'Freiheit' - Seiten 161 - 254

  • Zitat

    Original von Saiya



    Mit Walter bekomme ich so langsam meine Probleme. Ich finde, dass er nur ein Bild von Patty sieht und liebt, die wahre Patty kann oder will er nicht wahrhaben. Im Moment denke ich, dass er es nicht will. Er müsste ja dann sein bequemes Leben aufgeben und die echten Probleme von Frau und Sohn wahrnehmen. Er ist in dieser Beziehung ganz schön bequem und trägt seine Nettigkeit vor sich her, wie ein Schild. Und ich glaube, dass auch das einer der Gründe ist, wieso Patty so einsam ist. Ich denke, dass schlussendlich auch das Grund dafür ist, dass Richard zulässt, dass Patty ihn verführt. Er erkennt Patty als das was sie ist und ich glaube auch, dass er sie liebt. Allerdings ist er bodenständig, dass er weiß, dass sie sich in einer echten Beziehung mit alle dem Alltag, der damit einhergeht, sich gegenseitig auf Dauer nicht glücklich machen können. Außerdem lieben beide Walter und wollen ihn beschützen.
    Die Frage ist nur, wie lange das noch gut geht.


    Ich empfinde das Bild von Walter, als ein Mann der mit Scheuklappen durchs Leben geht. Er sieht nur was er sehen will: seine Liebe zu Patty, zu seinem Freund Richard, sein Umweltschutz.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    In meinem Buch hat Patty mit Richard im Cottage am Namenlosen See geschlafen, als Walter nicht da war. :gruebel
    Es war Pattys Initiative, sie ist zu ihm schlafgewandert und hat sich so auf ihn gelegt und auf ihn eingeredet, bis er nicht anders konnte.
    Am nächsten Tag, bevor er abgereist ist, hat er noch einmal mit ihr wild auf dem Teppisch.


    Klar ging die Initiative von ihr aus, aber Richard hat bereitwillig mitgemacht.
    Dieses tagelange Drumherumschleichen von beiden Seiten fand ich sehr gut beschrieben. Es lag ja quasi in der Luft. Richard schaffte es nicht, abzureiden. Patty versuchte ihr Begehren im Suff zu ertränken. Als beide keinen Ausweg nahmen, war es klar, dass es im Bett bzw. auf dem Teppich enden musste.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Rouge
    Ich bin jetzt gerade auf Seite 200. Das Buch gefällt mir gut, aber ich habe das Problem, dass ich mich im Moment überhaupt nicht darauf konzentrieren kann. Das liegt wohl auch daran, dass ich immer nur so kurze Zeiten habe, in denen ich lesen kann. Und wenn ich dann immer nur 10-20 Seiten schaffe und dann wieder unterbrochen werde komme ich nicht richtig rein in das Buch. :-(
    Das nervt mich gerade echt tierisch.
    Ich hoffe mal sehr, dass ich am Wochenende mal wieder mehr Zeit zum Lesen habe und dann ein bisschen mit dem Buch vorankomme. Wenn ich in dem Tempo weiterlese mit dem ich im Moment lese, werde ich noch ewig dafür brauchen. Es ist für mich kein Buch, welches ich mal so gemütlich nebenher lesen könnte. Es braucht meine ganze Aufmerksamkeit.
    Also ich lese auf jeden Fall weiter, aber es kann diesmal länger dauern bei mir...


    :write

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Patty bekommt von Walter endlich die Liebe, die sie von ihren Eltern nie bekommen hat. Trotzdem scheint sie nicht glücklich zu sein. Sie scheint etwas zu vermissen. Aber was vermisst sie? Da bin ich mir auch noch nicht so sicher.


    Auch die Beziehung zu ihren Kindern ist nicht ideal. Aber gut, wie soll sie auch eine gute Mutter-Kind Beziehung aufbauen, wenn sie gar nicht weiß wie sich das anfühlt.


    In diesem Abschnitt kommt man sich fast vor wie ein Psychologe.


    Viele Grüße :wave

  • Pattys Leben ist ja ein einziges Durcheinander. Völlig verkorkst von Anfang an und wenig reflektiert weiter geführt. Was sie vermisst wird letztlich wohl Anerkennung sein. Von den Eltern kaum beachtet, nach einer Vergewaltigung durch Sachzwänge zum Schweigen gebracht. Dadurch unbehandelte Traumata und nie um ihrer Selbst geliebt worden. Ihr permanentes Minderwertigkeitsgefühl versucht sie dann durch ihre Kindern zu kompensieren. Das geht aber nur solange gut, wie die beiden noch unmündig sind. Eigentlich eine Form des Kindesmissbrauchs, den sie begeht.


    Und Walter hat ebenfalls zu viele Komplexe, um sie entsprechend zu lenken. Da haben sich de richtigen beiden verbunden.


    Was mich am Buch stört, sind die ewig langen Abschnitte ohne Trennung und Kapitel. Das macht das Lesen ziemlich anstrengend, finde ich.