Die Wahrheit sagen - Josef Formánek

  • Kurzbeschreibung


    Der Roman berichtet von dem ungewöhnlich ereignisreichen Leben des Bernhard Mares, dessen Entwicklung vor dem Hintergrund des II. Weltkrieges seinen Lauf nimmt.
    In einer Straßenbahn geboren, dann ausgesetzt und im Waisenhaus aufgewachsen, landet der Protagonist bei der SS, später als Dolmetscher bei der Roten Armee und letztendlich bei der tschechoslowakischen Armee. Er erlebt mehrere Verhaftungen, wird zum Tode verurteilt und verliebt sich in der tristen Umgebung des Konzentrationslagers Mauthausen unsterblich. Diese Liebe wird für ihn zur Lebensaufgabe, er macht sich auf die Suche nach ihr, aber zugleich auch nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens.


    Angaben über den Autor


    Josef Formánek hat mehr als 30 Länder bereist. Er hat ein Reisemagazin namens "Koktejl" ins Leben gerufen, das immer noch besteht. Er hat den Weltrekord des am schnellsten geschriebenen Buches aufgestellt, indem er ein Buch in weniger als zwölf Stunden geschrieben hat, wobei er das Thema unwillkürlich gezogen hat. Formánek lebte eine Weile im indonesischen Urwald. Er lebt mit seiner Frau, zwei Töchtern und derzeit in Erwartung von weiterem Nachwuchs in der Tschechischen Republik.


    Eigene Meinung


    Der Roman strebt nach Tiefgründigkeit und Reflexion über die großen Themen des Lebens, über Wahrheit, Liebe, Tod, Treue, Krieg, Erinnerungen, Leiden. Es gibt zwei Erzählebenen, auf der einen spielt sich die Handlung des Protagonisten Bernhard Mares ab, auf der zweiten reflektiert der Autor selbst über das von Bernhard Mares Erzählte. Diese zweite Erzählebene hat mir persönlich sehr bei der Reflexion geholfen, indem sie Gedanken und Gefühle in Worte gesetzt hat, die ich so selbst nicht gefunden hätte. Meiner Meinung nach ist das Buch in jedem Fall lesenswert, besonders wer sich für historische Ereignisse verbunden mit einer sehr persönlichen Lebens- und Leidensgeschichte interessiert und gerne dazu bereit ist, die von dem Buch angebotene Reflexion auf sich zu nehmen, der wird aus dieser Lektüre einen großen Nutzen für sich selbst zu ziehen wissen.

  • Die Wahrheit sagen - Josef Formanek


    Über das Buch:
    Gebundene Ausgabe: 477 Seiten
    Verlag: Gekko World; Auflage: 1., Erste auflage (4. April 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 8090635407
    ISBN-13: 978-8090635401
    Originaltitel: Mluviti pravdu
    Größe und/oder Gewicht: 13,1 x 3,8 x 20,8 cm (Quelle: AMAZON)


    Über den Autor:
    Josef Formánek (* 16. Juni 1969 in Ústí nad Labem) ist ein tschechischer Schriftsteller, Journalist und Globetrotter. Er besuchte die Technische Mittelschule in Roudnice nad Labem. Im Jahr 1992 gründete er zusammen mit Miroslav Urbánek das Geographiemagazin Koktejl. Fast dreizehn Jahre war er dort Chefredakteur und bereiste im Zuge dieser Tätigkeit über dreißig Länder der Erde, wobei ihn insbesondere die indonesische Insel Siberut inspirierte.
    Er arbeitete auch an der Gründung der Zeitschriften Ozean, Everest, Phönix, Kleopatra, Die Braut und der Kinderzeitschrift Das Reich der Wunder mit. Er initiierte ebenfalls die Umsetzung des Requalifizierungskurses „Redakteur einer Zeitschrift“, der direkt in den Redaktionsräumen des Magazins Koktejl stattfand und an dem mehrere bekannte Fotografen, Globetrotter und Autoren mitarbeiteten. Heute widmet sich Formánek ausschließlich der Schriftstellerei. (Quelle: Google/Wikipedia)


    Meine Meinung:
    Das Leben des Protagonisten, Bernhard Mares, ist reich an mit durch die europäische Geschichte des vergangenen Jahrhunderts geprägten Ereignissen. Er wurde in einer Straßenbahn geboren, ist später beinahe nach Südamerika ausgewandert und war immer von der Idee besessen, die aktuelle Situation irgendwie noch zu verbessern und im Leben etwas zu erreichen und zu bewegen. Einer früh gezogenen Lehre folgend, ist er jemand, der immer die Wahrheit sagt, wodurch sein Leben nicht unbedingt einfacher wird.
    Er zieht als SS-Mann in den Krieg, wobei er glücklicherweise der SS-typischen Blutgruppentätowierung entgeht. Er gerät in Gefangenschaft, wird später Parteisekretär in der tschechischen KP und kommt wiederum in das Gefängnis, von wo er letztlich durch Alt-Nazi-Beziehungen als der allerletzte Kriegsgefangene freikommt. Er sucht und findet seine Wurzeln, begreift, dass er trotz vieler widriger Umstände insgesamt gesehen seine jüdische Herkunft bedenkend großen "Massel" gehabt hat, und er begegnet seiner großen und sehr sonderbaren Liebe, die unglücklich endet, ihn jedoch sein Leben lang bewegen wird.
    Irgendwann lebt er auf einem Müllberg, wo ihm eines Tages ein junger Schriftsteller begegnet, der an seinem ereignisreichen Schicksal Interesse zeigt, ihn befragt, an den richtigen Stellen nachhakt, ihm genau zuhört und dann alles aufschreibt.
    Das Ergebnis - dieses Buch. Ich habe es mit Interesse gelesen, hauptsächlich, weil die geschilderten Ereignisse angeblich auf Tatsachen beruhen sollen, aber ich glaube nicht, dass es einen besonders nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht hat.
    6 Eulenpunkte