Provenzalische Intrige - Sophie Bonnet

  • Titel: Provenzalische Intrige
    Autor: Sophie Bonnet
    ISBN: 9783764505554
    Originalausgabe: 2016
    Verlag: Blanvalet
    Seiten: 320



    Beschreibung laut Thalia:
    Es ist Frühling in der Provence. Das Luberon-Tal ist in ein weiß-rosa Blütenmeer getaucht, und in den Destillerien rund um Sainte-Valérie herrscht Hochbetrieb. Inmitten dieser Idylle wird Paulette Simonet, Inhaberin der Kosmetikfirma Mer des Fleurs, tot im Kessel ihrer Seiferei aufgefunden. Unfall oder Mord? Feinde gab es reichlich. Die Verfechterin nachhaltiger Produkte hatte sich nicht nur mit den traditionellen Marseiller Seifenfabrikanten angelegt, sondern auch mit einer Supermarktkette, die billige Fälschungen ihres Sortiments auf den Markt brachte.Ein Fall für Pierre Durand, der sich gerade für die Position als Commissaire in Cavaillon beworben hat. Seine Ermittlungen führen ihn quer durch Südfrankreich – und in die Tiefen eines Rosenkriegs zwischen der Ermordeten und ihrem Exmann …


    Meine Meinung:
    Einfach phantastisch.
    Man fühlt sich sofort in Frankreich angekommen, man hat ständig Appetit auf die tollen Sachen, die Pierre so isst, wenn er mal isst. Zum Glück stehen im Anhang des Buches Rezepte zum Nachkochen. Ich freue mich jetzt umso mehr auf die Tour de France, wenn die Radler den Mont Ventroix erklimmen und durch das Luberon-Tal radeln.


    Und die Geschichte? Neben der Kriminalgeschichte, die es wieder in sich hat, wird mit Spannung erwartet, ob Pierre es schafft der neue Kommissar in Cavaillon zu werden. Und wie sieht es mit seiner Freundin aus?
    Paulette Simonette, die immer bei ihrer Produktion auf die Umwelt achtet und eine Verfechterin nachhaltiger Produkte ist, wird tot im Kessel ihrer Seiferei gefunden. Der Schreibstil ist flüssig und macht Spaß. Die Herstellung der Seifen gibt aber auch zu bedenken, womit wir uns eigentlich waschen und pflegen.
    Wer will Paulette Böses? Das Buch gibt Raum für viele Gedankenspiele, aber auf das Wahre Ende zu kommen – wow! Darauf wäre ich nicht gekommen!


    Fazit:
    Ein wirklich empfehlenswertes Buch! Spannung von Anfang bis Ende! Die Nächte sind kurz, denn weglegen zwischen durch? Geht nicht.


    Edit: 10-stellige ISBN eingefügt. LG JaneDoe

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • "Provencalische Intrige" ist mein drittes Buch von Sophie Bonnet, über ihren Ermittler Pierre Durand, der Paris den Rücken kehrt und in Sainte Valerie ein neues Leben beginnen will. Die ersten beiden Bände "Verwicklungen" und "Geheimnisse" habe ich als Hörbücher, vorgetragen von Götz Otto, genossen. Diesen dritten Band wollte ich als Printfassung in Händen halten, weil ich die blau gehaltenen Cover so gelungen finde und es einfach eine Freude ist, diese Bücher herumliegen zu sehen.


    Da ich die französische Sprache nicht beherrsche und auch die französische Einstellung gegenüber Orts- und Sprachunkundigen nicht so mag, ermöglichen mir Bücher wie die Pierre Durand-Reihe wenigstens das geistige Reisen in diese reizvolle Region, was ich jedesmal sehr genieße. Sophie Bonnet malt, neben dem obligatoren Kriminalfall, aber nicht nur nostalgische Bilder von Landschaft und leiblichen Genüssen, sondern sie thematisiert auch Probleme und negative Dinge, wie das Lavendelsterben, von dem bei mir bewusst noch nichts angekommen war. Das, zusammen mit dem angenehmen Schreibstil, ergibt ein rundes Ganzes, das meinen Geist kurzzeitig und komplett in eine andere Welt versetzen kann. Ich finde es immer sehr schade, wenn ich wieder daraus auftauchen muss, weil die Geschichte zu Ende ist und freue mich jetzt schon auf den vierten Fall von Pierre Durand.


    In diesem Band hat Pierre die Probleme mit seiner Bauernhausrenovierung ausgestanden, kämpft aber dafür mit finanziellen Engpässen, die ihn dazu verleiten, sich um eine andere Stelle zu bewerben, obwohl er eigentlich lieber in St. Valerie bleiben würde. Das mündet in einem Kriminalfall, den er als eine Art Einstellungstest, lösen soll. Pierre Durand ist ein Mensch mit Stärken und Macken, der auch mal mit mangelndem Selbstvertrauen zu kämpfen hat oder sich in die eine oder andere Idee verrennt. Das sympathische an ihm ist, dass er in den meisten Fällen, manchmal später, manchmal früher lichte Momente hat, nach denen er gerne mal seine Einstellung überdenkt und über seinen Schatten springt.


    Der Kriminalfall gerät über den anderen Erzählsträngen manchmal ein wenig in den Hintergrund, wenn nicht beim Erzählanteil, dann bei mir als Leserin. Das gefällt mir persönlich aber ausnehmend gut, weil ich schon ein wenig kriminalerisch spekulieren möchte, aber noch mehr am Privatleben des Protagonisten interessiert bin. Von mir gibt es 9 Punkte. Das eine Pünktchen möchte ich mir aufheben, dass ich für die Bewertung weiterer Bände dieser Reihe noch ein wenig Luft nach oben habe ;-)

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Und wieder einmal hat mich Sophie Bonnet mit ihrem neuen Fall begeistert.


    Das Flair der Provence .... Diesmal spielt die Handlung im Frühling: diese Farhbenpracht, diese Düfte. Die Autorin schafft es wieder, alles so wunderbar bildlich zu beschreiben, dass man einfach nur die Augen schließen muss und man ist vor Ort.


    Auch diesmal wieder ein sehr interessantes Thema. Die Seifenherstellung und alles was dazu gehört: Die Entstehung, die Inhaltsstoffe und die Probleme der Hersteller, ob es nun um den Verkauf der einheimischen Produkte oder um den Lavendel geht. Man merkt hier, wie gut die Autorin alles recherchiert hat. Ein sehr großes Plus ihrer Krimis: die immer wieder sehr guten Recherchen.


    Pierre Durand muss diesmal einen Mord in einer Seifenfabrik klären. Parallel läuft seine Bewerbung als Kommissar in Cavaillon. Spannend von der ersten Seite an, flüssig geschrieben, führt uns Sophie Bonnet immer wieder auf neue Fährten, mögliche Täter und unterschiedliche Motive. So wird es nie langweilig.


    Pierre Durand ein Mann mit Fehlern und Kanten und doch unglaublich liebenswert und pfiffig. Sehr gut gefällt mir in den Romanen der Autorin, dass auch das Privatleben des Protagonisten und der Dorfbewohner nicht zu kurz kommt. Viele dieser Bewohner hat man über die letzten Romane gut kennen lernen und schätzen können. So kommt es auch hier wieder zu mancherlei Missverständnissen und Verwirrungen. Es wird einfach nicht langweilig.


    Dieser Provence-Krimi beinhaltet alles, was ein gutes unterhaltsames und spannendes Buch ausmacht. Ein spannender Fall in einer wunderschönen Gegend mit liebenswerten und teils skurillen Charakteren. Ein Wohlfühl-Krimi.


    Nicht zu vergessen, dass die Bücher von Sophie Bonnet wahre Gourmet-Krimis sind, so dass einem zwischendurch immer wieder das Wasser im Mund zusammen läuft und am Ende des Buches wieder einige Rezepte auftauchen, die ich garantiert wieder nachkochen werde.


    Ich kann auch den dritten Band wärmstens empfehlen und vergebe die volle Punktzahl. Ich freue mich jetzt schon auf den vierten Fall von Pierre Durand.

    :lesend Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki - Wintertage wie im Märchen

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Spezialitäten

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • In der Seifenfabrik Mer des Fleurs wird die Inhaberin Paulette Simonet tot aufgefunden. Sie ließ im Siedetopf ihr Leben. Was wie ein Unfall aussieht, könnte auch Mord gewesen sein. Pierre Durand, der sich gerade um eine andere Stelle als Kommissar in Cavaillon beworben hat, bekommt nun in Saint-Valérie einiges zu tun. Der Stress wird zusätzlich erhöht, weil es auf die begehrte Stelle nur einen Mitwettbewerber gibt, der nun bei der Ermittlung des Falls als Gegner antritt. Je tiefer Pierre in den Fall um die Seifenkönigin vorstößt, desto mehr Verdächtige kommen ins Spiel.


    Wie schon in den beiden Vorgängern präsentiert uns Sophie Bonnet nicht nur einen spannenden Krimi, sondern weist gleichzeitig auch auf lokale Probleme hin. Im dritten Fall bekommt es Pierre nun mit billiger Seifenware zu tun, die dem heimischen Qualitätsprodukt schadet. Lavendelseife aus der Provence kommt immer mehr in den Verruf, sodass die Chefin von Mer des Fleurs nicht nur ihren Ex-Mann zum Feind hatte. Nebenbei bekommt der Leser einen detaillierten Einblick in die Seifenherstellung und es duftet förmlich zwischen den Zeilen nach Südfrankreich. Die verwendete Sprache setzt erneut das Kopfkino in Gang. Zwischendrin ist immer auch etwas Humorvolles zu finden, das die Spannung ein wenig auflockert.


    Der aus Paris versetzte Protagonist hat sich inzwischen im Süden Frankreichs gut eingelebt und ein Privatleben aufgebaut. Sein Leben mit der leidenschaftlichen Köchin Charlotte bietet für den Leser nicht minder Spannung, trifft sich diese doch mit einem anderen Mann. Pierre zeigt also diesmal auch seine eifersüchtige Seite, während er die kulinarischen Köstlichkeiten verspeist. Kenner der Serie dürfen sich also auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten und natürlich der Ziege Cosima freuen. Sie vermitteln durch ihre Dialoge und ihr Verhalten viel französisches Lebensgefühl, was den Lesespaß nochmals erhöht. Die Figuren werden ebenso wie die fiktive Umgebung liebevoll gezeichnet und haben mit ihren Eigenheiten einen gewissen Wiedererkennungswert. Sie folgen keiner vorgegebenen Linie, sodass die Tätersuche bis zum Schluss rätselhaft bleibt. Zum Glück wurde ein vierter Fall bereits angekündigt. Allerdings müssen wir uns bis zur Veröffentlichung in 2017 noch gedulden. Bis dahin kann man sich ja mit dem Nachkochen der am Schluss angegebenen Rezepte trösten.

  • Auch der dritte Band um Pierre Durant konnte mich auch wieder begeistern!
    Der Kriminalfall war in sich stimmig, logisch aufgebaut und am Ende überraschend gelöst. Ich wusste bis zum Ende hin nicht, wer denn tatsächlich der Mörder war, denn immer wieder führten mich die ausgelegten Spuren auf eine falsche Fährte.
    Was für das Buch "perfekt" machte, war die Art des Erzählens, das Flair, die Figuren...Man fühlt sich als Leser in Sainte-Valerie sofort wohl, kann sich bildlich vorstellen wie es dort aussieht, kann die Provence riechen und schmecken.
    Auch die Figuren spiegeln das gut wieder, sie wirken lebendig, authentisch, haben Ecken und Kanten - sie menscheln eben. Das gelingt nicht vielen Autoren, ein solch stimmiges Gesamtwerk zu schaffen, Sophie Bonnet ist für mich eine davon.
    Ich freue mich auf den nächsten Fall von Pierre Durant und auf ein Wiedersehen in Sainte-Valerie.

  • Es gibt Krimireihen, da weiß man schon beim ersten Band, dass sie einem ans Herz wachsen und man ganz sicher auch die Fortsetzung lesen wird. Weil der Schauplatz interessant ist, weil die Protagonisten sympathisch bis liebenswert sind, weil bis zum Ende Spannung in der Geschichte drin ist, weil die Handlung gut durchdacht ist und in einem schlüssigen Abschluss gipfelt, und weil auch der Humor nicht zu kurz kommt.
    Das alles gelingt Sophie Bonnet auch im dritten Teil ihrer in der Provence angesiedelten Serie ganz wunderbar und ich freue mich sehr auf die im Mai 2017 erscheinende Fortsetzung „Provenzialisches Feuer“.