Die Shakespeare-Schwestern - Eleanor Brown

  • OT: The Weird Sisters


    Kurzbeschreibung:
    Rosalind, Bianca und Cordelia: Die drei eigenwilligen Schwestern – von ihrem exzentrischen Vater liebevoll nach Shakespeare-Figuren benannt – verbindet die Liebe zum Lesen. Darüber hinaus könnten sie jedoch unterschiedlicher nicht sein. Eines Sommers kehren die drei nach Hause zurück, in die kleine Universitätsstadt im Mittleren Westen. Die anfängliche Freude über das Wiedersehen währt nur kurz, denn die temperamentvollen jungen Frauen und ihre gut gehüteten Geheimnisse stellen die familiäre Harmonie auf eine harte Probe...


    Über die Autorin:
    Eleanor Brown hat einen MA-Abschluss in Literatur und lebt in Denver, Colorado. Ihre Texte und Geschichten wurden in zahlreichen Anthologien, Magazinen und Literaturzeitschriften veröffentlicht. "Die Shakespeare-Schwestern" ist ihr erster Roman, der sich auf Anhieb zum New York Times-Bestseller entwickelte.


    Meine Meinung:
    So unterschiedlich die Werke des großen William Shakespeare sind, so unterschiedlich sind auch die drei Schwestern Rosalind (genannt Rose), Bianca (Bean) und Cordelia (Cordy), die von ihrem Vater nach Shakespeare-Figuren benannt wurden. Die Erzählperspektive ist ungewöhnlich und bedarf einer gewissen Gewöhnung: Mit einer Wir-Form wird abwechselnd aus der Perspektive von jeweils zwei Schwestern erzählt, wobei auf den ersten Blick nie ganz klar ist, welches Schwesternpaar hier gemeint ist. Ganz so, wie sich auch die "Koalitionen" der drei Schwestern mit- und untereinander im Laufe der Zeit immer wieder geändert haben, bis sie schließlich als Erwachsene einstimmig zu dem Schluss kommen: "Wir lieben uns. Wir mögen uns nur nicht besonders."
    Angesichts der so unterschiedlichen und trotz all ihrer Ecken und Kanten liebenswürdigen Persönlichkeiten verwundert es nicht, dass die drei komplett verschiedene Lebenswege gehen. Sie treffen sich erst wieder, als ihre Mutter schwer erkrankt. Wieder im Elternhaus bröckelt die Fassade und nach und nach offenbaren sich die Geheimnisse und Probleme, mit denen die drei zu kämpfen haben. Wie eng die Schwesternbande trotz aller Differenzen tatsächlich ist, ahnt der Leser bei der Lektüre der Rückblenden in deren Kindheit, in die man sich - vor allem, wenn man selbst zwei Schwestern hat - wunderbar zurück versetzen kann. Von der Geschichte der Eltern ist vergleichsweise wenig zu lesen; die Tatsache, dass der Vater hauptsächlich in Form von Shakespeare-Zitaten spricht, ist zwar einerseits skurril, andererseits aber auch sehr anstrengend. Auch die Charakterisierung der Nebenfiguren, hier der Männer, die im Leben der Schwestern eine Rolle spielen, hätte gerne etwas mehr Raum einnehmen dürfen. Stattdessen bleibt der Fokus konsequent auf den drei Schwestern. Dennoch: Die Geschichte lebt weniger von der Handlung, die - zugegebenermaßen - relativ vorhersehbar ist und insgesamt wenige Überraschungen bereit hält, als von der besonderen Atmosphäre und der liebevollen Zeichnung der Hauptfiguren.


    Deshalb von mir 7 Punkte. :-)