So würde ich dich lieben - Hannah Woods

  • Über die Autorin:


    Hannah Woods ist das Pseudonym einer mehrfach ausgezeichneten Autorin. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihren Kindern in New Mexico. Zu diesem Roman inspirierte sie die Geschichte ihrer Großeltern.


    Zum Inhalt:


    USA 1917: Hensley ist 17 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater in New York. Ohne dessen Wissen verliebt sie sich in den Regisseur ihrer Laien-Theatergruppe und wird von ihm schwanger. Noch bevor sie jemandem davon erzählen kann, muss sie schon mit ihrem Vater nach New Mexico in eine Kleinstadt ziehen.


    Hensley lebt in einer Zeit, in der Frauen um ein selbstbestimmtes Leben und freie Entscheidungen ringen mussten und die Schwangerschaft stellt sie vor das Problem, dass unverheiratete Mütter fast immer einen sozialen Abstieg und die Verachtung der Mitmenschen erdulden mussten. Sie weiß nicht, was sie tun soll. Die Einsamkeit und Eintönigkeit durchbrechen lediglich die Briefe des Medizinstudenten Charles, der sich freiwillig an die europäische Front gemeldet hat und dort als Sanitäter und Ambulanzfahrer versucht, seinen Beitrag zu diesem Krieg zu leisten. Er hatte wohl etwas blauäugige Vorstellungen vom Krieg und seinen Auswirkungen. Die Grausamkeit der tatsächlichen Umstände an der Front überrascht ihn und stürzt ihn in ernste Gewissensnöte. Für den jungen Mann sind Hensleys Briefe wie ein Lichtblick in all dem Blut und Tod. Hensley findet genau die richtigen Worte, um ihm die Hoffnung auf ein glückliches Heimkommen zu geben und er sehnt sich danach, sie endlich persönlich kennenzulernen.


    Aber das Schicksal meint es mit ihnen nicht immer gut und legt den beiden jede Menge Steine in den Weg, die sie immer weiter voneinander trennen.


    Meine Meinung:


    Die Geschichte hat mich einfach umgehauen. Ich suche immer nach Büchern mit schönen Liebesgeschichten die ohne Schmalz auskommen und dennoch berührend und glaubwürdig rüberkommen.


    Hannah Woods hat einen wunderschönen, empfindsamen Schreibstil. Sie beschreibt die Umstände und Gefühle der Menschen auf eine aufmerksame und kluge Art ohne jemals in Gefahr zu geraten, dass es kitschig oder übertrieben wirken könnte. Die Liebesbriefe werden in Auszügen widergeben und sind für heutige Verhältnisse poetisch, klug und zu Herzen gehend ehrlich. Es gibt auch zwei, drei Kriegsszenen und die Autorin nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Auch hier erweist sie sich als routinierte Erzählerin die die Dramatik nicht um ihrer Selbst willen in die Geschichte einbaut sondern um die Gründe für die Veränderungen aufzuzeigen die der Krieg mit den jungen Männern macht.


    Laut einem Nachwort haben tatsächliche Ereignisse im Leben der Großeltern die Autorin zu dieser Geschichte animiert. Leider handelt es sich um ein Pseudonym und ich würde zu gerne wissen, wer hinter dem Namen "Hannah Woods" steckt um weitere Bücher dieser Autorin entdecken zu können.


    Von mir eine dicke Leseempfehlung. Wer z.B. "Der letzte Sommer von Mayfair" kennt, der wird hier sicherlich nicht enttäuscht.
    10 von 10 Punkten

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Mehr als nur eine Liebesgeschichte…


    Aufgrund des hübschen Covers und der Zeit, in der dieser Roman spielt, wurde meine Neugierde geweckt und ich begann gespannt zu lesen. Man sollte sich nicht vom kitschigen Buchtitel abschrecken lassen, denn hier steckt wesentlich mehr drin.


    Wir schreiben das Jahr 1917 und es ist Krieg. Während Hensley mit einem Umzug nach New Mexico klar kommen muss, dient Medizinstudent Charles an der Front. Eher zufällig entsteht zwischen den beiden eine Brieffreundschaft, die schnell mehr wird. Haben die beiden eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft?


    Ich liebe ja starke Frauen in Büchern und so war ich direkt schwer angetan von Hensleys Schicksal. Die Autorin bringt sehr gut die Naivität, aber auch die Leichtigkeit der jungen Frau rüber. Irgendwie war es beim Lesen schön zu spüren wie viel Hoffnung in ihr steckt, hat sie es doch alles andere als leicht als Halbwaise mit Liebeskummer und schwanger ihre Heimat zu verlassen. Gerade zur damaligen Zeit war das alles andere als leicht.


    Hannah Woods verwendet eine unheimlich bildhafte Sprache, die einem das Lesen versüßt. Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte, so dass wir an beiden Hauptdarstellern nah dran sind.


    Besonders gefallen hat mir, dass sich die Autorin überhaupt nicht davor scheut auch die Grausamkeiten des Krieges aufzuzeigen. Seitdem ich den Film „Legenden der Leidenschaft“ gesehen habe, gehen mir die Bilder von Soldaten nach Gasangriffen nicht mehr aus dem Kopf. Es fällt nicht schwer zu verstehen, warum Charles die Briefe so viel Halt geben in diesen harten Zeiten.


    Für mich ein augenöffnender Roman, der klar macht wie wichtig es ist, dass es sich lohnt zu kämpfen. Beim Lesen wurde ich immer wieder sehr nachdenklich und das ein oder andere Mal von Emotionen überrollt.


    Fazit: Ein Goldstück von einem Buch, welches mich emotional gefesselt hat. Ich kann nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, da man hier weit mehr als eine Liebesgeschichte bekommt. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten