Inhalt:
Amrum 1846: Die junge Amrumerin Immke arbeitet als Magd auf der Halbinsel Eiderstedt. Als ihre Eltern von einer Verwandten einen Brief bekommen, in dem sie informiert werden, dass ihre Tochter seit einigen Tagen vermisst wird, bitten sie Dina Martensen, nach ihrer Tochter zu suchen. Mit einer Empfehlung des Inselpfarrers Mehlenberg macht Dina sich auf den Weg, um sich ebenfalls in Eiderstedt eine Stellung zu suchen und nach dem verschwundenen Mädchen zu suchen. Als die Leiche eines jungen Mädchens und eines Mannes in der Marsch gefunden werden, ist das bei Dina Anlaß für die schlimmsten Berfürchtungen.
Meine Meinung:
Mich hat dieser historische Krimi von der ersten Seite an gefesselt. Es handelt sich hier nicht nur um einen spannenden Krimi, in dem es um eine vermisste Magd geht, sondern um eine sehr facettenreiches Beschreibung des damaligen Lebens in der Region Eiderstedt. Sehr kritisch werden den gesellschaftlichen Stellungen der Menschen beleuchtet, die Rechtlosigkeit der Mägde und Knechte, das harte Leben der Tagelöhner, aber auch das selbstherrliche Rollenverständnis der reichen Bauern und Landeigner. Besonders die Person des neuen Lehrers Rose bringt hier einiges an Gesellschaftskritik in das Geschehen ein. Wie sich später in der Handlung zeigt, sind diese Beschreibung der gesellschaftlichen Unterschiede von einiger Bedeutung für die Aufklärung des Falls.
Die Charaktere sind sehr detailgenau beschrieben, so dass man sich von den Menschen ein gutes Bild machen kann. Besonders Dina als unsere Hauptperson wird sehr gut herausgearbeitet und wir lernen sie als eine für ihre Zeit sehr selbstbewusste Frau kennen. Die Handlung nimmt einige interessante, unerwartete Wendungen, ohne dabei aber den Faden zu verlieren oder unglaubwürdig zu werden. Das Geschehen ist gut konstruiert und logisch aufgebaut.
Es handelt sich hier um einen absolut lesenswerten historischen Krimi, in dem ein interessanter Fall gelöst wird, gewürzt mit einiger Gesellschaftskritik und einer schönen Beschreibung der Region Eiderstedt.