Broschiert: 336 Seiten
Verlag: Atlantik (16. April 2016)
ISBN-13: 978-3455650983
Originaltitel: Uncommon Danger bzw. Background to Danger
Preis Taschenbuch: Euro 12.00
Preis Kindle E-Book: Euro 9.99
Autor
Eric Ambler, geboren 1909, gehört zu den Begründern des klassischen Noir- und Spionagethrillers und wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Order of the British Empire, der ihm 1981 von Königin Elisabeth II. verliehen wurde. Eric Ambler starb 1998 in London.
Kurzbeschreibung / Klappentext
Kenton ist ein erfolgreicher Journalist: Er ist sprachgewandt, ein Experte auf dem Gebiet der Europäischen Politik und er hat ein kompetentes Urteilsvermögen - zumindest im Berufsleben. Privat wird ihm das Glücksspiel immer wieder zum Verhängnis. Als er eines Morgens nach einer durchzechten Nacht völlig abgebrannt im Zug Richtung Österreich sitzt, sieht er eine Chance, wieder zu Geld zu kommen: Ein Fremder braucht Hilfe beim Schmuggel von Wertpapieren über die Landesgrenze. Doch das lukrative Angebot birgt ungeahnte Gefahren ...
Meine Meinung
Seit ein paar Jahren versuchen einige Verlage etwas in Vergessenheit geratene Autoren wiederzubeleben. Dabei wird der angesammelte Staub von den Buchdeckeln gepustet und die Werke in neuer Aufmachung auf den Markt gebracht. Ein Roman der vor vielen Jahren die Leser zu Begeistern wusste, ist nicht schlechter geworden, nur weil ein paar Jahre ins Land gezogen sind. Eric Ambler gilt sogar als einer der Begründer des Thriller Genres. Sein erstes Buch erschien 1936 und er hat während vierzig Jahren Spannungsromane geschrieben. Nun bringt Atlantik Bücher, die zum Hoffmann und Campe Verlag gehören, die Krimis in neuer Gestaltung auf den Markt. Dies ist Amblers 2. Buch und es erschien im Original im Jahre 1937.
Die Handlung spielt primär in Österreich und der Tschechoslowakei in den Dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wobei thematisch Rumänien einen wichtigen Part einnimmt. Kenton ist freier Journalist und permanent knapp bei Kasse. Auf einer Zugfahrt von Nürnberg nach Linz begegnet er einem unbekannten Reisenden der ihn überraschenderweise bittet, seine Wertpapiere über den Zoll/die Grenze zu bringen. Für diesen Dienst soll Kenton 300 Mark erhalten. Der klamme Journalist sagt zu und nach dem Grenzübertritt soll er die Dokumente bei sich behalten und dem Unbekannten ins Hotel bringen. Kenton ahnt, dass etwas Dubioses vor sich geht aber auf das Geld will er keinesfalls verzichten. Im Hotel findet er den mysteriösen Fremden ermordet im Zimmer und er flieht. Nun wird nicht nur von der Gendarmerie gesucht sondern auch von zwielichtigen Gestalten die grosses Interesse an den sogenannten "Wertpapieren" haben …
Inhaltlich hat mich der Schriftsteller Eric Ambler damit überrascht, dass er die politische Situation dieser schwierigen Zeit deutlich spürbar mit einfliessen lässt. Als Zeitzeuge hat er einen anderen Blick für politische Machenschaften als Historiker unserer heutigen Zeit. Rein stilistisch und sprachlich gibt es nichts auszusetzen. Es fällt auf, dass dieser leicht nostalgisch angehauchte Krimi mit weit weniger literarischem Tand überladen ist als Thriller der heutigen Zeit. Es gibt auch auf diesem 330 Seiten langen Buch heftige Szenen aber Ambler verzichtet darauf diese bis zum geht nicht mehr in allen Details auszuschlachten so wie es bei modernen Thrillern heute in Mode ist. Und genau das macht ihn zu einem wohltuend guten Kriminalroman alter Schule dessen Lektüre sich auf jeden Fall lohnt. In den nächsten Monaten werden noch weitere Werke von Ambler in aufgefrischtem Design erscheinen. Und das sind erfreuliche Aussichten. Wertung: 8 Eulenpunkte