Alles, was ich sehe - Marci Lyn Curtis [ab 14 Jahren]

  • Marci Lyn Curtis - Alles, was ich sehe


    Inhalt:


    Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Dann plötzlich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht - was ja irgendwie stimmt. Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.


    Die Autorin:


    Marci Lyn Curtis wuchs in Nordkalifornien auf, wo sie Biologie studierte. Heute lebt sie mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und einem Dackel in Maryland. "Alles, was ich sehe" ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:


    Verschlungen. Eine gute Mischung aus leichter Lektüre im Sinne von leicht zu lesen, sehr spritzig und erfrischend aus Maggies Sicht geschrieben und irgendwo natürlich auch "schwerer" Lektüre, dabei fand ich Maggie gar nicht einmal so zentral wie Ben an der Stelle...


    Die Kurzbeschreibung hatte mir ein etwas anderes Bild vom Buch vermittelt, bzw. war es beim lesen dann so, dass ich einfach andere Eindrücke hatte. Es ist nicht so falsch, was darin steht, aber Maggie kann sehr früh schemenhaft immer um Ben herum etwas erkennen und es dehnt sich sogar etwas aus...


    Warum das so ist, habe ich mir von Beginn an gedacht und sah es dann auch schon bei der ersten Andeutung in die Richtung bestätigt, das war also keine große Überraschung, aber das machte auch nichts.


    Genauso sind die Nebenhandlungen in Sachen Mason, dem tollen Sänger in Maggies Lieblingsband natürlich eher vorhersehbar.


    Mir hat deswegen die Komponente um Eltern und Freundschaft ganz gut gefallen, die das Buch auch beleuchtet. Was ist, wenn man denkt, dass andere sich von einem abkapseln und man merkt, dass man sich selbst aber auch abgeschottet hat und diese Dinge...natürlich geht es auch um das Leben, wie man mit einem Schicksal umgehen lernen kann, wie sich Erwartungen an sich selbst und von anderen an einen verschieben und man sozusagen "zurück" ins Leben findet.


    Kleines Highlight des Buchs ist für mich Maggies Opa. Der entlockte mir - neben Maggies eigener sarkastischer Art und Bens Worten dann doch oft ein breites Grinsen.


    In einem Wort wäre es wirklich - spritzig - der Schreibstil ist das, was mich überzeugt hat, wer einfach was lockeres lesen mag und bei der Story keine Neuerfindung des Rades erwartet, ist dennoch gut beraten. :-)


    7 Punkte.

  • Inhalt


    Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt. Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann.


    Quelle: Carlsen (Königskinder)




    Meinung


    "Alles, was ich sehe" ist eine bewegende Geschichte, die mich von der ersten Seite an gepackt hat.
    Obwohl die Geschichte ein ernstzunehmendes, schwieriges Thema aufweist, ist sie leicht zu lesen. Marci Lyn Curtis erzählt die Geschichte zart-leicht. Sie trifft an den richtigen Stellen die richtigen Wörter. Dadurch treten die eigenen Emotionen beim Lesen hervor. Man fühlt mit der Protagonistin lediglich mit.


    Ich konnte mich direkt mit Maggie anfreunden. Sie ist sympathisch und emotional. Ich habe schnell einen guten Draht zu ihr aufbauen können. Nach und nach konnte ich sie besser kennen lernen. Nicht nur sie, sondern auch die Welt, wie sie die sieht. Ich konnte mit ihr fühlen und mit ihr sehen.


    Maggie war ein normales, beliebtes Mädchen. Sie hatte Freunde und spielte erfolgreich Fußball. Doch eines Tages ändert sich ihr Leben komplett – sie wird blind. Sie zieht sich zurück, hat keinen Kontakt mehr zu ihren Freundinnen und spielt kein Fußball mehr. Auch das Verhältnis zu ihren Eltern ist kompliziert. Vor allem das Mutter-Tochter-Verhältnis ist ziemlich schlecht. Sie fühlt sich einsam und leer – verloren in der dunklen Welt.
    Doch dann kommt der Tag, an dem sie Ben kennen lernt. Und ab da an nimmt Maggies Leben einen anderen Lauf.
    Durch die Zeit mit Ben wächst Maggie an ihrer Persönlichkeit. Ihr Selbstwertgefühl steigt. Sie wird selbstbewusster und einsichtiger. Sie wird auch reifer. Das zeigt sich in ihrem Verhalten. Eine neue Maggie voller Freude und Liebe kommt zum Vorschein.


    Durch "Alles, was ich sehe" wird einem klar, wie glücklich wir uns schätzen können, zu sehen. Obwohl es die einfachen Dinge sind, zu sehen, zu hören, zu gehen etc., sind es doch die Kostbarsten auf der Welt. Dank Marci Lyn Curtis und dieser Geschichte wird einem nochmal deutlich gemacht, wie wichtig die Gesundheit ist.





    Fazit


    Eine hinreißende Geschichte mit einem schwierigen Thema und doch so leicht zu lesen. Sie packt von der ersten Seite an und bringt den Leser zum Nachdenken.
    Auch das Ende ist gut gewählt und rundet die Geschichte schön ab. Kurz gesagt: eine schöne, emotionale Geschichte mit klarer Leseempfehlung!




    10 Eulen