Die Auslese: Nichts ist, wie es scheint - Joelle Charbonneau

  • Inhalt:
    Cia Vale hat die gefährliche Auslese überlebt, während sich Chaos und Wut in der Gesellschaft ausbreiten. Ein verheerender Bürgerkrieg steht bevor, und die Rebellen schmieden einen Plan, die grausame Regierung zu stürzen. Auch Cia ist bereit, um das Ende der Auslese zu kämpfen, aber sie kann es nicht alleine tun. Sie hofft auf die Loyalität ihrer Kameraden, doch das kann tödlich für sie enden. Denn Täuschung und Wahrheit liegen nah beieinander. Und der Einsatz ist hoch, denn auf dem Spiel steht das Leben all derer, die sie liebt. Wem kann Cia vertrauen?


    Rezension:
    Die Auslese muss endlich ein Ende haben! Seit Cia diesen Entschluss gefasst hat, musste sie sich bereits einigen sehr gefährlichen Situationen stellen. Denn nicht alle Bürger des Vereinigten Commonwealths sind für die Abschaffung der Auslese und außerdem dazu bereit mit allen Mitteln für deren Weiterführung zu kämpfen...


    "Nichts ist, wie es scheint" ist der dritte und finale Band von Joelle Charbonneaus Auslese Trilogie, der direkt an die Geschehnisse am Ende des zweiten Bandes anknüpft. Auch der dritte Band wird aus der Sicht von Malencia Vale erzählt.


    Wie schon in den vorherigen Bänden hat mir Cia als Protagonistin richtig gut gefallen!
    Ich mag ihren analytischen Verstand und auch, dass sie jede Situation gründlich durchdenkt, bevor sie handelt. In diesem Band muss sie sich wieder vielen Gefahren stellen und einige Gewissenskonflikte ausfechten. Ich finde, dass Cia in der Trilogie eine tolle Entwicklung durchlaufen hat, die auch im dritten Band sehr gut weitergeführt wird.


    Dadurch, dass Cia jede ihrer Entscheidungen genauestens durchdenkt, hat sich die Geschichte leider am Anfang etwas gezogen.
    Cia hat sich mit ihren Wissen über die dunklen Seiten der Auslese an die Präsidentin gewandt, in der Hoffnung, dass diese die Informationen benutzen kann, um die Auslese abzuschaffen. Doch Cia hätte nie damit gerechnet, dass die Präsidentin ihr eine gefährliche Aufgabe erteilt, die Cia nicht nur in große Gefahr bringt, sondern auch ihr Gewissen auf die Probe stellt.
    Der zweite Teil des Buches war dann aber viel spannender, auch weil die Handlung dann ein höheres Tempo aufgewiesen hat. Ab da konnte mich "Nichts ist, wie es scheint" auch komplett fesseln!


    Die Liebesgeschichte zwischen Cia und Tomas konnte mich noch nie so begeistern, weil mir bisher einfach zu wenig Emotionen rüber gekommen sind. In diesem Band ist mir dann aber aufgefallen, dass die Liebesgeschichte perfekt für die beiden ist und, dass eine andere gar nicht zu ihnen passen würde! Cia ist einfach keine Protagonistin, die sich in ein liebeskrankes Etwas verwandelt, was mal eine gelungene Abwechslung war!


    Mit dem Abschluss der Geschichte konnte mich Joelle Charbonneau vollkommen zufrieden stellen. Alle Fragen, auf die ich gerne eine Antwort bekommen wollte, wurden aufgeklärt und am Ende wurde es nochmal richtig spannend!


    Fazit:
    "Nichts ist, wie es scheint" gibt der Auslese Trilogie von Joelle Charbonneau ein rundes Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin!
    Die Geschichte konnte mich am Anfang noch nicht so packen, weil sie etwas gebraucht hat, um richtig in Gang zu kommen. Danach steigerte sich das Tempo aber und es wurde richtig spannend!
    8/10

  • Cia ist sich sicher: die Auslese muss beendet werden. Mit den Informationen, die sie gesammelt hat, begibt sie sich zu Präsidentin Collindar, um alles aufzudecken. Die Präsidentin hört ihr zu und übergibt Cia eine Aufgabe, die größer scheint, als alles, was sie je bewältigen musste. Kann sie es schaffen und somit das brutale Auswahlverfahren stoppen?


    „Die Auslese – Nichts ist, wie es scheint“ ist der Abschluss der Trilogie von Joelle Charbonneau und wurde von mir heiß ersehnt. Was ich jedoch dann zu lesen bekam, ließ mich zwischen gähnender Langeweile und tiefem Nachdenken schwanken. Ich bin immer noch unentschlossen, was ich von dem Finale halten soll und das Gefühl der Enttäuschung macht sich breit.


    Die Geschichte wird, wie in den beiden Büchern davor auch schon, von Cia selbst erzählt. Die junge Frau hat eine erstaunliche Wandlung hinter sich. War sie in Band 1 noch die Superanwärterin, ist sie in Band 3 gereift, nachdenklicher und auch menschlicher geworden. Das gefällt mir sehr gut, denn die Entwicklung passt zu den Erlebnissen, die Cia durchmachen musste. Allerdings wird sie gerade in diesem Teil der Trilogie so nachdenklich, vorsichtig und fast ängstlich, dass ich sie ab und an am liebsten geschüttelt hätte. Hier hätte ich mir wieder mehr Mut gewünscht.


    Generell ließ mich nicht nur Cia fast wahnsinnig werden. Der gesamte Verlauf der Story schwankte zwischen gähnender Langeweile, Sinnsuche und großartiger Spannung. Während die erste Hälfte von Suchen, Laufen, Nachdenken und Grübeln geprägt war und mich fast zum Aufgeben gezwungen hätte, wurde es in der zweiten Hälfte durch das Aufdecken vieler Hintergründe richtiggehend spannend. Doch auch hier war es nicht durchgehend nervenzerreißend, so dass ich auch hier einige Male Absätze überflogen habe, in denen Cia einfach nur irgendwo hingelaufen, stehengeblieben und nachgedacht hat.


    Generell wird in diesem Roman viel nachgedacht, abgewogen, überlegt und nochmal gegrübelt. An sich mag ich es, wenn eine Hauptfigur nicht kopflos handelt, ihre eigenen Ansichten in Frage stellt und sogar die eigene Meinung überdenkt. Hier war es mir jedoch zu viel des Guten. Cia hat alles, abr auch wirklich alles in Frage gestellt, egal, ob es nun um die Auslese an sich ging (was ich sinnvoll fand) oder einfach nur, welchen Weg sie entlang laufen soll. Hier habe ich mir den Heißsporn aus Band 1 zurückgewünscht, der einfach mal gemacht hat, anstatt ewig nachzudenken.


    Und so kam es, dass auch die Auflösung mich nicht mehr vom Hocker geschmissen hat. Denn vieles war schon klar, die offenen Enden wurden früh zusammengeführt und so war das Ende nur logisch, aber ebend nicht mehr das Feuerwerk, das für diese Reihe angebracht gewesen wäre. Dennoch passt der Abschluss insgesamt und lässt keine Fragen offen.


    Der Stil von Joelle Charbonneau lässt sich gut, wenn auch nicht immer flüssig lesen. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder ob die Autorin ihre Erzählweise geändert hat, aber an so mancher Stelle wirkten die Sätze hölzern, gestelzt und fast kindlich. Hinzu kommt, dass sich der Satzbau in vielen Szenen wiederholt hat und zwar so oft, dass es mir aufgefallen ist. Und mir fällt sowas selten auf.


    Fazit: ein Abschluss, der die Reihe nicht würdigt. Kein kompletter Reinfall, aber auch kein Hurra. Schade!