Der Tod vergisst nie - Andreas Hultberg

  • Packender Krimi: Der Tod vergisst nie von Andreas Hultberg


    Kühle blaue Farben, schwarze Blutspritzer, eine offenbar auf dem Dielenboden aufgeschlagene Hand in gespenstischem Grün, deren dazugehöriger Unterarm in blauen Schatten verschwindet... Schon vom atmosphärisch sehr schön gestalteten Cover war ich begeistert.


    Und drinnen ging es genauso spannend weiter!


    Die Hauptkommissarin Lina Bredow und ihr Team müssen einen rätselhaften und überaus blutigen Dreifachmord in der Erfurter City aufdecken. Olaf Bock, der Inhaber eines renommierten Architekturbüros - und offenbar bekannter Frauenheld - wird in prekärer Stellung mit einer seiner Angestellten erschossen aufgefunden, ebenso wie eine seiner Sekretärinnen, die es auf ihrem Stuhl in der Empfangshalle erwischt hat. Der skrupellose Geschäftsmann Bock hatte sich zeit seines Lebens einige Feinde gemacht und auch seine junge Affäre hatte es wohl faustdick hinter den Ohren. So sind Verdächtige schnell gefunden. Die Ermittlungen nehmen ihren Lauf, doch voreilig gefasste Theorien müssen immer wieder verworfen werden, und trotz fieberhafter Ermittlungsarbeit kommen die Kommissare dem Täter nicht auf die Schliche.
    Doch dann ereignen sich weitere Morde, ausgeführt mit derselben Waffe und mit den neuen Opfern öffnen sich ganz andere, schreckliche Hintergründe...


    Der Krimi bleibt von Anfang bis Ende prickelnd spannend, er ist gut aufgebaut, ansprechend und sehr detailverliebt geschrieben. Ich bin sofort gut in die Geschichte eingestiegen. Die Figuren sind stark und interessant, das hat mir am allerbesten gefallen, ihre Charaktere reiben sich aneinander und die Dialoge sind bissig, spritzig und auch mal zum Schmunzeln.
    Außerdem bieten die Kommissare genauso abseits ihrer Arbeit gute Nebenhandlungen. Es werden dunkle und unanständige Angebote gemacht, (beinahe) Intrigen gesponnen und so entsteht auch hier einiges an Nervenkitzel.


    Unterhaltsamer Krimispaß mit überraschender Wendung am Ende!


    http://vertriebscentrum.de/sho…-der_tod_vergisst_nie.htm


    Preis: 12,90 €, E-Book: 4,99 €

  • Mit „Der Tod vergisst nicht“ legt der Autor einen spannenden Regionalkrimi mit glaubhaften Charakteren und einer realistischen Hintergrundstory vor.


    Was mir bei diesem Buch besoners gut gefallen hat, ist der flüssige Schreibstil und die dynamischen Dialoge. Gerade wenn die beiden ermittelnden Kommissare Christoph und Lina aufeinander treffen, gibt es hitzige Diskussionen, die die Seiten nur so dahinfliegen lassen. Auch bei der Wahl der Perspektive ist der Autor geschickt vorgegangen, denn die laufende Story bekommen wir aus Sicht eines allwissenden Erzählers nähergebracht, da die Personen und Schauplätze oft wechseln und man so nie etwas verpasst. Dann gibt es zwischendurch aber immer wieder Ich-Passagen, die einen direkten Einblick in die Gefühlswelt des/der Täter/in ermöglichen.
    Meinen einzigen Minikritikpunkt muss ich aber auch hier gleich anbringen, denn gerade zu Beginn hält sich der Autor sehr mit Personen- und Schauplatzbeschreibungen auf. Prinzipiell ist das angebracht, allerdings werden hier teilweise seitenlang Personen beschrieben, die dann im weiteren Verlauf gar keine Role mehr spielen. So ist mir der Einstieg ein wenig schwer gefallen, was sich dann zum Glück aber schnell gelegt hat.


    Die Protagonistin Lina hat mich als leitende Ermittlerin überzeugen können. Sie steht in jeder Sitation ihre Frau und strahlt eine unglaubliche Stärke aus. Meiner Meinung nach hat der Autor es geschafft, eine gelungene Balance zwischen Arbeitsleben und Privatem hinzubekommen. Er hat mal keine Kommissarin erschaffen, die nur und auschließlich für die Arbeit lebt, sondern auch versucht, ein Privatleben zu führen.
    Ihr Kollege Christoph bildet da einen krassen Kontrast. Ihm sind alle Mittel recht, um seine Karriere voranzutreiben und vor allem ist ihm Lina ein Dorn im Auge, weil er eine chauvinistische Ader hat. Nichtsdestotrotz können sich seine Kollegen auf ihn verlassen, wenn es darauf ankommt.


    Auch der Rest vom Ermittlerteam war sympathisch und doch glaubwürdig. Jeder hat hier wohl sein Päckchen zu tragen, aber trotzdem konnten sie in ihren Rollen mehr als überzeugen (der hitzige Chef, der nicht aus der Ruhe zu bringende Kollege der Spurensicherung, die junge Kollegin, die gegen Vorurteile kämpfen muss). Selbst die Opfer wurden nach ihren Toden so gut dargestellt, dass man sich bildlich vorstellen konnte, wie sie wohl zu Lebzeiten gewesen sein mussten.


    Die Spannung war nach dem bereits erwähnten Einstieg durchgängig vorhanden. Im Verlauf der Geschichte gibt es mehr als eine Wendung und auch die wahren Zusammenhänge offenbaren sich erst nach und nach. Gerade das Ende hat es dann noch einmal in sich, weil man eine ganze Weile nicht weiß, wer diese Taten verübt haben soll. Der Autor versteht es, ein wirres Netz aus Vermutungen zu weben, damit dem Leser die Spannung so lange wie möglich erhalten bleibt.


    Wir haben es hier mit einem unblutigen (bis auf Tatortbeschreibungen und Autopsie) Krimi zu tun, der in Erfurt und Umgebug spielt. Allerdings hätte er auch an jedem anderen Ort stattfinden können, weil der Leser von Erfurt nicht viel mitbekommt. Selten werden ein paar bekannte Plätze erwähnt (z.B. die Krämerbrücke), aber das war es dann auch schon. Ich persönlich finde es ein bisschen schade, weil ich gerne mehr von Erfurt kennengelernt hätte. Ansonsten kann man sagen, dass die Ermittlungsarbeit im Vordergurnd stand, was ich aber auch genau so erwartet habe.


    Insgesamt ein toller Krimi, der viele positive Überraschungen parat hält und vor allem durch sein tolles Charakterdesign und den flüssigen Schreibstil überzeugen konnte. Das war sicher nicht mein letztes Buch von Andreas Hultberg.


    9 Eulenpunkte

  • Lissabon: Bei einem Autounfall, bei dem der Gegenfahrer betrunken wahr kommt dieser und eine junge deutsche Frau ums Leben, die anderen 3 überleben verletzt.
    ca. 3 Jahre später: In einem Erfurter Achitekturbüro findet findet mal die Leichen von 3 Mitarbeitern Inhaber Olaf Bock,der Assistentin Kim Fechtner und Henriette Wenzel die Dame vom Empfang. Alle 3 wurden gezielt erschossen. Nach und nach bekommen das Erfurter Ermittlerteam unter Hauptkommissarin Lina Bredow und Oberkommissar Christoph Zeller und Kollegen hinter die dubiosen Praktiken von Dr. Bock. Hat er sich damit womölich Feinde gemacht? Aber warum mussten dann die 2 anderen Mitarbeiter sterben?
    Mehrere Verdächtige rücken ins Visier, als es erneut 2 Tote gibt mit der gleichen Waffe erschossen und danach verbrannt.
    Und dieses mal ist das Opfer ebenfalls aus der Baubranche, war allerdings auch noch Verdächtiger in einem Kinderpornographie Prozess in den ein Beamter der Regierungs Sachsen mit verwickelt sein soll. Doch nach und nach schließt sich der Kreis und das Team ermittelt auf einmal in eine andere Richtung und kommen dem Täter darauf auf die Spur. Es beginnt eine Jagd auf Leben und Tod zwischen dem Täter und den Ermittlern.


    Meine Meinung:
    Ein interessantes und gut geschriebenes Erstlingswerk von Autor Andreas Hultberg der hauptberuflich eigentlich Zahnarzt ist.Man bekommt am Anfang einen guten Einblick in das Ermittlungsteam und kann der gesamten Story gut folgen. Zwar hatte ich manchmal das Gefühl das der Autor das Buch etwas künstlich in die Länge zog. Von daher hätten es sicher ein paar Seiten weniger auch getan und die Spannung wäre noch besser im Fluss geblieben.Gut gefällt mir auch die eingeschobenen Gedanken des Mörders. Die 2 Hauptprotagonisten Zeller und Bredow lernt man dann auch etwas näher kennen. Schade das der Umgangston an manchen Stellen zwischen den Ermittlern, aber auch Ermittler Verdächtige ab und an sehr rauh war.Ansonsten ein gelungenes Werk, das denke ich mal sicher weiter fortgesetzt wird.
    Von mir 8 von 10 Eulen

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."