fachausdrücken stellt die Sprache keine allzu hohen Anforderungen ans Vokabular. Und diese Fachausdrücke sind fürs Verständnis nicht wichtig, es sei denn Du möchtest nebenbei lernen, wie man Modellraketen bastelt :grin.
    Rocket Boys lohnt sich wirklich zu lesen, eine wunderbare Geschichte, sehr unterhaltsam und informativ erzählt :-).



    .

  • Die Rocket Boys werden im Dezember neu aufgelegt.


    Für die einen ist Sputnik nur ein heller Fleck am Himmel. Doch Sonny bedeutet er die Welt. In der tristen Bergarbeiterstadt Coalwood gibt es für ihn nur zwei Möglichkeiten: Entweder er erhält ein Football-Stipendium am College oder er fristet sein Dasein in der Kohlemine seines Vaters. Doch Sonny hat eine Mission: Er will eine Rakete bauen. Gemeinsam mit seinen Freunden wagt er es, seine Zukunft in neue Bahnen zu lenken. Gegen die Angst. Gegen den Willen seines unnahbaren Vaters. Und für die Hoffnungen einer ganzen Stadt.
    „Wundervoll“ The Times
    „Durch und durch charmant“ New York Times
    "Der Text ist voller Witz, voller Selbstironie, immer erfüllt von Lebensfreude und liebendem Ernst." Die Welt