Das Flüstern der Magnolien - Linda Goodnight

  • Broschiert: 448 Seiten
    Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (10. Mai 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3959670311
    ISBN-13: 978-3959670319
    Originaltitel: The Memory House


    Inhaltsangabe:


    Auf Menschen will Julia Presley sich nicht mehr einlassen. Dafür hat sie gute Gründe. In ihrem Leben dreht sich alles um ihre Pension, die am Ende der Magnolienallee liegt – bis ihr eines Tages ein Fremder seine Hilfe bei den Sanierungsarbeiten anbietet. Dass Eli Donovan ebenso wie sie Geheimnisse hat, die er um jeden Preis bewahren will, spürt Julia schnell. Doch es braucht erst einen staubigen Stapel alter Liebesbriefe aus der Zeit des Bürgerkriegs, damit sie versteht: Die Zeit der Zärtlichkeit verjährt nie. Sie kann immer wieder neu beginnen. Zum Beispiel hier, zum Beispiel jetzt. Zum Beispiel mit Eli?


    Autoreninfo:


    Linda Goodnight stammt aus einer ländlichen Region in Oklahoma, wo sie auch heute noch lebt. Zwei Anliegen hat die Bestsellerautorin: Ihre Romane sollen ebenso emotional berühren wie unterhalten. Die Quelle ihrer Inspiration ist dabei ihre eigene Patchwork-Familie, zu der auch zwei Adotivkinder aus der Ukraine gehören, sowie die Erfahrungen, die sie als Krankenschwester und Lehrerin gemacht hat.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn die Magnolien leise rufen...


    Ich liebe Bücher, die Geheimnisse in sich bergen und so fanden der Roman und ich zusammen.


    Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen übermittelt. In der Gegenwart erfahren wir mehr über das Leben von Julia Presley und Eli Donovan. Während sie nur schwer mit dem Verlust ihres Sohnes zurechtkommt, versucht Eli nach einem Gefängnisaufenthalt neu Fuß zu fassen. Was hat das Schicksal mit den beiden vor? In der Vergangenheit um 1864 herrscht Krieg und die Farm von Charlotte und Edgar wird als Lazarett genutzt. Unglücklich in ihrer Ehe, verguckt sich Charlotte in den attraktiven Will, dem sie alsbald Liebesbriefe zukommen lässt. Wer wird sein Glück finden?


    Ein beobachtender Erzähler leitet uns durch das Geschehen und da die Kapitel mit der jeweiligen Jahreszahl überschrieben sind, weiß man stets in welchem Jahrhundert man sich befindet.


    Das Buch hat sich aufgrund der eher kurzen und prägnanten Sätze ungemein leicht lesen lassen. Vielmehr legt die Autorin auch ein Augenmerk auf die Interaktion der Protagonisten, so dass viele Dialoge ihren Platz finden, was mir durchaus gut gefiel.


    Die Liebesgeschichten sind glaubhaft und sehr emotional in die Handlung eingewoben. Ich mag es, wenn es nicht allzu kitschig wird.


    Die Protagonisten sind allesamt interessante Persönlichkeiten, wo jeder Leser seinen speziellen Liebling finden wird.


    Mir persönlich hat am meisten die Handlung im 19. Jahrhundert gefallen und wie ich dadurch Bürgerkriegselemente miterleben durfte. So hat man geschichtlichen Wissenszuwachs beim Lesen direkt mit dabei.


    Fazit: Ein herrlicher Schmöker, der nicht nur optisch etwas her macht. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gut!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Julia führt gemeinsam mit ihrer Schwester Valery in Tennessee eine Pension. Ihr Sohn Michael ist vor ein paar Jahren spurlos verschwunden, woran letztendlich ihre Ehe zerbrochen ist. Eines Tages taucht ein Fremder auf. Es ist Eli, der gerade aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Als er erfährt, daß er einen Sohn hat, dessen Mutter gerade verstorben ist, beschließt er für ihn da zu sein und für ihn zu sorgen. Julia gibt ihm einen Job in der Pension und bei Aufräumarbeiten finden sie Briefe aus dem Jahr 1864...
    Julias Pension war während des Sezessionskrieges die Farm von Charlotte, Edgar und ihrem Sohn Ben. Als Soldaten der Union das Haus beschlagnahmen und als Lazarett nutzen, lernt Charlotte den Offizier Will näher kennen und die beiden verlieben sich ineinander...


    Julia und Eli waren mir von Anfang an sympathisch. Beide tragen eine persönliche Last durchs Leben, geben aber gleichzeitig die Hoffnung auf eine Wendung in der Zukunft nicht auf. Ungeplant sind sie sich gegenseitig eine große Stütze.
    Charlotte ist eine starke Frau, die in einer schweren Zeit viel Charakter zeigt und auch bei Verlusten oder ungewisser Zukunft nie den Mut verliert.


    "Das Flüstern der Magnolien" ist ein wunderbares Buch auf zwei Zeitebenen. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, die Protagonisten wurden sehr bildhaft beschrieben und auch die Nebenfiguren waren wichtig für die Handlung und nicht nur Beiwerk.
    Ich habe mit beiden Frauen sehr mitgefühlt, Julia stand mir allerdings etwas näher. So wie mir auch ihre Geschichte einen Hauch besser gefiel.
    Es ist ein emotionales, an manchen Stellen trauriges, aber nie kitschiges Buch, dass ich nur empfehlen kann!

  • Meine Meinung:
    Zuerst viel mir das wunderschön gestaltete Cover aus, als ich dann den Klappentext las, war mir klar, dieses Buch möchte ich lesen. Aber das Schönste ist, dieses Buch ist keine Mogelpackung, es hält was es verspricht.
    Schon das Cover erinnert an die Südstaaten und strahlt diesen ganz gewissen Charme aus. Die Farbgebung ist sehr harmonisch und lädt ein wenig zum Träumen ein. Der Klappentext macht dann neugierig und man möchte die Geheimnisse erkunden, die die Personen mit sich herumtragen. Erzählt werden genau genommen drei Familiengeschichten auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart geht es um Julia und Eli mit ihren Familien, in der Vergangenheit steht Charlotte im Mittelpunkt, die eine sehr beeindruckende Frau war.
    Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin, das Schicksal der Familien. Vieles ähnelt sich, die Sorgen und Nöte der Menschen bleiben halt auch über Jahrhunderte gleich. Schicksalsschläge bestimmen oder haben das Leben der drei Familien von Grund auf verändert, dies ist auch Jahre später noch spürbar. Die Autorin schafft es sehr gut dies einfühlsam und authentisch zu schildern. Es sind die leisen Töne in diesem Roman, es wird nicht immer alles ausgesprochen, vieles wird nur angedeutet und trotzdem erliegt man dem Zauber der Südstaatenranch.
    Die Fäden der beiden Erzählstränge sind gut ineinander verflochten und man möchte am liebsten immer weiter lesen, denn meist wechselt die Autorin bei einem unvorhergesehen Punkt wieder in die andere Zeit, dies erhöht das Lesetempo natürlich ungemein.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen, erzählende Passagen wechseln sich mit Dialogen ab. Die Sprache ist auch der jeweiligen Zeit angepasst, sodass Charlotte ein anderes Vokabular benutzt als Julia. Julia kommuniziert ihre Gefühle auch wesentlich anders als Charlotte, was beide Protagonistinnen zu glaubwürdigen Akteurinnen macht.
    Ein wenig einseitig sind hingegen die männlichen Akteure gezeichnet, die sich recht schnell in Gut und Böse einteilen lassen. Die tut aber dem Lese-Spaß keinen Abbruch, da vor allen Dingen bei diesem Buch die Story überzeugt.
    Dieses Buch kann ich nur allen empfehlen, die gerne Familiensagas im Stile von „Vom Winde verweht“ lesen. Der Südstaaten-Aspekt ist nicht zu verleugnen und diesen muss man halt mögen. Eine spannende Geschichte, die mich überzeugt hat und die ich gerne weiterempfehle. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung von mir. Ich hoffe sehr, dass dieser Roman nicht der Letzte der Autorin sein wird und sie uns in Zukunft mit weiteren spannenden Geschichten beglückt.
    Ich bedanke mich bei Verlag HarperCollins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


    9/10 P.