Marci Lyn Curtis - Alles, was ich sehe
Inhalt:
Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Dann plötzlich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht - was ja irgendwie stimmt. Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.
Die Autorin:
Marci Lyn Curtis wuchs in Nordkalifornien auf, wo sie Biologie studierte. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und einem Dackel in Maryland. "Alles, was ich sehe" ist ihr erster Roman.
Meine Meinung:
Verschlungen. Eine gute Mischung aus leichter Lektüre im Sinne von leicht zu lesen, sehr spritzig und erfrischend aus Maggies Sicht geschrieben und irgendwo natürlich auch "schwerer" Lektüre, dabei fand ich Maggie gar nicht einmal so zentral wie Ben an der Stelle...
Die Kurzbeschreibung hatte mir ein etwas anderes Bild vom Buch vermittelt, bzw. war es beim lesen dann so, dass ich einfach andere Eindrücke hatte. Es ist nicht so falsch, was darin steht, aber Maggie kann sehr früh schemenhaft immer um Ben herum etwas erkennen und es dehnt sich sogar etwas aus...
Warum das so ist, habe ich mir von Beginn an gedacht und sah es dann auch schon bei der ersten Andeutung in die Richtung bestätigt, das war also keine große Überraschung, aber das machte auch nichts.
Genauso sind die Nebenhandlungen in Sachen Mason, dem tollen Sänger in Maggies Lieblingsband natürlich eher vorhersehbar.
Mir hat deswegen die Komponente um Eltern und Freundschaft ganz gut gefallen, die das Buch auch beleuchtet. Was ist, wenn man denkt, dass andere sich von einem abkapseln und man merkt, dass man sich selbst aber auch abgeschottet hat und diese Dinge...natürlich geht es auch um das Leben, wie man mit einem Schicksal umgehen lernen kann, wie sich Erwartungen an sich selbst und von anderen an einen verschieben und man sozusagen "zurück" ins Leben findet.
Kleines Highlight des Buchs ist für mich Maggies Opa. Der entlockte mir - neben Maggies eigener sarkastischer Art und Bens Worten dann doch oft ein breites Grinsen.
In einem Wort wäre es wirklich - spritzig - der Schreibstil ist das, was mich überzeugt hat, wer einfach was lockeres lesen mag und bei der Story keine Neuerfindung des Rades erwartet, ist dennoch gut beraten.
7 Punkte.