Zum Inhalt
Ein Mord in Damaskus und eine Liebe, die Leben retten kann. Rafik Schami erzählt von der Macht der Liebe.
Als Mädchen war Sophia heftig in Karim verliebt, dennoch heiratete sie einen reichen Goldschmied. Als Karim jedoch unschuldig unter Mordverdacht geriet, rettete sie ihm das Leben. Wann immer sie ihn brauche, verspricht er, wird er ihr helfen, auch unter Lebensgefahr. Viele Jahre später kehrt Sophias einziger Sohn Salman aus dem Exil in Italien nach Damaskus zurück. Plötzlich entdeckt er sein Fahndungsfoto in der Zeitung und muss untertauchen. Jetzt erinnert sich Sophia an das Versprechen Karims, der im Alter eine neue Liebe gefunden hat. In seinem neuen Roman erzählt Rafik Schami von der Macht der Liebe, die Mut und Tapferkeit gibt, die verjüngt und die Leben retten kann.
(Quelle: Hanser Verlag)
Über den Autor
Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus (Syrien) geboren. 1971 kam er nach Deutschland, wo er 1979 im Fach Chemie seine Promotion ablegte. Bekannt wurde Rafik Schami 1989 mit "Erzähler der Nacht". Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe Südwind, seit 2002 Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern deutscher Sprache. Sein Werk wurde in 24 Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Meine Meinung
Wie üblich entfaltet Rafik Schami seine Geschichte auf verschlungenen Wegen: mehrere Zeitebenen und Handlungsfäden werden parallel und ineinander verwoben erzählt, und nur allmählich nähern sich die Fäden einander an, bis sie schließlich fast am Ende der Geschichte zusammenlaufen. Da wären zunächst einmal Aida und Karim, sie um die 50 und Christin, er über 70 und Moslem, die mit ihrer unmöglichen Liebe die Nachbarn auf die Barrikaden treiben und da ist Salman, der als junger Mann Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe war und aus Syrien zunächst nach Deutschland und dann nach Italien flüchtete. Dort gründete er eine Familie und ein Unternehmen, doch die Sehnsucht nach der Heimat Damaskus lässt ihn niemals los. Die Verbindung dieser drei "Fäden" ist Sophia, Salmans Mutter, die Karims Leben rettete und nun, nachdem Salman zu einem Besuch nach Damaskus zurückgekehrt ist und plötzlich feststellen muss, dass sein Cousin seine Verhaftung plant, Karim um Hilfe für Salman bittet.
Das Damaskus der 50er und 60er Jahre spielt auch in diesem Roman eine gewisse Rolle, ebenso das Zusammenspiel der drei großen Religionen, doch das Syrien der Gegenwart ist diesmal deutlich präsenter als in anderen Romanen des Autors. Es ist bedrückend zu lesen, wie sich eine Gesellschaft entwickelt, die permanent von allen Seiten überwacht wird. Die Flucht Salmans ist unglaublich spannend geschildert, allerdings hätte ich mir manches mal etwas weniger "Vorahnungen" gewünscht: so mancher Abschnitte endete mit einer düsteren Andeutung drohenden Unglücks und in dieser Häufung hat es mich tatsächlich genervt.
Insgesamt habe ich das Buch allerdings sehr gern gelesen - 8 von 10 Eulenpunkte vergebe ich.