A Bards tale 2 - Der Engel

  • Während der Barde so tot daniederliegt und neben ihm seine große Liebe langsam ausblutet, kommt ein Engel vom Himmel her um seine Seele zu hohlen. Und während sie den Barden anschaut, beginnt ihr sein edles Antlitz zu gefallen. So erhält der Barde sein Leben von ihr zurück. Sein erster Blick gilt ihr und ihm fällt auf wie schön sie doch ist. Dann sieht er die sterbende Frau neben sich. Auch zu der Dame seines Herzens flammt noch immer die Liebe, aber gleichzeitig tauchen all die Bilder von Leid und Schmerz auf, die er wegen dieser Frau ertragen hat. So wendet er sein Antlitz wieder dem weichen unschuldigen Gesicht des Engels zu und sagt:
    Lass mir meine Freiheit
    Folge ich in Ewigkeit
    Willst du jemals mir befehlen
    Wird ich mich davon stehlen


    Und das engelhafte Wesen lächelt ihn an. So nimmt er ihre Hand und verlässt den Ort. Hinter ihm sieht die sterbende Dame seines Herzens was geschieht, sie streckt ihr Hand nach ihm aus, und versucht vergeblich seinen Namen zu rufen, doch aus ihrer Kehle kommt nur noch ein ersticktes Röcheln, während ihr Blut aus ihrem Körper strömt spürt sie, wie seine Liebe zu ihr immer mehr erkaltet. Während langsam ihr Bewusstsein schwindet hört sie noch die Stimme des Engels.
    Du brauchst niemals mir gehören
    Ich werde niemals dein Leben stören
    Doch folgendes soll in deinem Kopfe bleiben
    Auch Engel wollen frei im Winde treiben


    Und der Barde verlebt mit dem Engel die schönsten Zeiten seines Lebens, sie besteigen gemeinsam die höchsten Berge, singen gemeinsam Lieder aus alter Zeit und tanzen mit den Nachtfeen zum Gesang des Mondes. Im zarten Licht der Sterne sieht man ihre Körper sich in Ekstase gegen den Nachthimmel abheben. Und er ist glücklich. Eines Abends schauen sie sich tief in die Augen.
    Er: Es ist an der Zeit über Schlachtfelder zu wandern
    Sie: Auch mich rufen im Himmel schon die ander´n
    Er: So werde ich nun wieder meine Wege geh´n
    Sie: Sei gewiss wir werden uns wieder seh´n


    Und während der Engel so sanft seine Flügel ausbreitet und wieder gen Himmel fliegt, nimmt der Barde sein Pferd und zieht von dannen, auf der suche nach weiteren Engeln und in der Hoffnung seinen Engel bald wieder zu treffen.





    Gewidmet der Mondgöttin

  • Zitat

    Original von Demon_Wolf
    kommt ein Engel vom Himmel her um seine Seele zu hohlen.
    (...)
    Gewidmet der Mondgöttin


    Hm, zwar bin ich nicht die Mondgöttin, aber mich täte schon interessieren, ob du dir Kommentare oder Tipps oder Meinungen oder was auch immer zu deinem Beitrag einholen möchtest.


    Lieben Gruß


    polli

  • Ich finde zusagen, dass das reiner Kitsch ist, zu hart.
    Mein Ding ist es auch nicht wirklich, aber das muss es ja auch nicht.
    Demon_wolf hat sich wahrscheinlich viel arbeit mit der Geschichte gemacht, hat viel Zeit investiert und ist sicher stolz auf sich.
    Du hast eine Geschichte mit großen Gefühlen zu erzählen. Das ist toll.

  • polli: klar möchte ich soviel Tipps und Kommentare wie möglich, dass ich nicht der Fachmann fürs schreiben von Geschichten bin ist wohl aufgefallen ;) aber man will ja gerne besser werden.


    bogart: Hmm, kitsch? Du meinst vom Inhalt oder der Wortwahl? Oder einfach nur zuviel Theatralik? Wäre nett wenn du mir genau sagst was du kitschig findest. Dann weiss ichs beim nächsten mal besser.


    TomleBlanc: Ich halte eine Menge aus was Kritik angeht, keine Angst. stolz bin ich auf diesen Haibun nicht so wirklich, mal nebenbei, irgentwie mag ich die Auferweckungidee nicht so ganz, die klingt irgentwie falsch. Aber das mit den Gefühlen ist putzig, weil ich der Meinung bin, dass eine Geschichte von der Technik her den Leser ansprechen muss, ich will ja nicht meine Gefühle verarbeiten. Und es interessiert in der grossen weiten Welt sicher niemanden, ob ich ne neue Freundin hab ;)

  • Okay, Demon Wolf, ein paar Tipps.
    Ich nehme den Anfang deines Texts und setze meine Gedanken dazwischen:


    "Während der Barde ..."
    Aha, Barde klingt nach Mittelalter/Fantasy, jetzt weiß ich, wo ich mich befinde
    "...so tot daniederliegt ..."
    Hm, "so" ist ein Füllwort, raus damit. Daniederliegt? Klingt zu dick aufgetragen. Wer tot ist, liegt.
    "und neben ihm seine große Liebe langsam ausblutet ..."
    Aha, ein Drama, ein Krimi, eine Katastrophe. Ausblutet? Sorry, das klingt nach Schlachthof.
    "... kommt ein Engel vom Himmel her ..."
    Hm, das klingt weihnachtlich. Und - neugierig - wie kommt er? Herabgeschwebt? Im Hubschrauber? Im Nebel?
    "... um seine Seele zu hohlen ..."
    Wessen Seele? Die Seele des Engels, die des Barden? Und wirf das h vom "hohlen" raus.
    "... Und während sie den Barden anschaut ..."
    Wer ist denn "sie"? Dass dein Engel in Frauengestalt erscheint, kann ich nicht wissen.
    "... beginnt ihr sein edles Antlitz zu gefallen ..."
    Edles Antlitz, das klingt wieder dick aufgetragen und wenig originell. Wie er aussieht, würde ich genauer beschreiben. Und wie genau geht "beginnt zu gefallen"?
    "... So erhält der Barde sein Leben von ihr zurück ..."
    Hier ist ein Textloch: Das Gesicht des Barden gefällt dem Engel - Der Engel beschließt, ihm Leben einzuhauchen, ihn zu retten, ihn zu ehelichen, was auch immer und macht deshalb XY - So, und dann erst ist klar, dass der Barde wieder am Leben ist.


    Usw.


    Du siehst, um der Geschichte das notwendige Maß an Logik zu verleihen und den Leser mit jedem Satz, jedem Wort bei Laune zu halten, ist ein dickes Paket Arbeit notwendig.
    Aber grundsätzlich gefällt mir die Idee deiner Geschichte, an deiner Stelle würde ich Arbeit hineinstecken. :-)


    Lieben Gruß


    polli

    Die Zeit schreitet voran. Und du, Mensch?

    S. J. Lec

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von polli ()

  • Urks... das ist ne Menge. Danke polli, ich werde den Haibun nach deinen Vorschlägen in den nächsten Tagen umschreiben bzw verbessern. Gut dass bald Wochenende ist, dann hab ich auch die Zeit dafür. Vielen dank nochmal.