Kurzbeschreibung:
„Die Frage, was eigentlich Inhalt und Sinn christlichen Glaubens sei, ist heute von einem Nebel der Ungewißheit umgeben wie kaum irgendwann zuvor in der Geschichte.“
Ratzinger erläutert in vier Teilen („Ich glaube – Amen“ - Gott – Jesus Christus – Der Geist und die Kirche) den christlichen Glauben. Er stützt sich auf das apostolische Glaubensbekenntnis und geht es Zeile für Zeile durch. Eigene Überlegungen wechseln sich mit Bibelstellen und den Aussagen einzelner Theologen bzw. Philosophen ab, aber auch Dichter werden zitiert.
Ein Textbeispiel:
„Abgestiegen zu der Hölle“
Vielleicht kein Glaubensartikel steht unserem heutigen Bewußtsein so fern wie dieser. Neben dem Bekenntnis zur Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria und demjenigen zur Himmelfahrt des Herrn reizt er am meisten zur „Entmythologisierung“, die man hier gefahrlos und ohne Ärgernis scheint vollziehen zu können.Es folgen Textstellen aus dem Alten und dem Neuen Testament, ein Gedicht von Eichendorff, um daran zu erinnern, daß zur christlichen Offenbarung nicht nur Gottes Reden, sondern auch Gottes Schweigen gehört.
Meine Meinung:
Ich hatte das Glück, Die „Einführung in das Christentum“ gleich aus dem Regal holen zu können, als Ratzinger zum Papst gewählt wurde, da ich eine ältere Ausgabe dieses Buchs besitze.
1968 galt Ratzingers Buch als „revolutionär“ - ich hatte einige Schwierigkeiten, die damals revolutionären Gedanken wiederzufinden. Auch fiel es mir nicht leicht, das Buch gründlich durchzuarbeiten, da es mit Zitaten und Verweisen auf Textstellen aus dem Alten und dem Neuen Testament zum langsamen Lesen und ständigen Nachdenken zwingt. Ich halte es für sinnvoll, eine Ausgabe der Bibel neben das Buch zu legen und bei Bedarf nachzuschlagen.
Empfehle ich Ratzingers Buch? Ja. Trotz aller Schwierigkeiten. Dem, der der Kirche fernsteht, empfehle ich es, um einen Einblick in die Glaubenszweifel und die offenen theologischen Fragen zu bekommen, die Ratzingers Gedanken prägen, dem, der das Glaubensbekenntnis mühelos beten kann, empfehle ich es, um Klarheit darüber zu gewinnen, was er da aufsagt.
Lieben Gruß
polli