Susan Vreeland - Mädchen in Hyazinthblau

  • Susan Vreeland - Mädchen in Hyazinthblau
    ISBN:3453470214


    Kurzbeschreibung:
    Ein rätselhaftes Bildnis bezaubert seine Betrachter über die Jahrhunderte
    Ein verarmter Maler aus Delft malt ums Überleben seiner vielköpfigen Familie. Eines der Gemälde zeigt seine Tochter in einem blauen Kleid. Die Schönheit dieses geheimnisvollen Bildes von Vermeer bezaubert die Menschen und begleitet sie über die Jahrhunderte in ihren dramatischen und alltäglichen Schicksalen. Wenn Bilder erzählen könnten...


    Über Vermeer:
    Johannes Vermeer van Delft oder Jan Vermeer (* 31. Oktober 1632 in Delft; † 15. Dezember 1675 in Delft) ist einer der seit dem 19. Jahrhundert am meisten bewunderten holländischen Maler aus der Barockzeit. Daneben wirkte Vermeer als Geograf. Der Name Vermeer ist erst ab dem 19. Jahrhundert gebräuchlich. Die zeitgenössischen Namen sind: Joannis ver Meer und Joannis van der Meer.


    Über die Autorin:
    Susan Vreeland lehrt Englisch, Literatur und Creative Writing an einer Public School in San Diego, Kalifornien. Ihr zweiter Roman "Mädchen in Hyacinthblau" wurde vielfach preisgekrönt, u. a. als "Publishers Weekly Best Fiction Book 1999".


    Meine Meinung:
    Ich habe mir dieses Buch zwar ganz anders vorgestellt, doch trotzdem hat es mich positiv überrascht. In diesem Buch gibt es keine durchgehende Handlung und auch keine Hauptperson, sondern eben einen Hauptgegenstand: Das Bild von Vermeers Tochter. Die Geschichte dieses Bildes wird mit jedem Kapitel, beginnend mit dem ersten in der Gegenwart, rückwärts bis zum letzten in der Vergangenheit, in dem es gemalt wurde, erzählt. Man erkennt wie es von Familie zu Familie wandert und bekommt so Einblicke in vier Jahrhunderte und komplett unterschiedliche Menschen und Schicksalsschläge. Das einzige gemeinsame in den Kapiteln ist eben das Gemälde und ich bewundere wie sie es geschafft hat dennoch Zusammenhänge darzustellen.
    Ich würde gerne auch mal dieses wundervolle Bild sehen, hab auch schon gegoogelt, kann es aber nicht finden. Das Bild heißt "Mädchen mit Nähkorb" Vielleicht entdeckt es ja einer von euch.

  • Das Buch hatte ich auch schon in den Händen.
    Ich kenne "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" von Tracy Chevalier, da geht es auch um den Maler Vermeer, und es hat mir sehr gut gefallen.
    Nun kommt dieser Roman auf meine Wunschliste. :-)

  • Oh ja , das Mädchen mit dem Perlenohrring wollt ich auch noch kaufen, aber da das hier mit 5Euronen im Angebot ist, habe ich das gleich mal genutzt :-] Aber du musst wissen, dass das kein gesamter Roman über ihn ist. Er kommt grad mal im vorletzten Kapitel vor :grin

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Ich würde gerne auch mal dieses wundervolle Bild sehen, hab auch schon gegoogelt, kann es aber nicht finden. Das Bild heißt "Mädchen mit Nähkorb" Vielleicht entdeckt es ja einer von euch.


    ich hab jetzt auch lange gesucht - und es nicht entdecken können!
    gibt es eine nähere bildbeschreibung - oder deckt es sich zufällig mit dem buchtitelbild?


    hier ist einer der vielen vermeer-links: http://www.abcgallery.com/V/vermeer/vermeer.html
    und ein bild mit nähkorb (aber keinem blauen kleid :wave):

  • Meines Wissens ist das mit Mädchen in Hyazinthblau gemeinte Gemälde eine Erfindung von Susan Vreeland.


    Der US-amerikanische, in Rom lebende Maler Jonathan Janson betreibt eine Website unter dem Titel Essential Vermeer, auf der er erzählt, wie er als Vermeer-Experte dazu kam, das Bild zu dem Film nach Susan Vreelands Buch Girl in Hyacinth Blue (Brush With Fate, mit Glenn Close und Ellen Burstyn, Regie: Brent Shields -- s.u.) zu malen:


    » First of all, The "lost Vermeer" painting in Susan Vreeland's novel Girl In Hyacinth Blue is not an existing painting by Vermeer, it is rather an imagined work by Vermeer, created in the mind and heart the author. It is a painting with its own persona and not a copy. And herein lay both the challenge and stimulus for me as a professional painter and above all as a long time aficionado of Vermeer's art. My "job," if making such a painting can be called a job, was to bring to life the Vermeer which is at the heart of the novel and film.«
    (Quelle: Essential Vermeer, ©J. Janson)

  • Zitat

    Original von lenbach
    ich hab jetzt auch lange gesucht - und es nicht entdecken können!
    gibt es eine nähere bildbeschreibung - oder deckt es sich zufällig mit dem buchtitelbild?


    Also das Mädchen ( in einem Hyazinthblauen Gewand natürlich :grin) bessert glaub ich Socken aus und blickt dabei aber verträumt aus dem Fenster. Auf einem Tisch muss noch ein Glas Milch zu sehen sein und ich weiß nicht mehr so genau ein Wandteppich oder ein normaler mit tollem Muster. Das Titelbild ist es nicht, denn das heißt "Briefleserin am offenen Fenster".


    Dein Link zu funktioniert übrigens nicht :wow

  • Zitat

    Original von Iris
    Meines Wissens ist das mit Mädchen in Hyazinthblau gemeinte Gemälde eine Erfindung von Susan Vreeland.


    Hmm, aber sie hat alle Bildtitel kursiv geschrieben und die anderen existieren auch wirklich. Finde ich komisch und schade, dass das Bild eigentlich nicht existiert. Das Bild, was du angehängt hast, kommt schon nah dran an die Beschreibung, aber ich stells mir doch anders vor. Man sieht auch, dass es kein Vermeer ist.

  • Zitat

    Original von Morgaine
    Dein Link zu funktioniert übrigens nicht :wow


    Schaumermal ... Jan Vermeer in Olga's Gallery


    Zitat

    Hmm, aber sie hat alle Bildtitel kursiv geschrieben und die anderen existieren auch wirklich. Finde ich komisch und schade, dass das Bild eigentlich nicht existiert.


    Offen gestanden, da das "zitierte" Bild in dem Film wirklich auftaucht, gehe ich davon aus, daß die Informationen von Jonathan Janson korrekt sind. Ich habe beim besten Willen nichts über ein Vermeer Bild mit dem Titel Mädchen in Hyazinthblau in Erfahrung bringen können, was sich nicht ausdrücklich auf den Roman oder den Film bezog.


    Übrigens ein hübsches Beispiel dafür, wie stark die eigene Einstellung zu einem historischen auch die Bereitschaft, etwas darin Beschriebenes als historische Realität anzunehmen. :-)


    Zitat

    Das Bild, was du angehängt hast, kommt schon nah dran an die Beschreibung, aber ich stells mir doch anders vor. Man sieht auch, dass es kein Vermeer ist.


    Wenn du dir andere Arbeiten von Janson angesiehst, wirst du bemerken, daß er zwar Vermeers Technik sehr genau studiert hat, die Farbgebung allerdings aufgrund der fehlenden Patina weniger "gedeckt" erscheint, die Motive modern sind und die Darstellung an den Photorealismus erinnert.
    Janson ist nicht Vermeer und will auch nicht Vermeer sein -- er benutzt nur gelegentlich dessen Maltechnik.

  • Zitat

    Original von Iris


    Offen gestanden, da das "zitierte" Bild in dem Film wirklich auftaucht, gehe ich davon aus, daß die Informationen von Jonathan Janson korrekt sind. Ich habe beim besten Willen nichts über ein Vermeer Bild mit dem Titel Mädchen in Hyazinthblau in Erfahrung bringen können, was sich nicht ausdrücklich auf den Roman oder den Film bezog.


    Übrigens ein hübsches Beispiel dafür, wie stark die eigene Einstellung zu einem historischen auch die Bereitschaft, etwas darin Beschriebenes als historische Realität anzunehmen. :-)


    Hmm das Bild heißt auch "Mädchen mit Nähkorb", ich habe es auch nicht gefunden. Ich bezweifle auch nicht, dass Jansons Informationen falsch sind, im Gegenteil, finde es bloß schade, dass in einem historischen Roman ein erfundenes Bild drin vorkommt, da hätte sie auch ein existierendes nehmen können. So kann man sich besser vorstellen und sich hineinversetzen, warum alle so begeistert davon waren.

  • Zitat


    Wenn du dir andere Arbeiten von Janson angesiehst, wirst du bemerken, daß er zwar Vermeers Technik sehr genau studiert hat, die Farbgebung allerdings aufgrund der fehlenden Patina weniger "gedeckt" erscheint, die Motive modern sind und die Darstellung an den Photorealismus erinnert.
    Janson ist nicht Vermeer und will auch nicht Vermeer sein -- er benutzt nur gelegentlich dessen Maltechnik.


    Ich weiß und verstehe es ja, dass Janson nicht Vermeer ist oder sein will. Es geht bloß nicht in meinen Kopf rein, dass dieses Bild nicht existiert ... das passt nicht in mein Weltbild :grin

  • hi, mir hat sowohl vreelands als auch tracys roman über ein vermeerbild, sei es nun fiktiv oder nicht, recht gut gefallen. bei vreeland fand ich die idee recht reizvoll und bei tracy gefiel mir die vorstellung, dass das leben damals so gewesen sein könnte und dann in diesem buch eben gut eingefangen wurde.
    (wer an einem oder beiden interessiert ist, kann gern einmal in den unten verlinkten thread schauen)
    aber ich möchte darauf hinweisen, dass es den vreeland unter zwei verschiedenen titeln gibt:
    1. mädchen in hyszinthblau
    2. DAS mädchen in hyazinthblau
    die verlinkung der isbn des mir vorliegenden buches "DAS mädchen...." führt im verzeichnis aber zu diesem (artikellosen) thread hier.
    ich erwähne das auch nur der vollständigkeit halber und weil mich das mit den doppelten titeln manchmal ärgert, denn es ist nicht immer so offensichtlich wie hier (ich hab zB ewigkeiten "die farben der revolution" gesucht und dann festgestellt, dass das buch inzwischen "die tochter des advokaten" heisst. und aus einer prange-rebellin wurde über nacht eine miss emily paxton.... :-) :-]

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von drehbuch ()

  • Zitat

    Original von Heaven
    drehbuch


    Die Nummern sind in der Tat identisch, allerdings wurde "DAS Mädchen.." bei Randomhouse 2000 verlegt, "Mädchen...." bei Heyne. ;-)


    mein DAS-mädchen erschien bei diana, einem ableger von heyne.
    und vorn steht drin:
    "umschlaggestaltung:... unter verwendung des gemäldes "briefleserin am offenen fenster" von vermeer.


    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Mal abgesehen, ob es das Bild wirklich gibt oder nur eine Erfindung ist, diese kleine Geschichte über ein Bild, das von Besitzer zu Besitzer wandert und die unterschiedlichsten Empfindungen auslöst ist, zu lesen, war für in meinem Lesealltag wie in einer Schachtel Praline plötzlich eine zu Erwischen, deren Geschmack mich innehalten läßt, was ich den da besodneres erwischt habe.


    Eine Lesempfehlung für besondere Stunden


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Das Buch stand als ME im Ständer an der Supermarktkasse. :rolleyes


    Blöderweise habe ich mich zu sehr vom holländisch klingenden Nachnamen der Autorin leiten lassen und somit seit Langem wieder einmal eine Übersetzung aus dem Englischen gekauft. Was beim Lesen über weite Strecken ins Vergessen geriet, also ein Kompliment an die Übersetzerin, trotz Stirnrunzeln an ein paar wenigen Stellen (was ist bitte "flohfarben"? :gruebel aber da verdächtige ich die Übersetzerin möglicherweise auch zu Unrecht)


    Ich musste beim Lesen an diesen Thread hier denken: Warum verkaufen sich Kurzgeschichten-Bände so schlecht? Dabei ist dieses Buch kein Kurzgeschichten-Band, sondern ein "Roman", aber für mich war das Bild als Bindeglied doch ein bisschen zu schwach. In jedem Kapitel wechselten die Figuren praktisch komplett, und es fiel mir nicht immer leicht, mich schnell wieder auf die neue Geschichte einzulassen.


    Ein "Episodenroman" ist es, würde ich sagen, zusammengesetzt aus Einzelteilen, die auch durch den Stil der jeweiligen Erzählerfigur geprägt sind. Wenn ich ihn noch einmal lesen würde, dann würde ich beim letzten Kapitel anfangen, also mit der Entstehung des Bildes, und dann in umgekehrter Reihenfolge lesen. Ich glaube, dann würde es mir leichter fallen, den roten Faden zu behalten und das Bild durch die Zeit zu begleiten.


    Besonders schön fand ich dargestellt, wie jeder Betrachter in dem Bild und vor allem im Gesichtsausdruck der jungen Frau etwas sieht, das zu seiner jeweiligen Lebenssituation passt.


    Am schönsten fand ich die Kapitel "Eine Nacht, anders als alle anderen Nächte" und "Morgenglanz".

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Mir hat das Buch garnicht gefallen und so habe ich es auch nur knapp zur Haelfte gelesen. Gestoert hat mich dabei vorallem, dass die einzelnen Kapitel nur durch das Bild miteinander verbunden sind - ansonsten wechseln Personen und Schauplaetze komplett. So liest es sich eher wie eine Reihe von Kurzgeschichten - und Kurzgeschichten mag ich nicht sonderlich.... :-(

  • Ich habe mir von dem Buch was ganz anderes versprochen.


    Es ist in meinen Augen zäh wie Gummi und einfach nur langweilig. Ich lese daran schon seit drei Tagen, obwohl ich so dünne Bücher immer an einen Tag verschlungen habe.


    Ich überlege wirklich ernsthaft, ob ich es abbrechen soll. :gruebel

  • Ich habe heute das Buch zu Ende gelesen und letzten 3,4 Geschichten haben mich wesentlich mehr gefesselt, als die restlichen und so hat das lesen wieder Spaß gemacht.


    Dennoch finde ich das Buch nur mittelmäßig - wenn man es nicht gelesen hat, hat man auch nichts verpasst. :wave

  • Eine nette Idee um ein Bild, natürlich muss es ein fiktives Bild sein, ein reales hätte die Autorin ja nicht verbrennen lassen können. Mir gefallen Bücher aus Prinzip nicht, in denen solche Bilder verbrannt werden, aber die Idee eine solche Geschichte mal gegen die Zeit wandern zu lassen und vom heute ins früher zu erzählen verdient Respekt. Die Kapitel, die man als jeweils eigenständige Kurzgeschichte lesen kann, schwanken in der Qualität in der Gesamtschau blibt es daher nur durchschnittlich.