James Lee Burke: Fremdes Land

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  • Gelesen von Dietmar Wunder
    Laufzeit: 9h 55
    Erschienen: 09.05.2016


    Aus dem Amerikanischen von Ulrich Thiele
    Originaltitel: Wayfaring Stranger


    Kurzbeschreibung:
    Texas, 1934: Weldon Holland fristet in der Ödnis von Texas ein perspektivenloses Dasein. Einzig das Gangsterpärchen Bonnie und Clyde, das nach einem Bankraub auf dem Grundstück campiert, durchbricht die Monotonie. Zehn Jahre später überlebt Weldon als Leutnant nur knapp die Ardennenoffensive und rettet die jüdische Kriegsgefangene Rosita Lowenstein. Wieder in Texas steigt er ins Ölgeschäft ein, wo er bald in ein gefährliches Spiel aus Intrigen, Korruption und Machtstreben verwickelt wird.


    Über den Autor:
    James Lee Burke, 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert. Nach drei erfolgreichen Romanen wandte er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zu, in dem er die unvergleichliche Atmosphäre von New Orleans mit packenden Storys verband. Burke, der als einer der wenigen Autoren sogar zweimal mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet wurde, lebt abwechselnd in Missoula/Montana und New Orleans.


    Über den Sprecher:
    Dietmar Wunder leiht nicht nur seit Jahren erfolgreich Hollywoodstars wie Adam Sandler, Jamie Foxx und Cuba Gooding Jr. seine Stimme, sondern auch dem neuen James Bond, Daniel Craig. Außerdem ist er als Synchronregisseur und Autor tätig.


    Über den Übersetzer:
    Ulrich Thiele ist ein Übersetzer. Er hat Texte übersetzt von James Lee Burke und Ryan David Jahn.


    Mein Eindruck:
    Ein Trumpf des Hörbuchs ist Sprecher Dietmar Wunder, der unter anderen auch Romane von Don Winslow, Karen Slaughter und Tess Geritsson einliest.
    Wunder liest mit seiner bewährten Stimme auf eine Art, der man lange zuhören kann. Für mich ist er momentan eine der eindrucksvollen Stimmen!
    Nur bei den Frauenrollen spricht er teilweise merkwürdig. Aber das mindert nicht den Gesamteindruck.


    Fremdes Land ist ein komplexer Roman, der 1934 mit einer Begegnjung der Protagonisten mit Bonnie & Clyde beginnt. 10 Jahre später ist der Icherzähler als Offizier im Krieg, z.B. in den Ardennen. Diesen Beginn fand ich wirklich großartig. Danach wird die Handlung in der Nachkriegszeit langsamer vorangetrieben. Geprägt ist die Zeit von Hollywood und der Ölindustrie!


    Der Icherzähler Weldon Holland, Rosita, die das Vernichtunglager der Nazis überlebte und Weldons Kamerad Hershel sind Figuren, denen die Sympathien des Zuhörers sicher sind.
    Das gilt im starken Maße auch für Weldons Großvater Hackberry (ein ehemaliger Texas Ranger), nicht zu verwechseln mit Hackberry Holland Jr., der in anderen Burke-Romane die Hauptrolle spielt.


    Theoretisch könnte man einiges gegen Logik des Plotverlaufs oder Einsatz der Motive einwenden, doch warum sollte man das tun? So wie es ist, ist es sehr gute Unterhaltung.

  • Nach dem zweiten Weltkrieg versucht Weldon Holland zusammen mit seiner Frau Rosita Lowenstein in Texas ein Ölförderunternehmen aufzuziehen, hat dabei jedoch nicht mit der Konkurrenz, den Intrigen und den Anfeindungen anderer Ortsansässiger gerechnet. Die Ereignisse werden immer dramatischer, immer verbitterter, mehrere Menschen kommen ums Leben. James Lee Burke weiß Weldon Hollands Geschichte stimmig und mit viel düsterem Hardboiled-Charme zu erzählen, doch auch das kann über die eine oder andere Länge nicht hinwegtäuschen.

    Die Hörbuchfassung dauert knapp zehn Stunden und wird hervorragend von Dietmar Wunder vorgelesen.