Denn mir entkommst du nicht - Christine Drews

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Am beliebten Aasee in Münster wird eine Frauenleiche gefunden. Die Tote wurde regelrecht ausgeweidet, ihre Weiblichkeit verhöhnt - ein zutiefst gestörter Sexualmörder? Erste Spuren scheinen das zu bestätigen, sie führen die Kommissare Schneidmann und Käfer in das Rotlichtmilieu der Bischofsstadt. Doch ein Detail lässt besonders Charlotte Schneidmann nicht los: Die Frau war kurz vor ihrem Tod schwanger. Geht es hier wirklich um einen klassischen Prostituiertenmord? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter ...


    über die Autorin (gem. Amazon)
    2013 erschien mit "Schattenfreundin" der erste Roman von Christine Drews, der in sechs Sprachen übersetzt wurde. Es folgten "Phönixkinder", "Tod nach Schulschluss", "Killerjagd", "Dunkeltraum" und "Denn mir entkommst du nicht".
    Außerdem hat sie Drehbücher für Movies, Familien- und Comedyserien geschrieben und als Autorin für zahlreiche Showformate gearbeitet. Aktuell schreibt sie für die ZDF-Serien "Soko Köln" und "Bettys Diagnose" Drehbücher.


    meine Meinung
    Charlotte Schneidmann ist aus der Elternzeit zurück und muss sich mit ihrem Kollegen Käfer direkt um einen brutalen Mord kümmern: Am Aasee in Münster wird die Leiche einer Prostituierten gefunden. Der Unterleib ist bestialisch zerstört worden, ansonsten scheint die Tote aber nahezu unberührt. Bei der Obduktion kommt heraus: die Tote war schwanger. Wo ist das Kind? Wer tötet eine Mutter. Das Team muss schnell handeln!


    „Denn mir entkommst du nicht“ ist bereits der 4. Fall für das Duo Schneidmann/Schäfer, aber mein erster Krimi von Christine Drews. Dachte ich zu Beginn, ich bekäme einen weiteren, eher ausgelutschten Krimi um den Tod einer Dirne, hat mich die Autorin positiv überrascht und in ihren Bann gezogen.


    Ein Hinweis vorab: der Klappentext verrät wieder mal viel zu viel. Wer sich also noch mehr Spannung bewahren will, sollte einfach drauf los lesen!


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man zum Großteil den Ermittlungen von Charlotte und ihrem Partner Käfer, bekommt jedoch ab und an auch Einblicke in das Leben des Hauptverdächtigen Antonio Gomez. Diese Wechsel inklusive Abstecher in die Privatleben haben mir sehr gut gefallen, zumal ich gerade das Ermittlerduo schnell ins Herz geschlossen habe.


    Charlotte und Käfer sind Polizisten wie aus dem normalen Leben. Sie haben Familie, lieben ihre Partner, kämpfen mit den Überstunden und tauschen sich mit ihren Kollegen aus. Christine Drews zeigt mit ihrem Krimi auf, dass die Polizeiarbeit nicht nur aus wilden Verfolgungsjagden und Ermittlungen in den dunkelsten Abgründen der Menschheit besteht. Genau dieser erfrischend normale Alltag hat mich so fasziniert. Und es gibt sogar etwas auffallendes: endlich ist mal kein großkotziger Staatsanwalt oder nerviger Chef vorhanden, der seinen Ermittlern das Leben noch zusätzlich schwer macht.


    Obwohl ich die Vorgängerfälle der beiden noch nicht kenne, habe ich mich super in die Story hineingefunden. Zu Beginn gibt es ein paar kleine Rückblicke, die mir ein Gefühl für das Umfeld der Polizisten vermitteln konnte. So fühlte ich mich von Beginn an mitten in den Ermittlungen und hatte nicht das Gefühl, irgendwo eine Wissenslücke zu haben. Christine Drews schaffte es, mich von Beginn an bei Laune zu halten. Der Krimi ist solide aufgebaut und besticht durch eine beständige Spannungssteigerung. Echt klasse!


    Das Finale ist logisch herbeigeführt und in sich geschlossen. Ich dachte beim Lesen, dass ich den Täter schon enttarnt hatte und wollte schon lospoltern, als mich die Autorin dann überraschen konnte. Es gibt nicht mehr viele Autoren, die mich so aufs Glatteis führen können. Der Höhepunkt waren die letzten beiden Kapitel, bei denen ich sogar die ein oder andere Träne wegwischen musste.


    Der Stil von Christine Drews ist leicht und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise besticht durch Lockerheit und durch die richtige Mischung aus detailgetreuen Beschreibungen und logischen Schlussfolgerungen.


    Fazit: Fall 4 war zwar mein erster, aber definitiv nicht mein letzter! Lesen!

  • Christine Drews
    Denn mir entkommst du nicht
    Bastei Lübbe


    Autor: Schon während ihres Germanistik- und Psychologiestudiums arbeitete Christine Drews für diverse TV-Produktionen. Nach ihrem Magisterabschluss schrieb sie für Clou Entertainment als feste Autorin für verschiedene Comedy-Serien, bevor sie sich 2002 selbständig machte. Seitdem hat sie Drehbücher für Movies (u.a. „Am Kap der Liebe“, Co-Autor Jens Jendrich), Familien- und Comedyserien geschrieben (u.a. „Sechserpack“, „Weibsbilder“, „Er sagt, sie sagt“, „Die Bräuteschule 1958“, etc.), und als Autorin für zahlreiche Showformate gearbeitet (u.a. „Achtung! Hartwich“, „Das NRW Duell“, etc.). (Quelle: Lübbe)


    Antonio Gomez ist im Park zum Joggen, als er plötzlich glaubt seinen Namen zu hören. Als er nach der Person ausschau hält und der Stimme entgegenläuft, wird er plötzlich von einer Person angerempelt. Diese leuchtet ihm sofort mit einer Taschenlampe ins Gesicht, sodass Antonio nichts mehr sehen kann. Als die Person verschwindet und Antonio sein Augenlicht wieder hat, muss er eine furchtbare Entdeckung machen, die ihm sofort auf den Magen schlägt.


    Das Buch besteht aus 42 Kapiteln. Die Kapitelüberschrift besteht lediglich aus einer Zahl, welche zentriert auf der Seite abgedruckt ist. Dabei haben wir in manchen Kapiteln Einblick in die Handlungen der Polizei und in anderen wiederum, bekommen wir Einblick in die Handlungen von Antonio. Wir bekommen im Laufe der Handlung einen guten Überblick über die Charaktere und ihr Leben. Am Anfang des Buches haben wir eine Tat und bekommen zu dieser einiges an Informationen und Tatverdächtigen geliefert. Jedoch bleibt unklar, wer genau der Täter sein kann, das Miträtseln hält sich also sehr in Grenzen. Gegen Ende des Buches nimmt die Story dann auch Fahrt auf und bei jedem Leser sollte es da auch klick machen, denn spätestens dort wissen wir, wer genau und warum der Mörder ist. Außerdem entsteht dort auch Spannung, allerdings durch einen typischen Ablauf der Handlung. So gerät die Kommissarin in eine bedrohliche Situation, in der Sie kühlen Kopf bewahren muss. Dies liest man relativ oft in Krimis, ist also nichts Neues. Man muss jedoch nicht das Rad neu erfinden und somit erfüllt der Ablauf seinen Zweck und der Leser bekommt ein super Finale geliefert.
    Wenn im Laufe der Handlung Schriftstücke vorkommen (in diesem Buch handelt es sich um Zeitungsartikel), sind diese in einem anderen Format gedruckt und heben sich perfekt vom Rest des Textes ab.


    Cover: Das Cover ist größtenteils in Grau/Schwarz gehalten, was aber auch normal ist, da wir einen asphaltierten Weg sehen. Dieser Weg hat einige Risse aufzuweisen. In der Mitte steht ein Kinderwagen. Im Hintergrund lässt sich nur verschwommen, ein Gebüsch erkennen. Der Kinderwagen passt perfekt auf das Cover, der er einen direkten Zusammenhang zum Inhalt herstellt. Der Titel fällt sofort auf, da er sich durch die rote Farbe perfekt vom Hintergrund abhebt. Außerdem ist der Titel etwas hervorgehoben, sodass man ihn ertasten kann. Auf der Rückseite des Buches finden wir noch einen roten Streifen mit der Aufschrift “Tatort Münster”. Dies wirkt ein wenig wie ein Polizeiband und gibt darüber hinaus Auskunft über den Handlungsort des Krimis.


    Fazit: Es handelt sich bei dem Buch um einen Kriminalroman, der nach einem Bekannten Muster abläuft. Aber das muss nicht zwingend etwas negatives sein. Über weite Strecken ein gut zu lesendes Buch mit wirklich tollen Charakteren. Für 5 Sterne reicht es jedoch nicht aus, da habe ich schon deutlich Besseres gelesen, deshalb gibt es von mir 4/5 Sterne.


    Klappentext: Am beliebten Aasee in Münster wird eine Frauenleiche gefunden. Die Tote wurde regelrecht ausgeweidet, ihre Weiblichkeit verhöhnt – ein zutiefst gestörter Sexualmörder? Erste Spuren scheinen das zu bestätigen, sie führen die Kommissare Schneidmann und Käfer in das Rotlichtmilieu der Bischofsstadt. Doch ein Detail lässt besonders Charlotte Schneidmann nicht los: Die Frau war kurz vor ihrem Tod schwanger. Geht es hier wirklich um einen klassischen Prostituiertenmord? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter … (Quelle: Lübbe)


    Autor: Christine Drews
    Titel: Denn mir entkommst du nicht
    Verlag: Bastei Lübbe
    Genre: Krimi
    Seiten: 319
    Preis: 9,99
    ISBN: 978-3-404-17355-6

  • In diesem Buch lässt die Autorin Christine Drews ihre Kommissare Charlotte Sandmann und Peter Käfer von der Kriminalpolizei Münster in ihrem inzwischen 4. Fall ermitteln. Und auch dieses Buch konnte mich wieder auf ganzer Linie überzeugen.


    Charlotte Sandmann, gerade erst aus der Elternzeit in den Polizeidienst zurückgekehrt, wird zum Fundort einer Frauenleiche, die auf besonders grausame Art ermordet wurde, gerufen. Zusammen mit ihrem Partner Peter Käfer nimmt sie die Ermittlungen auf. Zunächst deutet alles auf einen Sexualstraftäter hin.
    Der junge Familienvater Antonio Gomez hat die Leiche im Rahmen seiner regelmäßigen Joggingrunde rund um den Aasee gefunden, die Polizei aber aufgrund seiner eigenen bewegten Vergangenheit und der Tatsache, das er das Mordopfer aus eben dieser Zeit kannte, anonym verständigt. Zudem kommt ihm schnell der Verdacht, das er die Leiche nicht zufällig gefunden hat.
    Als die Polizei ihn aufgrund von Spuren, die er am Tatort hinterlassen hat, identifizieren kann, rückt er automatisch in den Kreis der Verdächtigen. Doch Charlotte verfolgt noch eine andere Spur ...


    Das Buch überzeugt durch symphatische Charaktere, einen flotten und flüssigen Schreibstil und eine ausgeklügelte Story, die den Leser mit hohem Tempo und überraschenden Wendungen auf einen dramatischen Showdown zutreibt.


    Ein wenig wurde der Lesegenuß vom Umstand getrübt, das der Klappentext des Buches leider viel zu viel davon verrät, in welche Richtung sich der Fall entwickelt. Hier wäre weniger mehr gewesen.


    Ich vergebe 9 Punkte.

    Wer Bücher liest, kennt sogar den Zusammenhang, aus dem Zitate gerissen werden. (unbekannter Autor)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von ech ()