Kann es sein, dass wir immer mehr fremdbestimmt sind, ohne es eigentlich richtig zu mer-ken? Manchmal kommt es mir so vor, als seien wir Sklaven unserer technischen „Errungenschaften“. Wenn man mal eine Minute nicht vor dem PC verbringt, dann ist es sehr schnell da, dieses Gefühl etwas zu verpassen.
Diese so vergeudete Zeit fehlt dann für andere Tätigkeiten.
Viele haben einfach nicht mehr die innere Ruhe um ein Buch zu lesen, oder nur ganz einfach Musik zu hören.
Es fehlt bei vielen ganz einfach der Mut zur Muße.
Das ging mir gestern Abend so durch den Kopf.
Es war mal wieder Zeit für einen Abend mit klassischer Musik. Musik mal nicht als Hintergrundgeräusch – nein Musik als Hauptsache.
Und man muss kein Musikfachmann/frau sein, um diese Musik ganz einfach nur zu erleben. Auch die Leute die sagen, sie hätten mit Klassik nichts am Hut, werden vielleicht anderen Sinnes werden, wenn sie sich einfach mal nur eine Stunde Zeit nehmen – eine Stunde Zeit für ganz intensives Hören.
An diesem Abend war ich allein zu Haus, die Möglichkeit also, ungestört Musik zu hören.
Ein Programm war schnell zusammengestellt, die CD’s in die richtige Reihenfolge gebracht.
-Edvard Grieg – Morgenstimmung aus der Peer Gynt Suite No.1
-Giacchino Rossini – Overtüre zu „Wilhelm Tell“
-Otto Nicolai – Overtüre zu “Die lustigen Weiber von Windsor”
-Richard Wagner – Vorspiel zu „Tannenhäuser“
-Anton Dvorak – Symphonie Nr.9 „Aus der neuen Welt“
-„Che gelida manina“ aus La Boheme (Puccini) gesungen von Jose Carreras
-“Nessun dorma” aus Turandot (Puccini) gesungen von Jose Carreras
-Max Bruch “Schottische Rhapsodie”
-Friedrich Smetana „Die Moldau“ aus dem Zyklus „Ma Vlast“
Dazu eine Flasche Merlot sowie die Gesammelten Werke von Arthur Rimbaud. Gerade die Musik lässt einen die Verse von Rimbaud ganz anders genießen. Und der Merlot tut ein Übriges dazu.