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'Freiheit' - Seiten 381 - 497
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Was mir schwer fällt, sind die Ausführungen zu Walters Arbeit, seinen Zielen und die Diskussionen über Überbevölkerung, bei der ich nicht so recht weiß, wie sie in Walters Pappelsänger-Projekt passt.
Vielleicht liegt es daran, dass ich den Kopf zur Zeit nicht wirklich frei habe.Walter steckt in eine Krise der Lebensmitte. Auf der einen Seite steht Lalitha, die knackige, junge, zu ihm aufschauende Frau. Im Rücken hat er Patty, von der er immer wieder betont, dass er sie liebt, immer noch, die ihn mit ihren Depressionen (hat sie die?)und ihrer Ziellosigkeit und Unausgefülltheit mit nach unten zu Boden zieht, wo er doch eigentlich fliegen will. Von L. lässt er sich sogar zum Trinken eines Bieres überreden, und es kommt fast so weit, dass L. nachgibt.
Walter wirkt so stabil, aber er findet seinen Platz nicht mehr oder erkennt nicht mehr, dass es seiner ist.Wenigstens werfen sie Patty und Walter mal alles, was sie beschäftigt und wo sie stehen, an den Kopf. Jedenfalls erfahren wir als Nacherzählung davon.
Im Gespräch zwischen Jessica und Richard ist mir wieder deutlich geworden, warum ich R. mag: er ist, wie er ist. Und er weiß, wann es genug gekämpft ist, weiß wann er gehen muss, bevor er sich lächerlich macht oder man einander quält.
Nachdem Patty sich beim Gespräch in der Nacht wie dafür entschieden hat, bei Walter zu bleiben und nicht mit Richard zu gehen, hat es mich wirklich überrascht, dass sie dann doch bei R. auftaucht, weil sie "rausgeflogen" ist.
Ich bin gespannt, wie es dazu gekommen ist. -
Zitat
O. von Clare: Was mir schwer fällt, sind die Ausführungen zu Walters Arbeit, seinen Zielen und die Diskussionen über Überbevölkerung, bei der ich nicht so recht weiß, wie sie in Walters Pappelsänger-Projekt passt.
Vielleicht liegt es daran, dass ich den Kopf zur Zeit nicht wirklich frei habe.Auch wenn man, wie ich, den Kopf frei hat, ist dieser Part anstrengend zu lesen, besonders bei der schwülen Hitze hier.
Ich hab es aber geschafft, doppelt-lesen etlicher Abschnitte inclusive. Das ist bitterböses Sezieren der Hintergründe hinter den "guten Taten" der reichen Naturschützer.
Walter Frustration macht mir Sorgen. Die Wut, die sich in ihm anstaut, weil er trotz seiner genialen Ideen nur wieder feststellen muss, dass alles, was er da so genial geplant hat, nur ein vergiftetes Bonbon ist, dass es letztendlich zwar ein Stück renaturiertes Land in Virginia (?) geben wird für die Arterhaltung des Pappelsängers, dafür aber an anderer Stelle weit mehr zerstört wird. Er ist zum Spielball der Reichen und Mächtgen geworden und muss damit klarkommen, dass er im Grunde nicht wirklich etwas erreicht hat. Und einen Ausweg aus den Folgen der Überbevölkerung gibt es sowieso nicht, das zu wissen, auch das frustriert ihn gnadenlos. Das kann ich gut nachvollziehen, ich habe das Buch des Club of Rome damals Ende der 70er-Jahre auch gelesen. Allerdings war mir das Problem der Überbevölkerung nicht mehr so präsent,
denn was kann mensch schon tun, außer das alles immer wieder zu verdrängen? Zuzusehen, wie die Spitzenpolitiker der Länder der Erde sich treffen und in tagelangen Diskussionen und Verhandlungen immer nur sehr wenig zustande bringen, was die Erde, die Tier- und Pflanzenwelt und uns wirklich retten könnte, löst immer wieder Gefühle der Hoffnungslosigkeit aus. Weder in Sachen Klimawandel-Verhinderung noch in Sachen Überbevölkerung sehe ich, dass es wirklich entscheidende konkrete wirksame und verbindliche Maßnahemn gibt, die weltweit etwas bringen.
Oder hab ich was verpasst?
Dazu Walters frustrierende Ehe und die Unterdrückung dessen, was er für Lalitha empfindet... Ich bin noch mitten in diesem Leseabschnitt, mal schauen, wie sich das weiterentwickelt. Ich befürchte, dass sich Walters' Wut irgendwann entladen wird in Form einer Explosion. Hoffentlich wird er nicht gewalttätig. Nach so langer Ziet der Selbstbeherrschung und Frustration wäre das naheliegend.
So, jetzt lese ich weiter... -
Inzwischen bin ich mit diesem Abschnitt fertig. Wow, da war ja noch eine Menge los! Sehr interessant, wie sich alles entwickelt! Das Meeting mit Jessica, Richard, Walter und Lalitha aus Richards Perspektive zu schildern, ist eine gute Idee. Richards Hoffnung, dass Patty mit ihm kommt, erfüllt sich - zunächst - nicht. Patty weist ihn zurück.
Wie ich zu all dem stehe, kann ich nicht sagen, denn ich bin schon im nächsten Abschnitt und weiß zu viel.
Auf jeden Fall ist der Rman interessant, spannend und desillusionierend zugleich. -
Zitat
Original von ginger ale
Inzwischen bin ich mit diesem Abschnitt fertig. Wow, da war ja noch eine Menge los! Sehr interessant, wie sich alles entwickelt! Das Meeting mit Jessica, Richard, Walter und Lalitha aus Richards Perspektive zu schildern, ist eine gute Idee. Richards Hoffnung, dass Patty mit ihm kommt, erfüllt sich - zunächst - nicht. Patty weist ihn zurück.Walter ist irgendwie immer noch ein Träumer. Seine Vorstellung, dass er für seine Gedanken und Themen junge Leute interessieren und anködern könnte, wenn er sich Richard als Zugpferd holt, wäre ja zu einfach. Er versucht etwas zu tun, zu bewegen, immerhin. Da tut er mehr als viele seiner/unserer Altersgruppe.
ZitatWie ich zu all dem stehe, kann ich nicht sagen, denn ich bin schon im nächsten Abschnitt und weiß zu viel.
Auf jeden Fall ist der Rman interessant, spannend und desillusionierend zugleich.Ich muss mich auch etwas zurückhalten, denn es verändert sich immer wieder etwas, je mehr man erfährt. Manche Figuren erscheinen dann in einem etwas anderen Licht.
Was das Desillusionierende angeht: ich mag keine "heile-Welt-Romane" (zumindest meist nicht ;-)). Die Welt ist nicht ideal und nichts oder fast nichts löst sich einfach in Wohlgefallen auf. Menschen sind zumeist einander ihre eigene kleine Hölle, da brauchen sie nicht mal die große, böse Welt dazu. Und genau so ist es hier im Roman. -
Was eigentlich in diesem Abschnitt gar nicht zu Walter passt, ist dass er zugibt, auch nicht ehrlich zu Haven zu sein, da dieser sie gelinkt hat.
Das scheint einer seiner Probleme zu sein, die zu seiner Midlife Krise führt.
Es er mit Lalitha im Hotelzimmer war, war er ja noch von Pattys Treue überzeugt. -
Dieses Pappelsängerprojekt kommt mir auch sehr suspekt vor. Kann Naturschutz wirklich so funktionieren? Erstmal alles plattmachen, verseuchen und zerstören und dann ein funktionierendes Ökosystem aus dem Boden stampfen?
Kein Wunder, dass Walter in eine riesen Midlife-Crisis hineinrutscht, sein Privatleben ist ja auch nicht dazu angetan, ihm irgendwie Halt zu bieten und seine Projekte gegen die Überbevölkerung wirken auf mich wie blinder Aktionismus.Sehr gespannt bin ich, wie es Patty am Ende doch noch vor die Tür von Richard verschlagen hat.
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Zitat
Original von Zwergin
Dieses Pappelsängerprojekt kommt mir auch sehr suspekt vor. Kann Naturschutz wirklich so funktionieren? Erstmal alles plattmachen, verseuchen und zerstören und dann ein funktionierendes Ökosystem aus dem Boden stampfen?
Kein Wunder, dass Walter in eine riesen Midlife-Crisis hineinrutscht, sein Privatleben ist ja auch nicht dazu angetan, ihm irgendwie Halt zu bieten und seine Projekte gegen die Überbevölkerung wirken auf mich wie blinder Aktionismus. ...Er stürzt sich Hals über Kopf mit seiner ganzen Energie rein, die er vielleicht sonst nicht unterbringen könnte. Dass ihm das eigentliche Umweltproblem ein wirkliches Anliegen ist, glaube ich ihm allerdings.
Mir war das ganze auch ein bisschen suspekt, und ich gebe zu, dass es mich nicht ganz so sehr interessiert hat wie das Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren ;-). -
Dass ihm das Umweltproblem wirklich am Herzen liegt, glaube ich Walter auch absolut, wahrscheinlich ist er gerade deswegen so frustriert, weil ihm immer klarer wird, dass bei seinen Auftraggebern doch der eigene Profit im Vordergrund steht.
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Zitat
Original von Clare
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Nachdem Patty sich beim Gespräch in der Nacht wie dafür entschieden hat, bei Walter zu bleiben und nicht mit Richard zu gehen, hat es mich wirklich überrascht, dass sie dann doch bei R. auftaucht, weil sie "rausgeflogen" ist.
Ich bin gespannt, wie es dazu gekommen ist.Ich verstand es so, Walter hat sie rausgeschmissen, nachdem er das Tagbuch gelesen hat, welches Richard auf seinen Schreibtisch gelegt hat.
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doppelt
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Zitat
Original von Lesebiene
Ich verstand es so, Walter hat sie rausgeschmissen, nachdem er das Tagbuch gelesen hat, welches Richard auf seinen Schreibtisch gelegt hat.
Aber das erfahren wir doch erst im nächsten Abschnitt, oder bringe ich da wieder etwas durcheinander. Ich meine, dass hier nur am Ende des Abschnittes steht, dass sie rausgeflogen ist.
Ich habe gerade noch mal nachgeschlagen, und ich lese nur, dass Richard das Manuskript, von Patty hingelegt, auf seinem Bett findet und es liest. Dann verlässt er die Berglunds, aber erwähnt wird nicht, dass er das Manuskript dort liegen lässt.
Hätte ja auch sein können, dass er es mitnimmt, wie ich es wohl angenommen habe. -
In meinem EBook steht, er legt das Manuskript Walter auf den Schreibtisch und verlässt das Haus.
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Zitat
Was das Desillusionierende angeht: ich mag keine "heile-Welt-Romane" (zumindest meist nicht Augenzwinkern ). Die Welt ist nicht ideal und nichts oder fast nichts löst sich einfach in Wohlgefallen auf. Menschen sind zumeist einander ihre eigene kleine Hölle, da brauchen sie nicht mal die große, böse Welt dazu. Und genau so ist es hier im Roman.
Clare, damit hast du ja so Recht! Ich mag es aber gerade deswegen, wenn in Romanen die Protas ihre kleinen (oder auch großen) Höllen durchlaufen, aber sich dann schließlich doch Auswege auftun. Das muss nicht die heile Welt schlechthin sein, aber wenn die Protas (oder eine/r) es schafft, eine Schneise ins Dickicht der Ängste, Wut- und Ohnmachtsgefühle zu schlagen, neue Hoffnung zu schöpfen, die Andeutung einer Lösung zu finden, dann finde ich das schon gut. Ich erlebe immer wieder im echten Leben auch, dass es Auswege aus der Hölle gibt, wenn mensch bereit dazu ist, sich mal auf etwas Ungewohntes einzulassen. Frust kannn ich mir jederzeit abholen, wenn ich Zeitungen lese, in denen Katastrophen-Nachrichten/schlechte Nachrichten/kritische Weltsicht dominieren, weil sie sich das Negative (leider) besser verkaufen lässt als positive Nachrichten.
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Ich hatte ja im letzten Abschnitt schon so meine Probleme mit Walter. In diesem hier, hatte ich ständig das Gefühl ihn schütteln zu müssen. Es ist mir immer wieder schleierhaft, wie Menschen sich (um vor dem realen Leben zu fliehen), in solche Projekte vertiefen und nur das Positive daraus sehen möchten. Ich fand ihn Patty gegenüber ziemlich unfair. Er verrennt sich da in etwas, versucht sich den Kohleabbau schönzureden und unterstellt ihr quasi, dass sie zu doof sei, das zu kapieren. Ich konnte mir dabei gut vorstellen, dass Patty am anderen Ende mit einem sehr ironischen Grinsen gedacht hat, den "Schwachkopf einfach reden zu lassen".
Es wird schon lange Zeit, dass er sich einmal der Realität stellt und die Menschen in seinem Umfeld wirklich wahrnimmt und nicht nur das was er wahrhaben möchte. Ich befürchte allerdings, dass das kein gutes Ende nimmt. Der jetzige Zeitpunkt kommt vielleicht zu spät.Richard finde ich, wie ja schon erwähnt, großartig. Patty gefällt mir ebenfalls immer besser. Ich glaube trotzdem nicht, dass das mit den beiden gut geht, würde aber vor allem Patty mal ein bisschen Frieden wünschen.
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Wenn man noch bedenkt, dass Walter studierter Jurist ist und nicht sieht auf was er sich mit wem einlaesst, ist es schon merkwürdig. Er ist kein Jungspund.
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Zitat
Original von Lesebiene
In meinem EBook steht, er legt das Manuskript Walter auf den Schreibtisch und verlässt das Haus.Ja, das tut er - im Buch auf Seite 493 etwa in der Mitte zu finden.
Ich würde Patty auch Frieden wünschen, mehr aber noch, dass sie mit sich selbst zurecht kommt und sich nicht immer nur in Beziehungen jeder Art definiert. Irgendwie scheint sie das, was sie von den Eltern nicht bekommen hat, unbewusst bei anderen zu suchen - erst Eliza und nun wechselweise bei Walter und Richard. Anerkennung? Bestätigung? Zuneigung? Gerade deswegen hat es mich auch nicht irritiert, dass sie nach dem Rausschmiss zu Richard gegangen ist, viel mehr irritiert hätte es mich, wenn sie sich irgendwo ein Zimmer gesucht hätte und versucht hätte, mit sich selbst ins Reine zu kommen.
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Ob Patty nun Depressionen hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Tatsache ist jedoch, dass sie mit ihrem Wesen, Charakter, Benehmen - oder wie immer man das bezeichnen mag - Walter negativ beeinflusst.
Patty entscheidet sich für Walter, trotzdem taucht sie dann bei Richard auf, als sie dort rausfliegt. Ich weiß nicht wie ich das finden soll. Auf der einen Seite habe ich fast damit gerechnet, auf der anderen Seite denke ich, dass ich das nicht gemacht hätte. Aber sicher bin ich mir auch nicht. Ich war zum Glück noch nie in solch einer Situation.
Muss nun unbedingt weiterlesen.
Viele Grüße
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Endlich komme ich dazu, das Buch weiterzulesen.
Walter ist so ein spießiger Langweiler! Und Richard läuft in dem Abschnitt zur Höchstform auf. Gegensätzlicher könnten die beiden nicht sein.
Man möchte Walter geradezu helfen, sich endlich die junge Assistentin zu schnappen, aber selbst das bekommt er nicht hin.
Interssant ist auch, dass Jessica die Erwachsene spielt und spießiger ist als ihre Eltern. Ein Phänomen, das auch ich immer wieder beobachte.Die Vogel-Geschichte ist voll an die Wand gefahren. Irgendwie freut mich das richtig, dass Walters Perfektheit einen Kratzer bekommt.
Und wie so vieles in den USA ist außen eine hübsche Fassade, innen stinkt es erbärmlich nach Korruption und Betrug. -
Zitat
Original von Clare
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Walter steckt in eine Krise der Lebensmitte. Auf der einen Seite steht Lalitha, die knackige, junge, zu ihm aufschauende Frau. Im Rücken hat er Patty, von der er immer wieder betont, dass er sie liebt, immer noch, die ihn mit ihren Depressionen (hat sie die?)und ihrer Ziellosigkeit und Unausgefülltheit mit nach unten zu Boden zieht, wo er doch eigentlich fliegen will. Von L. lässt er sich sogar zum Trinken eines Bieres überreden, und es kommt fast so weit, dass L. nachgibt.
Walter wirkt so stabil, aber er findet seinen Platz nicht mehr oder erkennt nicht mehr, dass es seiner ist.
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Ich finde, dass Walter in diesem Abschnitt überhaupt nicht mehr stabil ist. Er fühlt, dass seine Ehe kaputt ist, hat sich in Lalitha verliebt, wird von ihr beruflich in den Schatten gestellt und hat panische Angst, dass seine Fehler bei der Pressekonferenz aufgedeckt werden. Er ist total labil.ZitatOriginal von Clare
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Nachdem Patty sich beim Gespräch in der Nacht wie dafür entschieden hat, bei Walter zu bleiben und nicht mit Richard zu gehen, hat es mich wirklich überrascht, dass sie dann doch bei R. auftaucht, weil sie "rausgeflogen" ist.
Ich bin gespannt, wie es dazu gekommen ist.
Richard hat Pattys "Bekenntnisse" auf Walters Schreibtiscg gelegt, der sie gelesen hat und somit von der heißen Nacht auf dem Teppich am See erfährt. Wenn er die Texte auf der CD bislang noch nicht deuten konnte, dass spätestens jetzt.Richard ist ein richtiges A... Das gefällt mir.