'Freiheit' - Seiten 255 - 380

  • Zitat

    Original von Clare


    Diese Unfähigkeit zum Schluss machen, zum Beenden, ist schon auffällig. Ich weiß ja nicht, wie das heutzutage ist, aber damals als ich in dem Alter war, machte man schon mal schneller Schluss, wenn es doch nicht das richtige war.
    Und Joey kann nicht. dabei schaut er sich schon nach einer anderen um und plant. Vielleicht ist er einfach schon zu lange mit Connie zusammen. War er da 12 oder 14? Jedenfalls sind sie schon seit Jahren ein Paar, in diesem Alter.


    Ich finde es interessant, von dieser Hörigkeit zu lesen, aber auch erschreckend. Und Connies Unterwürfigkeit ebenfalls. Was muss das für ein Gefühl für Joey sein, dass er genau weiß, dass Connie nur auf ihn wartet und sonst nichts im Leben macht?
    Furchtbar, diese Unfreiheiten, die Franzen hier bloßlegt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Saiya


    Ich sehe da ganz viele Parallelen. Conny ist ebenso lieblos von ihren Eltern behandelt worden, wie Patty. Patty war ja diejenige, die sich um Conny gekümmert hat, als sie noch klein war. Selbst als es Conny schlecht geht, weil Joey sie mies behandelt, ruft ihre Mutter nur bei Joey an, weil sie nicht diejenige sein möchte, die sich um ihre Tochter kümmert. Conny ist in dieser Familie ein Störfaktor, genau wie Patty es war.
    Patty hat ja erst angefangen Conny zu verachten, als sie festgestellt hat, dass sie sich an Joey heranmacht und die beiden eine Beziehung begonnen haben. Connys Wunsch mit Joey eine Familie zu gründen, entsteht aus ähnlichen Gründen wie damals bei Patty. Ich denke, dass Patty sich für ihren Sohn nicht eine Frau wünscht, die ihr so ähnlich ist. Patty leidet vielleicht an vielem, aber sicher nicht daran, sich selbst besser zu machen, als sie ist. Das Gegenteil ist der Fall.
    Connys Verhalten Joey gegenüber empfinde ich aber, wie schon gesagt, als sehr verstörend.


    :write
    Das hast du super zusammengefasst. :knuddel1

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Auch ich habe diesen Abschnitt jetzt durch.


    Warum Richard sich jetzt nicht ganz seiner Musik widmet, habe ich nicht verstanden. Jetzt hat er doch endlich Erfolg damit und wendet sich wieder den Dachterrassen zu. Vielleicht wollte er ja nur wissen, ob er mit der Musik Erfolg haben könnte und dann ist die Musik nicht mehr so interessant.


    Joey finde ich nicht sonderlich sympathisch. Er kommt so emotionslos und kalt rüber. Das mag an seiner Kindheit liegen, aber das entschuldigt nicht alles. Bin sehr gespannt, ob sich da noch was ändert. Vielleicht wenn er älter wird.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Auch ich habe diesen Abschnitt jetzt durch.


    Warum Richard sich jetzt nicht ganz seiner Musik widmet, habe ich nicht verstanden. Jetzt hat er doch endlich Erfolg damit und wendet sich wieder den Dachterrassen zu. Vielleicht wollte er ja nur wissen, ob er mit der Musik Erfolg haben könnte und dann ist die Musik nicht mehr so interessant.
    ...


    Er möchte alles andere als kommerziell sein. Und wenn seine Musik erfolgreich ist, dann ist sie auch kommerziell.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Richard fehlt vor allem seine Inspiration und Muse. Er sagte doch, dass er im Niedergang war, als er den Kontakt zu den Berglunds abbrach.


    Ist Connie nicht auf ihre besondere Art nicht sogar die einzige in Freiheit? Zumindest ist sie die einzige, die sich stringent und gradlinig verhält. Sie traf einmal eine Entscheidung und handelt nun konsequent danach. Alle anderen suchen noch permanent ihr Lebensziel und sind dadurch unglücklich. Sie hat sich Joey als Droge ausgesucht und zweifelt nun nicht mehr. Nachahmenswert ist das aber sicher auch nicht, dann könnte man die Probleme der Welt auch mit Drogen lösen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Ist Connie nicht auf ihre besondere Art nicht sogar die einzige in Freiheit? Zumindest ist sie die einzige, die sich stringent und gradlinig verhält. Sie traf einmal eine Entscheidung und handelt nun konsequent danach. Alle anderen suchen noch permanent ihr Lebensziel und sind dadurch unglücklich. Sie hat sich Joey als Droge ausgesucht und zweifelt nun nicht mehr. Nachahmenswert ist das aber sicher auch nicht, dann könnte man die Probleme der Welt auch mit Drogen lösen.


    Gar nicht schlecht, die Idee.
    Interessant, dass sie ihre Freiheit eigentlich aus einer nicht zu überbietenden Unfreiheit wächst, aus ihrer Abhängigkeit.
    Aber in gewisser Weise ist ihre Geradlinigkeit und die Sicherheit, mit der sie bei ihren Zielen bleibt und sich weniger um die Umsetzung kümmert, als auf das künftige Eintreffen vertraut, auch eine Art Freiheit. Aber darüber müsste ich noch mal nachdenken. :gruebel

  • Vielleicht müsste man Freiheit definieren.
    Freiheit = ein eigenständiges Leben. Gibt es das überhaupt? Ist der Mensch nicht immer von etwas oder jemand abhängig?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Laut Wikipedia ist der Begriff ständig in Diskussion und damit in einem permanenten Wandel. Im ersten Satz steht allerdings diese Erklärung
    "Freiheit wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können."


    Das trifft nun aber überhaupt nicht mehr auf Connie zu, sie hat sich bereits entschieden und ist nun eher frei von Zweifeln.

  • Zitat

    Original von xexos
    Richard fehlt vor allem seine Inspiration und Muse. Er sagte doch, dass er im Niedergang war, als er den Kontakt zu den Berglunds abbrach.


    Ist Connie nicht auf ihre besondere Art nicht sogar die einzige in Freiheit? Zumindest ist sie die einzige, die sich stringent und gradlinig verhält. Sie traf einmal eine Entscheidung und handelt nun konsequent danach. Alle anderen suchen noch permanent ihr Lebensziel und sind dadurch unglücklich. Sie hat sich Joey als Droge ausgesucht und zweifelt nun nicht mehr. Nachahmenswert ist das aber sicher auch nicht, dann könnte man die Probleme der Welt auch mit Drogen lösen.


    Ich habe das Buch nicht hier. Hoffentlich spoiler ich nicht, ansonsten darfst du mich verhauen, xexos! :grin


    Ich empfinde Connie als die unfreiste von allen. Sie lebt überhaupt nicht für sich, verwirklicht in keinster Weise einen eigenen Lebenstraum, sondern definiert sich nur über andere. Entweder über Joey oder in Abgrenzung zu ihren Eltern. Zudem beschränkt sie Joey noch in seiner Freiheit, indem sie ihm permanent ein schlechtes Gewissen macht. Zu den Methoden äußere ich mich mal nicht, weil ich nicht weiß, ob das shcon in diesem Abschnitt vorkommt.
    Connie ist definitiv nicht frei, vor allem nicht von Zwängen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nein, kein Verhauen, sonst wirfst Du vielleicht noch mit Keksen. :lache


    Ich hatte das mit Connies Freiheit ja auch schon berichtigt. Nach allgemeingültiger Definition ist sie sicher nicht frei, höchstens frei von Zweifeln. Dies aber zu einem sehr hohen Preis.