Regie: Ludwig Cremer
DVD, 2016
Kurzbeschreibung:
Die Verfilmung nach dem Bühnenstück Angel in the Pawnshop von A. B. Shiffrin entstand, spielt in der Pfandleihe des Mister Hilary. Er der Inhaber des Ladens herrscht hier höchst eigenwillig. Das Leben hat dem alten Hilary arg mitgespielt, das läßt ihn nach außen hin oft unerbittlich und manchmal sogar ungerecht erscheinen. Er weiß aber genau, dass allzu großes Mitleid seinen Kunden auch nicht weiterhelfen, sondern ihnen nur schaden würde. Hilary weiß um das Leid der Menschen, da viele bei ihm ein- und ausgehen. Da ist zum Beispiel der Polizist Tom, der seit langem auf seinen großen Fall wartet, oder Danny O Keefe, der nichts auf der Welt zu fürchten scheint und sein Mädchen Lizzie mit aller Gewalt zurückholen möchte. Und da ist die kleine Lizzie Shaw, die sich aus Angst vor Danny O Keefe, den sie einmal geliebt hat, in Hilarys Pfandleihe flüchtet. Hier glaubt sie, vor der Außenwelt sicher zu sein, hier kann sie sich in ihre Träume und Illusionen flüchten und darüber hinaus dem alten Hilary klarmachen, dass man die Welt auch in besserem Licht sehen kann ...
Über den Regisseur:
Ludwig Cremer wurde am 4. Juli 1909 in Duisburg geboren. Nach einer Hörfunkausbildung bei BBC in London war er als Hörspielleiter beim NWDR in Hamburg tätig. Für den WDR inszenierte er große Hörstücke, wie "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert, "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch und Heinrich Manns "Der Untertan" aus dem Jahr 1971, der mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet wurde. In den 60er und 70er Jahren war Ludwig Cremer einer der meistbeschäftigten Fernsehregisseure, der u. a. mit "Die chinesische Mauer" von Max Frisch die dramaturgische Geschichte des Fernsehens geprägt hat. 1982 starb er nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren.
Mein Eindruck:
Erfreulich, das mal wieder ein alter Filmklassiker endlich auf DVD erscheint.
Der Pfandleiher ist ein Fernsehfilm von 1974. Er basiert auf ein Stück von A. B. Shiffrin und wirkt auch als Film kammerspielartig. Der Schauplatz ist eine Pflandleihe mit vielen alten Krempel. Zentrale Figur hier ist der alte Mr.Hilary. Er ist ein alter Knochen, herzkrank und vom Leben enttäuscht. Mehrfach fragt er nach der Gerechtigkeit im Leben. Diese düstere Figur ist gut dargestellt.
Mr.Hilarys Leben ändert sich als die junge Lizzie in seine Pfandleihe hineinschneit.
Sie lebte als Kind in der Nachbarschaft und jetzt, auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann, kehrt sie an den einzige Ort zurück, der ihr Sicherheit bietet.
Doch der Killer ist auf der Suche nach ihr. Die Bedrohung ist allgegenwärtig und schließlich eskaliert die Gewalt.
Das verstaubte Ambiente passt zum alten Film. Der Film entspricht nicht heutigen Sehgewohnheiten, aber genau das richtige für Fans wie mich!