'Feine Leute' - Seiten 001 - 093

  • binchen , ich bin zwar auch ein Riesenaustenfan, aber ich hab den Roman nicht im Hinterkopf gehabt, als ich Carls Schwester entworfen hab. Ihr Vorbild war allerdings auch eine Engländerin - Mrs Tittelmouse von Beatrix Potter ;)


    Grundsätzlich ist der Roman aber voller Hommagen an andere Romane -allerdings die aus den 20er Jahren. Dafür ist man Germanist ;)


    PMelittaM : Wimsey ist klasse und so sehr der VErgleich CArl schmeicheln würde, Wimsey ist doch eindeutig mehr Kriminologe aus Leidenschaft.
    Aber sie teilen die Begeisteung für Morgenröcke, in irgendeinem trägt Lord Peter doch einen dottergelben Kimono ;)



    Und zum Alter der beiden, Paul ist tatsächlich nur 5 Jahre älter als Carl, allerdings hat er davon eben vier im Krieg verbracht, während Carl den 1 Wk über in einem Internat war. Hinzu kommt, dass Carl mal böse gesagt, einfach übel verwöhnt ist - Sohn des Ernährungsministers, sehr Reich, sehr gutaussehend. Da entwickelt man sich einfach anders...

  • und noch eins für PmelittaM: wenn du Gennat toll findest, über ihn gibt es ein ganzes Buch. "Der Kommissar vom Alexanderplatz" - das hat ich zur Recherche, der hübsche Kapp (allerdings unter anderem Namen) kommt auch darin vor.


    Und aus meinem Leben, ich hab einen Onkel Gerhard, der auch Kommissar und nunja... eher beleibt ist, der hat das Buch natürlich auch gelesen und war sehr geschmeichelt, dass ich ihn darin verewigt hätte... Ich hab ihn in dem Glauben gelassen :rolleyes

    "Romane sind scheiße, aber das Leben ist noch schlimmer." (Amarillo)

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  • Ich liebe Paul. Und Urti. Und die Dialoge.


    Dies ist definitiv kein Buch, dass man "mal so eben" lesen kann - aber genau das mag ich daran.


    Ich finde Paul auch wesentlich spannender in dem ersten Abschnitt als Carl - aber Carl kommt ja auch aus ganz anderen Verhältnissen.


    Wahrscheinlich hätte ich den Kriminalfall etwas mehr in den Vordergrund gestellt, aber ich schreib ja auch ganz anders als Joan und außerdem bin ich kein Germanist.


    Ich finde es wunderbar, wie keiner der beiden sich einen Ruck geben kann - das ist so lebensecht irgendwie.


    Schön, dass ich das Buch jetzt noch mal lesen darf und natürlich habe ich Joans Stimme immer im Kopf - mit oder ohne meinen Zuckerkeks Karl.


  • Das kann ich nur :write
    Ich habe das Buch ja schon kurz nach Erscheinen gelesen und mich hat u. a. daran so begeistert, dass es eben kein Buch war, dass sich nebenher hat lesen lassen. Gerade die Dialoge, die Rückblicke, die sehr gute und feine Beobachtungsgabe mit der Joan die Personen und die jeweiligen Situationen beschrbeibt. Das ist nicht nur sprachlich großartig und absolut mein Fall.
    Außerdem bin ich kein typischer Krimi-Leser und historische Kriminalromane lese ich eigentlich gar nicht. Ich war so froh, genau das hier nicht zu finden. Deshalb kann ich mit den Vergleichen zu anderen Autoren und ihren Büchern auch nichts anfangen.


    Paul habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ich mag bodenständige Figuren, denen man anmerkt, dass sie ihre Art Erfahrungen "zu verdanken" haben, die nicht immer schön waren. Mit Carl habe ich mich anfangs schwerer getan. Ich liebe aber seinen etwas ironischen Blick auf seine eigene Gesellschaftsschicht.

  • Ich gesteh, ich tu mich mit Carl auch manchmal schwer - ich finde, er ist mitunter ziemlich zickig, grauenhaft irrational und eine wüste Diva, aber dann sage ich mir, er ist sehr verwöhnt aufgewachsen und außerdem FIlmstar, zu einer Zeit als da die Betonung noch auf Star lag ;) Er kann halt nicht anders sein und er ist ja im Grunde seines Herzens ein lieber Junge. Trotzdem denk ich manchmal: Armer Paul!


    Und naja, als Leser mag ich persönlich Figuren, die eben nicht 100 Prozent glatt gebügelt liebenswert sind, sondern etwas schwierig, aber das ist natürlich Geschmacksache ;)

  • Da hast du ihn sehr schön zusammengefasst. :lache
    Deshalb liebe ich ihn ja mittlerweile auch so (ich schrieb ja "anfangs"). Ich liebe diese schwierigen Menschen nicht nur als Leser. Ist nicht immer leicht, aber alles andere wäre ja langweilig. :grin


  • Wie PMelittaM schon geschrieben hat, meine ich auch, dass es sich um andere Briefe handelt. Aber mir geht es ebenfalls so, dass ich Alfons Buchholz am wenigstens einsortieren kann.


    Zu den meisten der anderen Personen gibt es ja schon ein paar Querverbindungen.
    Fakt ist aber, dass man sich höllisch konzentrieren muss, gerade weil der Erzählton so locker gehalten ist und über weite Strecken auf mich irgendwie umgangssprachlich wirkt. Originell finde ich ihn schon und er passt auch zu vielen Szenen richtig gut, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob mir dieser Stil auf die Dauer wirklich gefällt.


    Der Humor und auch die gelegentlichen Andeutungen, die man als Leser dann zu Ende denken und vervollständigen kann bzw. darf, mag ich ebenfalls.


    Das Gezicke zwischen Paul und Carl gefällt mir weniger, ist mir zu albern. Für Carl mag das ja angehen angesichts seines Alters und seiner Profession, doch bei Paul kann ich nur :rolleyes. Auch dessen Arbeitsauffassung scheint mir nach diesem Abschnitt zumindest ausbaufähig ;-). Vielleicht legt er ja auf den kommenden Seiten etwas mehr Eifer an den Tag.

  • Zitat

    Original von Lumos



    Auch dessen Arbeitsauffassung scheint mir nach diesem Abschnitt zumindest ausbaufähig ;-). Vielleicht legt er ja auf den kommenden Seiten etwas mehr Eifer an den Tag.


    Da hast du sicher recht ;) Aber ich muss zu seiner Verteidigung sagen, dass er gerade eine ziemlich grässliche Woche bei seinen Eltern und eine hässliche Trennung hinter sich hat, da kann man schon mal etwas durchhängen ;)

  • Zitat

    Original von Joan Weng
    und noch eins für PmelittaM: wenn du Gennat toll findest, über ihn gibt es ein ganzes Buch. "Der Kommissar vom Alexanderplatz" - das hat ich zur Recherche, der hübsche Kapp (allerdings unter anderem Namen) kommt auch darin vor.


    Und aus meinem Leben, ich hab einen Onkel Gerhard, der auch Kommissar und nunja... eher beleibt ist, der hat das Buch natürlich auch gelesen und war sehr geschmeichelt, dass ich ihn darin verewigt hätte... Ich hab ihn in dem Glauben gelassen :rolleyes


    Danke für den Tipp, das schaue ich mir gerne mal an.

  • Im Vordergrund steht sehr die Beziehung zwischen Paul und Carl. Wen von beiden, ich jetzt besser finde, kann ich gar nicht so sagen. Beide haben so ihre gewisse Art.


    Durch diese Beziehung gerät der Mordfall zu sehr in den Hintergrund. Schade eigentlich. Ich hatte einen schönen klassischen Kriminalroman erwartet. Mit spannenden Ermittlungen, usw. Was halt so alles dazu gehört.


    Auch war ich zu Beginn, von den ganzen Charakteren erschlagen. Ich wusste nicht so zu unterscheiden, welche Person nun wichtig ist und welche weniger.

  • @ Miss Moneypenny: ich hatte ursprünglich auch eine ganz klassische Kriminalerzählung gebaut - streng nach den Regeln und ganz ohne Liebe, das wollte keiner - außer meiner Mutter- lesen ;) Daraufhin hab ich mit den Regeln des Genres gespielt und versucht, das Ganze etwas zu modernisieren. Ich hoffe, du hast trotzdem ein bisschen Spaß beim Lesen :-)

  • Nicht Jane Austen aber ... - Da muss ich mir die Beatrix-Potter-Bücher wohl mal anschauen - ich hatte mir nur den Film vor ein paar Jahren angeschaute ...


    Aber auch die Szene mit dem 'ganz nah ' - und dann doch mehreren Meilen war in dem von mir erwähnten Gespräch enthalten ;-)


    Ich kann mit Paul auch mehr anfangen als mit Carl - dieses verwöhnte Fritzchen - aber ohne seinen Charakter würde es ja nicht soviele Spaß machen

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Das mit dem "ganz nah" und auch "eine sehr anständige Familie" sind glaub einfach so ostpreußische Allgemeinplätze gewesen - ich hab das immer wieder so oder ähnlich in Briefen aus der Zeit gelesen.


    Du muss die Beatrix Potter lesen, die Bücher sind sooooo süß! Besonders die "Geschichte mit dem Pastetenförmchen" ;)

  • Ich habe schon ein wenig rein lesen können. Leider ist mir das im müden Kopf gerade zu anstrengend. Ich habe alle Sätze mehrmals lesen müssen. ABER: Die Sprache gefällt mir total gut. Ich höre ständig deine Stimme, Joan, wenn ich lese. :lache Und die Schwester (Urte?) seh ich auch vor mir, affektiert und hochnäsig.


    Ich werde versuchen morgen weiter zu lesen, wenn ich etwas fitter bin. Ich liebe das Buch jetzt schon. Das zweite habe ich schon vorbestellt.

  • Ich habe Joans Warnung nicht gelesen, das Buch nicht in der S-Bahn zu lesen. Habe am Samstag auf dm Weg zum Wollmäusetreffen in der Bahn angefangen. Das war schwierig mit so vielen Namen. Auf der Rückfahrt konnte ich mich vom Lärm drumherum besservabschalten.


    Gelacht habe ich auf S. 30, als von der rothaarigen die Redevwar. Genau in dem Moment setzt sich erine gefärbte knallrothaarige mir gegenüber, dazu knallrotes Shirt und knallrote Hose. Ich musste an mich halten, um sie nicht zu extrem anzustarren.


    Viele Namen innerhalb kurzerr Zeit, das war hier mein Problem, aber ich mag Carl und Paul sehr gern. Die Art und Weise, wie Carl an Informationen kommt, super. Ich hatte zwischendurch ein paar Mal das Gefühl, dass es hier schon der 2. oder 3. Fall dr beiden ist und ich die Vorgänger aber nicht gelesen hätte. Kann aber gar nicht sagen, warum ich genau zu dieser Vermutung kam.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Toebi



    Gelacht habe ich auf S. 30, als von der rothaarigen die Redevwar. Genau in dem Moment setzt sich erine gefärbte knallrothaarige mir gegenüber, dazu knallrotes Shirt und knallrote Hose. Ich musste an mich halten, um sie nicht zu extrem anzustarren.


    :lache , das ist echt stark :grin