Mila Olsen - Entführt - Bis du mich liebst

  • "Entführt - Bis du mich liebst" von Mila Olsen
    (Bisher) nur Amazon.de


    Inhalt lt. Amazon.de:


    Nichts hasst Louisa mehr, als das Leben in dem winzigen Kaff Ash Springs, mitten in der Wüste Nevadas. Sie sehnt sich nach Spaß und Abenteuer. Als sie in den Ferien mit ihren vier Brüdern zum Campen in den Sequoia Nationalpark muss, trifft sie auf den geheimnisvollen Brendan. Ihr Schicksal nimmt eine dramatische Wende, denn Brendan ist keinesfalls zufällig am selben Ort. Akribisch hat er jeden Schritt von Louisas Entführung geplant. Er verschleppt sie in die Einsamkeit Kanadas, an einen Ort, an dem es nur Fichten, blauen Himmel, Wölfe und Hermeline gibt. Er sagt, sie wäre sein Licht in der Dunkelheit. Für Louisa beginnt eine Zeit voller Angst und Verzweiflung, in der sie immer mehr mit Brendans traumatischer Vergangenheit konfrontiert wird. Schon bald ist er für sie viel mehr als nur ihr Entführer. Mitgefühl, Zuneigung und Abhängigkeit vermischen sich und stürzen Louisa in ein tiefes Gefühlschaos. Vor allem zwei Fragen gewinnen immer mehr an Bedeutung: Darf man seinen Entführer lieben? Und wie gefährlich ist Brendan wirklich?


    Rezi:


    Ich bin mir nicht sicher, wo dieses Buch einzuordnen ist. Ist es ein Jugendroman übers Erwachsenwerden? Ein Thriller? Ein Liebesroman? Es ist eine Mischung aus allem, deshalb poste ich es, bis jemand eine bessere Idee hat, unter "Belletristik".


    "Entführt - Bis du mich liebst" ist eines dieser Bücher, die einen nicht mehr loslassen, nach dem Lesen ist man komplett fertig mit den Nerven und unfähig ein neues Buch zu beginnen.
    Dabei war ich beim Lesen der Amazon-Beschreibung mehr als skeptisch. Eine romantische Entführungsgeschichte? Kann das gutgehen? Wie kaputt muss jemand sein, der eine Entführung, ein Kapitalverbrechen, romantisiert? Einige RezensentInnen auf Amazon werfen der Autorin genau das vor, schreiben, sie würde ein Verbrechen verklären. Ob sie das tut oder nicht, kann nur die Autorin selber beantworten, aber mal ehrlich, sie reiht sich mit diesem Roman-Konzept in eine lange Reihe von AutorInnen ein. Gefühlte 50 % aller vor mir gelesenen Nackenbeißer beschreiben, wie die Heldin von einem Barbaren/Piraten/Edelmann/Vampir in seine Höhle verschleppt wird, sie verliebt sich natürlich unweigerlich in ihn und niemand spricht hier vom Stockholm-Syndrom. Skeptiker sollten die Finger von diesem Buch lassen, alle anderen sollten es unbeding lesen. Warum?


    Weil der Schreibstil von Mila Olsen einfach wundervoll ist - schnörkellos, poetisch, detailverliebt, schön. Sie schafft es, ihren Leser zusammen mit der Heldin Louisa auf eine Achterbahn der Gefühle zu schicken, die ihresgleichen sucht. Am Ende des Buches fragt man sich nicht mehr, wie Louisa sich in ihren Entführer verlieben konnte. Man hat schließlich jeden Zweifel und jedes Glücksgefühl mitverfolgen können. Auch wenn die Geschichte selbst sicher nicht jeden überzeugen kann, der Schreibstil schafft das mit Leichtigkeit.


    Wer nach dem Lesen des Amazon-Beschreibung glaubt, Parallelen zu Lucy Christophers "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" zu erkennen, der hat Recht. Es gibt sie, viele sogar. Ich mag beide Bücher, das von Mila Olsen empfinde ich aber als runder und weniger düster.


    Fazit: Ich würde mich zwar ungern von einem Psycho Badboy wie Bren entführen lassen, aber ich will unbedingt mehr von Frau Olsen lesen.


    Volle Eulenzahl


    ***
    Aeria