'Feine Leute' - Seiten 001 - 093

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    Original von Toebi


    Viele Namen innerhalb kurzerr Zeit, das war hier mein Problem, aber ich mag Carl und Paul sehr gern. Die Art und Weise, wie Carl an Informationen kommt, super. Ich hatte zwischendurch ein paar Mal das Gefühl, dass es hier schon der 2. oder 3. Fall dr beiden ist und ich die Vorgänger aber nicht gelesen hätte. Kann aber gar nicht sagen, warum ich genau zu dieser Vermutung kam.


    Das Gefühl kam bei mir auch auf. Das hat wohl mit der Filmrolle Carls zu tun, oder? Aber die beiden kennen sich ja schon ne Weile, mag sein, dass da schon was war, man muss ja nicht alles haarklein erzählen.

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    Original von Findus


    Das Gefühl kam bei mir auch auf. Das hat wohl mit der Filmrolle Carls zu tun, oder? Aber die beiden kennen sich ja schon ne Weile, mag sein, dass da schon was war, man muss ja nicht alles haarklein erzählen.


    Paul denkt ja irgendwann, dass er gerne mit Carl über den Fall sprechen würde - nicht, weil Carl so eine kriminalistische Leuchte ist, sondern weil er so gut zuhören kann (auf dem roten Plüschsofa - hach, ich liebe rote Plüschsofas, hatte auch mal eines).

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    Original von Saiya
    Gerade die Dialoge, die Rückblicke, die sehr gute und feine Beobachtungsgabe mit der Joan die Personen und die jeweiligen Situationen beschrbeibt. Das ist nicht nur sprachlich großartig und absolut mein Fall.


    Ja, das finde ich auch. Sprachlich richtig gut, der Ton passt, die Sätze sind schön durchkomponiert, auch und vor allem die längeren, mit Einschüben, die die Beiläufigkeit gesprochener Sprache haben. Auch die Rückblenden sind ganz wunderbar, da ruckelt nichts, ganz toll gemacht.
    Gewöhnungsbedürftig war am Anfang das Erzähltempo für mich, ich fand es zu langsam. Das ist es aber nicht, man muss sich einfach nur auf den Text einlassen, dann kommt die Stimmung rüber.

  • Endlich konnte ich ja auch starten.............und da ich zur Zeit Urlaub habe, bin ich auch nicht auf meine Lesezeit in der Bahn angewiesen. ;-)
    Mit den vielen Namen bin ich erstaunlicherweise gut zurecht gekommen.
    Paul und Carl - ich bin begeistert! Die beiden gefallen mir auf Anhieb sehr, sehr gut.
    Ihr Verhalten nach der Trennung wird so authentisch beschrieben, super gemacht.
    Überhaupt gefällt mir der Schreibstil sehr.
    Man muss sich kurz daran gewöhnen - aber dann wollte ich immer weiterlesen.
    Ja, der Mordfall steht nicht immer im Vordergrund, aber das stört mich hier gar nicht. :-)

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    Original von Schwarzes Schaf



    Paul ist mir am sympathischsten, Carl ist mir noch zu grün hinter den Ohren. Wie alt ist Paul eigentlich? Ist er wirklich so viel älter als Carl, der ja glaube ich 22 oder 23 ist?


    Irgendwo später steht, dass er 28 Jahre alt ist, wenn ich mich richtig erinnere.

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    Original von ginger ale
    Dazu wird jede Menge Personal aufgefahren, allerdings so, dass ich beim Lesen nei wusste, ob das jetzt ein Name ist, den ich mir merken muss oder nur eine unwichtige Randfigur, die zu irgendeinem Zwecke nur einmal kurz auftritt.


    Ich weiß, was du meinst. So habe ich das auch empfunden. Und das betrifft in meinen Augen sogar die gesamte Erzählweise, die "Machart" des Romans. Bei mir hat sich erst ab dann ein anderes Gefühl eingestellt, als ich mich bewusst auf die eher langsame und "ausführliche" Erzählweise eingelassen habe, dem Text seine Chance gegeben habe, gewissermaßen. Für einen Krimi ist das Tempo ungewöhnlich. Finde ich zumindest. Man erwartet eher Vollgas und spannende Ermittlungen. Andererseits, inzwischen mag ich den Ton, die Redundanzen, das nervige Palaver der Schwester bspw., die Figur ist sehr plastisch.
    Die meisten Krimis, die ich kenne, sind viel klarer und stringenter geschrieben und nicht so verwoben. Ich gebe aber zu, ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Bin sowieso ein eher langsamer Leser, hier passt das endlich mal. ;-)

  • Ich finde, bei dem Buch wird schon von Beginn an klar, dass es kein Buch zum Durchjagen ist.


    Und die Sache mit den vielen Figuren: Ich persönlich mag es nicht, wenn es neben dem Ermittler nur noch drei Figuren gibt, die ausführlich behandelt werden. Ich finde es realistischer, wenn Figuren auftauchen, bei denen man nicht, weiss, ob sie noch wichtig werden oder nicht, denn im normalen Leben weiß man das ja auch nicht. Das erhöht meiner Meinung nach die Spannung des Buches, ist dann aber etwas schwieriger zur lesen, weil man nicht einfach drüber fliegen kann oder so.

  • So, ich bin auch endlich richtig dabei. Hat leider etwas gedauert, weil ich nicht so viel Zeit hatte.


    Ich war eigentlich sofort in der Geschichte drin, was aber wohl daran liegt, dass ich tatsächlich Joans Stimme im Kopf habe beim lesen. Das Nachbarskind übt gerade Klavier und ich habe ein herrlich entspanntes Klaviergeklimper passend zu den 20er Jahren als Geräuschkulisse. Da lässt es sich entspannt lesen.


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    Original von ginger ale


    Also, trotz sehr schöner Passagen - mir gefiel die Liebesgeschichte von Carl und Paul - war es kein reines Vergnügen für mich, den ersten Leseabschnitt zu lesen. Wenn ich so überschüttet werde mit angerissenen und offengelassenen Handlungssplittern und einer Menge Nebenfiguren, deren Bedeutung im Rahmen der Handlung sich nicht oder kaum erschließt, dann komme ich mir vor wie in einem Insider-Roman, den ich gar nicht verstehen soll.


    So schlimm fand ich es nun wirklich nicht. Das ist doch in vielen Büchern so, dass viele Personen vorkommen, die einfach nur zur Rahmenhandlung und zur Vervollständigung des Umfeldes gehören. Ich persönlich mag es auch viel lieber, wenn viele Fragen offen sind, die man sich als Leser im Laufe der Handlung erarbeiten muss.
    Mir persönlich ist sowas lieber, als ein Buch zu haben, das immer nur geradeaus geht und wo die Handlung eindeutig ist. Das ist einfach zu langweilig. Da könnte ich auch Chick Lit lesen: Ein Mann, eine Frau und vielleicht noch die Nebenbuhlerin als Protagonisten ;-)


    Paul und Carl mag ich im Übrigen auch sehr gerne. Anfangs dachte ich tatsächlich, dass Paul fertig ist mit Carl, aber so ist es ja nun wirklich nicht. Wie Berenice schon sagte, wenn er noch den Schrank zertreten kann, wird er seine Hemden bald auch wieder dort hin hängen ;-)


    Die Sprache gefällt mir sehr gut, denn es liest sich sehr authentisch. Ist es eigentlich Absicht, dass Telephon sie geschrieben wird, wie ich es gerade geschrieben habe? Das hat mich etwas irritiert, weil ich es schon jahrelang nicht mehr so gesehen habe.


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    Original von Schwarzes Schaf




    Mein Lieblingszitat steht auf S. 66, auf der Carl erzählt, er habe seinem 'Mädchen' auf die Schuhe gekotzt:
    "Es geht doch nichts über einen verheerenden ersten Eindruck. Da kann man hinterher nur noch gewinnen." So wahr! :lache


    Aus diesem Grund hat mir der Gatte beim ersten Date auch eine schräge Geschichte von sich erzählt, die aber nicht so krass ist wie die von Carl. :lache


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    Original von Schwarzes Schaf


    Die Szene zwischen Carl und Urte fand ich herrlich. Der Dialog hat mich oft grinsen lassen. Das war auch bei späteren Szenen so, diese eingestreuten Kommentare über die gesellschaftlichen Konventionen machen richtig Spaß zu lesen.


    Ich habe die Szene genau vor mir gesehen, sogar in schwarz-weiß :lache


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    Original von binchen


    Ist es noch jemandem so gegangen, dass er sich an die Plapperei von Mrs. Palmer aus Verstand und Gefühl von Jane Austen erinnert hat? - Da waren so einige Analogien drin - Liebe Joan ist das Absicht? Hast Du das auch so im Hinterkopf gehabt? :gruebel


    Nein, bei mir war das nicht so, aber ich habe das Buch glaube ich noch nicht gelesen.


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    Original von JaneDoe
    Die Beziehung zwischen Carl und Paul steht sehr im Mittelpunkt der Geschichte. Ich mag die beiden irgendwie, wie sie da so umeinander herum schleichen. Allerdings gefällt mir Carl ein bisschen besser, Paul ist mir zu gewalttätig. Wandschränke eintreten ... puh :yikes


    Ich mag Carl auch lieber, was aber nicht heißt, dass ich Paul doof finde ;-) Carl hat sowas erfrischendes und etwas naives. Irgendwie herzig, der Kleine :lache


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    Original von Joan Weng
    @ Miss Moneypenny: ich hatte ursprünglich auch eine ganz klassische Kriminalerzählung gebaut - streng nach den Regeln und ganz ohne Liebe, das wollte keiner - außer meiner Mutter- lesen ;) Daraufhin hab ich mit den Regeln des Genres gespielt und versucht, das Ganze etwas zu modernisieren. Ich hoffe, du hast trotzdem ein bisschen Spaß beim Lesen :-)


    War das denn sprachlich auch so aufgebaut? Ich mag das Buch absolut so wie es ist.


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    Original von Findus


    Das Gefühl kam bei mir auch auf. Das hat wohl mit der Filmrolle Carls zu tun, oder? Aber die beiden kennen sich ja schon ne Weile, mag sein, dass da schon was war, man muss ja nicht alles haarklein erzählen.


    Das ist komischerweise bei mir nicht so.
    Vielleicht liegt es an der Vertrautheit, die Paul und Carl miteinander haben.

  • Booklooker : Wie schön, dass du jetzt dabei sein kannst :-] :-] :-]


    Die Urversion war noch ganz anders geschrieben - die war auktorial gehalten, das sind die klassichen Krimis ja meistens :gruebel Außerdem war es sprachlich ganz "normal" erzählt, aber ich war dann in einer Romanwerkstatt damit und die Leiterin meinte, das wäre verschenktes Potential, zumal ich ja die Sprache der Zeit wirklich gut kenn, nachdem ich jetzt schon ewig an dieser Promotion hock ... Was mich unangenehm daran erinnert, dass ich meiner Doktormutter auf Ende Mai ein Kapitel versprochen hab..., auweia :yikes

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    Original von Booklooker


    Bis Ende Mai hast du noch genau 5 Tage Zeit ;-)


    Gibt ja auch kurze Kapitel - außerdem ist der Titel so genial, das muss sie einfach durchwinken. ;-)
    "Eine Frau gewöhnt sich doch wirklich leichter an einen neuen Liebhaber als an eine neue Maniküre!"* - die Rolle der weiblichen Schönheit in der Sexualität


    *das ist leider nicht von mir, das ist von Selinko

  • @ Joan Weng: Rotes Plüschsofa :lache Ich habe persönlich zwar keins, aber seit unserem Büroumzug vor Kurzem steht ein knallrotes Sofa in unserem Büro als Kommunikationsinsel, total genial :-]

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend