Johnathan Pine ist der Nachtmanager in dem besten Hotel in Kairo. Als ihm unversehens einige brisante Dokumente in die Hände fallen leitet er sie an den britischen Geheimdienst weiter - was einer jungen Frau, mit der er eine Affäre hat, das leben kostet.
Einige Jahre später steht er dem Verantwortlichen im Hintergrund von Angesicht zu Angesicht gegenüber, in einem anderen Hotel, in welchem er denselben Job hat wie zuvor in Ägypten.
Eine kleine unabhängige Geheimdienstorganisation tritt an Pine heran um ihm einen Job anzubieten: Er soll in die Organisation des Waffenhändlers Richard Roper eingeschleust werden, um diesem endgültig das Handwerk zu legen.
Pine stimmt zu....
....denn Roper war damals der Mann im Hintergrund......
Wenn ein Schauspieler lange erfolgreich eine Rolle spielt, in einer Fernsehserie zum Beispiel, verschwimmt für den Zuschauer oft die Grenze zwischen der Rolle und demjenigen, der sie ausfüllt - was es für den Schauspieler schwer machen kann, in anderen Rollen akzeptiert zu werden, gerade wenn diese dominante Rolle so tief in die Populärkultur eingesunken ist.
"Dr. House" ist eine solche Rolle. Ein geringerer Schauspieler als Hugh Laurie hätte es vermutlich nicht auf acht Staffeln gebracht, andererseits definiert Laurie diese Rolle so dominant, das es kaum möglich erscheint sie in anderen Filmen oder Serien abzulegen.
Bei einem geringeren Schauspieler hätte es so sein können. Hier schlüpft er jedoch so vollkommen in die Rolle des Waffenhändlers Roper, das kein Gedanke an den griesgrämigen Arzt aufkommen kann.
Natürlich war ich neugierig auf seine Darbietung, nachdem ich die oben erwähnte Serie über 6 Staffeln lang genossen habe, und ich wurde mehr als nur positiv überrascht!
Laurie schlüpft in diese Rolle als hätte er nie etwas anderes gespielt, als wäre er dieser Mann!
Tom Hiddlestons prägendste Rolle war wohl die des Loki in einigen Filmen um Thor und die Avengers, ansonsten kenne ich ihn noch aus dem Paris-Film von Woody Allen, wo er einen (viel zu kurzen!) Auftritt als Fitzgerald hat.
Es ist immer gut einen wirklichen Antagonisten mit einem starken Schauspieler zu besetzten, allerdings erweist es sich oft als problematisch jemanden zu finden, der dagegen anspielen kann.
Tom Hiddleston macht Hugh Laurie in jeder gemeinsamen Szene die Leinwand streitig - er ist einfach zum niederknien gut!
(Und er war der zweite Grund mir - ohne jegliches Vorwissen um diese Produktion - diese DVD-Box zu kaufen!)
Nun, seit langer zeit Buchstabiert man das Wort "Geheimagent" gemeinhin B - O - N - D.... , andere versuche sich auf diesem Spielfeld filmisch oder in Buchform zu profilieren wurden fast immer automatisch mit Flemings Schöpfung verglichen.
Diese Serie ist so gut, sie könnte das ändern.
Ok, sie haben mehr Zeit. Kein Bondfilm läuft 338 Minuten. Also vergessen wir am besten erst einmal alles, was wir über Agenten in Film und Fernsehen wissen.
Diese Serie hat Zeit, und weiß sie zu nutzen! Die MTV-Generation der schnellen Schnitte, des
"Krachbum, Verfolgung/Explosion - einschnellerFick... - Kawumm"
wird hier sicherlich nicht glücklich - diese Serie bietet intelligente Unterhaltung für Erwachsene. Menschen, deren Gehirn nicht nur die Basisbedürfnisse regelt, Menschen, die gelernt haben ihr Gehirn zu nutzen. Die mitdenken wollen.
Das hier ist kein Boxkampf - das hier ist Schach.
Roper ist schlau - er vertraut niemandem mehr als er muß.
Pine hat zwar anfangs die Weissen, doch dieser Offensiv-Vorteil schwindet zusehends.
Auch der britische Geheimdienst - einige Mitarbeiter stehen nicht nur auf der Gehaltsliste der Regierung, sondern werden auch von Roper bezahlt - zeigt wenig Interesse an der Klärung des Falls. Im Hintergrund ziehen sie die Fäden, auf das die Geldquelle nicht versiegen möge.
Es wird viel geredet in dieser Serie. Da muß einer schon gut zuhören, all die "Twists" und Turns" nicht zu verpassen.
Schach
Man bringt seine Figuren in Position.....
Schach
Und als sie endlich Roper bei den Eiern haben kümmert ihn das kaum...
Warum auch, wenn man Eier aus Stahl hat....
Schach
Seine Spannung bezieht dieser Film - denn es ist ein Film, unterteilt in Acht Kapitel Episoden - aus der Bewegung der Figuren auf dem Brett.
Die Masse an hirnlosem Actionschund, der produziert wird mag einen glauben lassen das es nur Doofmänner da draussen gibt -
Der Erfolg einer Serie wie dieser kann jeden intelligenten Menschen aufatmen lassen: Er/Sie ist nicht allein!
Wir sind noch da!
Schachmatt!