Andreas Föhr - Eisenberg

  • Produktinformation


    Broschiert: 512 Seiten
    Verlag: Knaur HC (1. Juni 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3426653966
    ISBN-13: 978-3426653968



    Kurzbeschreibung


    Er weiß, wovon er schreibt: Andreas Föhr, Jahrgang 1958, hat Jura studiert und in München promoviert. Jahrelang war er als Anwalt tätig, bevor er sich mit dem Schreiben von Drehbüchern einen Namen machte. Jetzt hat der SPIEGEL-Bestsellerautor eine Figur geschaffen, die nicht nur sein juristisches Fachwissen teilt, sondern auch seinen Glauben daran, dass jeder, ob schuldig oder nicht, einen Verteidiger verdient, der ganz auf seiner Seite steht: Dr. Rachel Eisenberg. Rachel ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, frisch getrennt und Mutter einer 13-jährigen Tochter. Ihr neuer Fall soll eigentlich nur ein bisschen Medienpräsenz bringen – ein Obdachloser, der eines äußerst gewalttätigen Mordes verdächtigt wird –, doch als sie ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenübersitzt, ist Rachel sprachlos: Sie kennt den Mann – oder glaubte das zumindest



    Autor


    Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi. Zusammen mit Thomas Letocha schrieb er u.a für "SOKO 5113", "Ein Fall für zwei" und "Der Bulle von Tölz". Für seinen Debütroman "Der Prinzessinnenmörder" ist Andreas Föhr mit dem begehrten Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet worden. Mit "Schwarze Piste" stand Föhr monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste. Andreas Föhr lebt bei Wasserburg.



    Meine Meinung


    Protagonistin in dieser neuen Krimireihe ist Rachel Eisenberg, Rechtsanwältin und spezialisiert auf Strafrecht. Ihre Kanzlei führt sie zusammen mit Noch-Ehemann Sascha, die gemeinsame Tochter lebt bei Rachel.


    Nicole Böhm, eine obdachlose junge Frau mit Hund, möchte Rachel als Rechtsanwältin für ihren Freund beauftragen. Dieser wird beschuldigt die Studentin Johanna Mend grausam getötet zu haben. Beim ersten Treffen mit dem Beschuldigten erkennt Rachel in ihm ihren früheren Lebensgefährten Professor Heiko Opitz wieder. Dadurch geraten die Anschuldigungen für sie in ein anderes Licht und Rachel übernimmt seine Vertretung.


    In einem weiteren Strang werden zurückliegende Ereignisse geschildert. Leonora Shkodra und ihre 9jährige Tochter Valentina flüchten aus dem Kosovo und werden dabei beobachtet und verfolgt.


    Der Krimi wechselt nun ständig zwischen den beiden Strängen und Perspektiven. Die gewonnenen Erkenntnisse fügen sich für den Leser immer mehr zu einem Bild, doch dann zaubert der Autor noch einige Überraschungen hervor bis es zum großen Showdown kommt.



    Dieser Kriminalroman ist spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Er gewährt dem Leser einen kleinen Einblick in das Justizwesen und die Schilderungen erscheinen mir sehr realistisch. Das Engagement von Rachel geht meiner Meinung nach weit über die Tätigkeit eines Anwalts hinaus und macht sie dadurch nur sympathischer und menschlicher. Auch die Charakterisierung der anderen Figuren ist authentisch und die Handlungen nachvollziehbar. Das Finale bringt die Stränge zusammen, erschien mit persönlich aber etwas überzogen.


    Der Cliffhanger am Ende überzeugt jeden Leser davon, daß er den nächsten Band auf jedem Fall lesen muß!

  • Ich habe schon einige Krimis von Andreas Föhr gelesen, die ich allesamt als spannend und unterhaltsam in Erinnerung habe, sodass ich auf auf "Eisenberg" schon sehr gespannt war.
    Doch schon beim Prolog hätte ich das Buch am liebsten wieder auf die Seite gelegt - ich kann es nicht ausstehen, wenn ich schon auf den ersten Seiten, bevor es überhaupt richtig losgegangen ist, erfahren muss, dass einer der Ermittler am Schluss in die Fänge des Mörder gerät (zumal ja im Prinzip eh klar ist, dass die betreffende Person in letzter Minute noch gerettet werden wird, wenn der nächste Band schon in Arbeit ist... :rolleyes).


    Aber da es sich um ein Wanderbuch handelte, habe ich dann doch weitergelesen, und es hat sich gelohnt, denn die eigentliche Geschichte hat sich dann als richtig spannend erwiesen und es hat großen Spaß gemacht, Rachel bei ihrem Ermittlungen zu begleiten. Ich weiß nicht, was ein Voltaire zu den Machenschaften und Alleingängen der Anwälte sagen würde, aber für mich als Laien war es auf jeden Fall spannend und unterhaltsam zu lesen, zumal auch bis zuletzt unklar blieb, wer denn nun eigentlich dahintersteckt. Der Showdown war mir dann allerdings doch etwas zu übertrieben und manches an der Auflösung erscheint mir im Nachhinein etwas unglaubwürdig, aber das hat mein Lesevergnügen nicht geschmälert.


    Den Epilog allerdings hätte der Autor getrost weglassen können - wenn das eigentliche Buch gut ist, braucht es keine derartigen Cliffhanger, um mich neugierig auf den nächsten Band zu machen!


    Die Charaktere waren mir nicht alle sympathisch (müssen sie auch nicht), aber ich fand sie gut gezeichnet und in sich stimmig.


    Alles in allem ist "Eisenberg" solide, spannende Krimi-Unterhaltung und ich vergebe 7 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Ich mag es nicht bei Krimiserien irgendwo mittendrin bei einem x-beliebigen Band einzusteigen. Wenn ich Andeutungen zu früheren Fällen lese und diese für mich nicht plausibilisieren kann, bleibt das leicht schale Gefühl etwas nicht zu Wissen oder was wichtiges in der Entwicklung der Figuren verpasst zu haben. Beim Schriftsteller Andres Föhr ist es so, dass er eine erfolgreiche Krimireihe hat die komplett an mir vorbei ging. Bei diesem Buch hat mich nebst Cover und Kurzbeschreibung der Fakt angesprochen, dass es entweder ein Stand-Alone Kriminalroman ist oder möglicherweise sogar der Beginn einer neuen Krimiserie. Jedenfalls habe ich die Chance genutzt, meinen ersten Roman von Andreas Föhr zu lesen und der Autor wiederum hat seine Chance genutzt um bei mir einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich bin sehr angetan von dem was ich hier lesen konnte.


    Dieses Buch enthält alles was ein guter Kriminalroman braucht. Die Haupt- und Nebenfiguren sind allesamt interessante, gut ausgearbeitete Charaktere und überzeugen. Die Handlung ist ausgeklügelt und verläuft auf der Zeitachse nicht immer linear sondern springt vor und zu zurück was dem Ganzen einen verästelten Touch verleiht. Das Tempo ist mal gemächlicher, nicht zuletzt um den Protagonisten und der Handlung Tiefe zu verleihen und dann folgen schnelle Sequenzen die für Spannung sorgen. Natürlich sind überraschenden Wendungen innhalb der Geschichte und ganz besonders zum Schluss hin mit dabei. Erwähnenswert, dass der Autor immer wieder viel Wert auf kleine Details legt die für den Fall nicht besonders wichtig sind aber die Geschichte gefühlsmässig aufwerten.


    Zum Inhalt soll man als Rezensent, besonders bei einem Krimi, eigentlich nicht mehr schreiben als das was die Kurzbeschreibung verrät. Nebst dem kriminalistischen Fall als solches um die Tote mit den angenagelten Händen am Kopf, ist es das diffizile Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonisten das zu fesseln vermag. Eine Strafverteidigerin die vor zwei Jahrzehnten eine Beziehung zum tatverdächtigen Mörder hatte der mittlerweile auf der Strasse lebt. Was mag da alles geschehen sein, dass ein ehemals geliebter Mensch sich so verändert und und im Leben alles verloren hat? Dann ist da eine erfolgreiche und mehr als gutsituierte Anwältin die auf den ersten Blick etwas elitär wirkt und sicherlich nicht Jederlesers Sache ist aber Rachel Eisenberg baut gewisse, aber nicht ganz alle, Vorurteile schnell ab und das Milieu der Obdachlosen bildet einen gewichtigen Kontrapunkt. Die Gerichtsszenen sollten authentisch sein, da Andreas Föhr selbst Jurist ist und aus seinem Wissens- und Erfahrungsfundus aus dem Vollen schöpfen kann.


    Eine Fortsetzung mit den in diesem Buch aufgebauten Protagonisten würde ich sehr begrüssen und ich wäre als Leser bei einem weiteren "Eisenberg" Fall hundertprozentig mit dabei. Das schmutzige kleine Geheimnis muss ja noch gelüftet werden. Wertung: 9 Eulenpunkte

  • Auf dieses Buch habe ich schon ganz gespannt gewartete, weil mir die “Wallner & Kreuthner”-Reihe des Autors so gut gefällt. Und meine hohen Erwartungen wurden zum Glück auch nicht enttäuscht. Dieser Krimi hat mir ausgesprochen gut gefallen.
    Der Autor hat hier mit der Anwältin Rachel Eisenberg eine sehr sympathische und menschliche Hauptperson geschaffen. Ich fand es sehr interessant, dass hier einmal kein Polizist oder Privatdetektiv im Mittelpunkt steht, sondern eine Juristin. Neben ihrem stressigen Job in einer angesehenen Kanzlei in München und ihrem Familienleben mit 13-jähriger Tochter versucht Rachel Eisenberg noch privat Erkundigungen zu einem Fall einzuholen.
    Von Anfang an fand ich das Buch sehr spannend und fesselnd zu lesen und zum Ende hin hat sich der Spannungsbogen noch einmal richtig aufgebaut. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, ich musste unbedingt wissen, wie es nun aus geht. Dabei gab es einige unerwartete Wendungen und ich hatte die Lösung des Falles so absolut nicht erwartet.
    Die Figuren des Buches sind alle sehr lebendig und charakteristisch gezeichnet. Für mich war es auch sehr schön, dass der Handlungsort des Krimis München ist und ich so viele Schauplätze kannte und beim Lesen direkt vor Augen hatte.
    Alles in allem ist "Eisenberg" für mich ein absolut gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe und ich hoffe sehr, dass wir schon bald wieder etwas neues von der aufgeweckten Anwältin lesen dürfen.
    Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung und 9 Eulenpunkte.

  • Hatte ich während der ersten Hälfte des Buches noch Zweifel, ob es für mich tatsächlich dringlich erforderlich ist, den Nachfolger zu lesen, so wurde ich spätestens im letzten Drittel eines Besseren belehrt – ja, ich muss den Nachfolger lesen.
    So trocken wie sich die erste Hälfte gestaltet, so unspektakulär und langatmig, was die Suche nach Zeugen angeht, so rasant und spannend endet das Buch.


    Kreuthner und Wallner habe ich die erste Zeit wirklich vermisst, ebenso den trockenen Humor den ich von dem Autor gewohnt bin. Und doch, irgendwann blitzt auch dieser Humor mal etwas auf.
    Auch die Protagonistin erweist sich erst später als eine lebensechte Person mit Ecken und Kanten.


    Das heißt für den Leser – etwas Durchhaltevermögen muss man schon aufbringen, dann wird man aber doch mit einem spannenden Kriminalroman belohnt.


    8 Punkte

  • Für mich war Eisenberg das erste Buch von Andreas Föhr und was soll ich sagen? Das Buch hat mir gefallen und ich werde mich Sicherheit den nächsten Teil auch lesen.

    Es geht um die Anwältin Eisenberg, die in ihrem Job schon einige dunkle Gestalten vor dem Knast bewahrt hat. Sie erfährt durch den Oberstaatsanwalt, dass der Flaucher Fall interessant für Eisenberg aufgrund von Publicity wäre. (Da Herr Föhr ebenfalls aus diesem Metier kommt, gehe ich davon aus, dass es solche Absprachen auch in der Realität gibt?!) Kurzerhand übernimmt sie den Fall und als sie ihren Mandaten das erste Mal sieht, steht sie ihrer Jugendliebe gegenüber. Kennt sie ihn wirklich so gut, wie sie immer gedacht hat? Warum steht er unter Mordverdacht? Und warum ist er ein Obdachloser? Das sind nur einige Fragen, die sich Frau Eisenberg stellt.


    Alles in allem fand ich den Spannungsbogen gut und konstant, das Buch ließ sich einfach lesen und es hat mich rundum gut unterhalten.


    Das Buch bekommt von mir 8 Punkte.

  • Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, bin ich doch großer Fan von Kreuthner und Wallner, abschließend muss ich aber sagen, daß es mir überhaupt nicht gefallen hat. Klar muss eine neue Reihe nicht wie die vorherige sein, wäre sich sonst alles allzu ähnlich, aber ich empfand es als sehr großen Qualitätsunterschied.


    Das ging schon da los, das mir die Figur der Dr. Eisenberg wahnsinnig unsympathisch war. Ich empfand viele Sachen als „von oben herab“ und am Anfang dachte ich noch, das wird schon, aber es wurde leider im Verlauf des Buches nicht besser. Ich bin mit ihr einfach nicht warm geworden und mit einer unsympathischen Hauptfigur liest sich ein Buch schon viel schwieriger.


    Viele Figuren empfand ich als überzeichnet, die drakonische Richterin, die andere Staatsanwältin, den Verdächtigen, mit keinem konnte ich mich recht anfreunden. Die ganze Geschichte an sich war zwar so ganz okay und ließ sich auch gut lesen, gerade was den Fall angeht, auch die Szenen im Gericht, aber es wurde zum Schluss dann doch arg abstrus und mit dem Ende konnte ich mich erst recht nicht anfreunden.


    Schade, das war wohl der einzige Teil der Eisenberg Reihe für mich.
    4 / 10 Punkte

  • Mir hat der Kriminalroman um die Anwältin Rachel Eisenberg, der eventuell Auftakt zu einer neuen Serie ist, gut gefallen.
    Rachel, Fachanwältin für Strafrecht, außerdem geschieden und alleinerziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter, wird in einem spektakulären Mordfall um die Verteidigung des Tatverdächtigen gebeten. Ein Obdachloser, in dem Rachel aber schon bald einen ehemaligen Freund und Liebhaber wiedererkennen muss.
    Ist er wirklich ein grausamer Frauenmörder oder unschuldiges Opfer einer Intrige?
    Parallel wird die Geschichte einer jungen Frau aus dem Kosovo erzählt, die auf der Flucht nach Deutschland mitsamt ihrer kleinen Tochter verschwunden ist.
    Was hat ihr Verschwinden mit dem Mord zu tun?


    Ich habe Andreas Föhrs Krimis um das Duo Kreuthner/Wallner immer mit großem Vergnügen gelesen und war sehr gespannt auf seine neue Reihe.
    Rachel Eisenberg kommt zwar nicht so bodenständig und humorig rüber wie Kreuthner/Wallner, sie ist im Gegenteil eher ein wenig zickig, aber trotzdem sympathisch und authentisch.
    Auch die übrigen Personen waren überzeugend dargestellt, in manchen Szenen vielleicht ein wenig überzeichnet. Ob zum Beispiel so ein "naives Dummchen" wirklich am Empfang einer renommierten Kanzlei sitzen sollte, ist doch eher fraglich. Aber egal, sie war auf jeden Fall für den einen oder anderen Schmunzler gut.
    Der Kriminalfall selbst war insgesamt spannend zu lesen und nahm die eine oder andere überraschende Wendung.
    Überzeugen konnten mich außerdem die Szenen vor Gericht.


    Fazit: Solide Krimiunterhaltung - einen weiteren Teil um Rachel Eisenberg würde ich gerne lesen.


    8 Punkte und vielen Dank für's Wandernlassen!

  • Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, flüssig zu Lesen. Statt Polizeibeamten einmal eine Strafverteidigerin als Ermittlerin ist wirklich einmal etwas anders. Ich finde die Figuren sehr stimmig und das zickige eher von oben herab der Anwältin fand ich sehr passend ;-). Die gesamte Handung und der Spannungsbogen der nie Lücken aufweist haben mir auch sehr gut gefallen. Auch das Ende hat gepaßt und alle offenen Fragen wurden aufgelöst. Die handelnden Figuren haben mir alle gut gefallen sie waren gut charakterisiert, was in einem Krimi ja nicht selbstverständlich ist.
    Sollte der Anfang einer Reihe sein, freue ich mich auf die Fortsetzung

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