Michael Dissieux - Der Schuppen

  • Klappentext lt.amazon.de
    Der Schuppen … stand schon immer hinten im Garten vor der großen Dornenhecke. Der Schuppen … birgt seit Generationen das schreckliche Geheimnis meiner Familie. An einem kalten Tag im Februar 1986 verliere ich meine Kindheit, als ich in den alten Schuppen im Garten gehe und in einer staubigen Ecke die Falltür entdecke. Davor stehen ein schäbiger Sessel und eine Flasche Whiskey. Jemand hatte sich hier gemütlich eingerichtet. Als ich die Stufen hinab in die Erde steige, spüre ich mit jedem Schritt, wie sich etwas in mir verändert. Am Ende der alten Holztreppe angelangt, bin ich ein anderer. Ich bin kein Kind mehr.

    Zum Autor:

    Michael Dissieux wurde 1967 in Saarbrücken geboren. Der gelernte Dreher arbeitet als Busfahrer im Linienverkehr.
    Er schreibt seit 30 Jahren Kurzgeschichten und Romane aus dem Bereich des Unheimlichen und der Dark Fantasy.
    Einige seiner Geschichten wurden in diversen Fanzines veröffentlicht. Zudem arbeitete er an der Romanreihe "Jessica Bannister" mit, bis diese eingestellt wurde.

    Meine Meinung:

    Das ist mein erstes Buch von Michael Dissieux und sein Schreibstil und die Wortwahl haben mich sofort fasziniert. Es ist so anders, manchmal melancholisch und poetisch, aber auch krass und krank, ganz der jeweiligen Situation angepasst. Sowas habe ich noch nicht gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Zwei Sätze zitiere ich aus dem Buch, an denen man sofort erkennt was ich meine:
    "Ich habe gelernt, das nichts im Leben Bestand hat. Irgendwann, wenn es dem alten Herrn (Gott) da oben in den Kram passt, schaut er kurz in Deinem Leben vorbei, reißt es aus seiner Verankerung und lässt es einen Berg hinunterrollen."
    Und etwas melancholischer und poetischer ist folgender Satz:
    "Der Wind streicht mir wie eine vergessene Liebe durchs Haar."


    Solche Sätze erwarte ich eigentlich nicht in einem Horror-Thriller, aber hier passen sie irgendwie, denn dadurch finde ich, zeichnet sich der Charakter der Hauptperson aus. Er kommt als "normaler" Familienvater rüber, der aber daheim nichts mehr zu melden hat und andererseits sein zweites, geheimes Leben lebt. So krass die Gegensätze sind, so werden sie auch in den Beschreibungen und Sätzen dargestellt. Das ist dem Autor hervorragend gelungen.


    Was mich etwas störte waren die vielen wiederholten Erwähnung, wann Jackson was erlebt hat und warum er so wurde.
    Die Story spielt abwechselnd einmal im Heute und mit Rückblenden ins Damals, in die Kindheit von Jackson, als sich durch seinen Vater, sein Leben für immer änderte.


    Jackson begleitet man als Leser, in der ICH-Form, durch das ganze Buch, die anderen Personen, wie Familie und Co, kommen fast nur am Rande hinzu. Man taucht mit ihm ab in seine kranke Gedankenwelt, in sein Tun und sein Vorhaben. Beängstigend und beklemmend gut beschrieben ist, was dann in dem Schuppen unterirdisch passiert. Das ist echt ...


    Wer es wissen will, sollte dieses Buch von Michael Dissieux lesen und es wird nicht mein letztes Buch dieses Autors sein.

  • Buchinfo
    Der Schuppen - Michael Dissieux
    Taschenbuch - 300 Seiten - ISBN-13: 978-3958350953
    Verlag: Luzifer-Verlag - Veröffentlichung: 15. Oktober 2015
    EUR 12,99
    Kurzbeschreibung
    Der Schuppen … stand schon immer hinten im Garten vor der großen Dornenhecke. Der Schuppen … birgt seit Generationen das schreckliche Geheimnis meiner Familie. An einem kalten Tag im Februar 1986 verliere ich meine Kindheit, als ich in den alten Schuppen im Garten gehe und in einer staubigen Ecke die Falltür entdecke. Davor stehen ein schäbiger Sessel und eine Flasche Whiskey. Jemand hatte sich hier gemütlich eingerichtet. Als ich die Stufen hinab in die Erde steige, spüre ich mit jedem Schritt, wie sich etwas in mir verändert. Am Ende der alten Holztreppe angelangt, bin ich ein anderer. Ich bin kein Kind mehr …
    Bewertung
    „Der Schuppen“ von Michael Dissieux ist ein Horror-Thriller, der es in sich hat.
    Relativ harmlos lässt der Autor die Geschichte beginnen. Von Seite zu Seite taucht man mehr ab in die Abgründe der menschlichen Seele ab. Erzählt wird aus der Sicht des Hauptprotagonisten Jackson, einem Serienmörder. Man wird Teil seiner abartigen und schockierenden Gedanken und erlebt den Alltag eines Psychopathen hautnah mit. Die Story ist daher nichts für zartbesaitete Gemüter.
    Der Schreibstil von Dissieux hat mir sehr gut gefallen. Er baut die Spannung gekonnt auf und fesselt einen mit den erschreckenden und grausamen Taten an das Buch. Die Morde von Jackson werden sehr detailliert beschrieben. Mehr als einmal war ich wie erstarrt und musste das Gelesene erst einmal verarbeiten.
    Die einzelnen Charaktere sind gut gewählt, wobei aber in diesem Buch wirklich die Hauptperson Jackson im Mittelpunkt steht.
    Garantiert war das nicht mein letztes Buch von Michael Dissieux.
    Fazit: Erschrecken, verstörend und abartig. Ein rundum gelungener Horror-Thriller!