'Der Trick' - Seiten 001 - 100

  • Der Anfang gefällt mir richtig gut, so humorvoll und flüssig erzählt, nimmt er mich als Leserin mit. Ich liege gerade mit einer fiesen Erkältung flach und Lesen ist das einzige, was mich nicht anstrengt. Da tut so ein warmherzig erzähltes Buch sehr gut.


    Was die beiden Jungen, die in unterschiedlichen Zeiten aufgewachsen sind, miteinander zu tun haben, habe ich erst gar nicht zusammenbringen können, da ich mir oft den Klappentext nicht durchlese und den Inhalt, der hier zur Lesrunde stand, schon vergessen hatte.


    Irgendwann aber wurde ich neugierig und habe den Klappentext gelesen, so dass ich nun weiß, dass es sich bei Mosche sicher um den Zauberer handeln dürfte...

  • Das ist ja mal ein beeindruckendes Buch. :wow
    Der erste Abschnitt hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichten von Mosche und Max werden in den zwei Erzählebenen sehr anschaulich und gefühlvoll geschildert. Die Eltern jedes Jungen haben so ihre Probleme, die mehr oder weniger dazu führen, dass Max und Mosche sich selbst überlassen sind.


    Wenn es so weitergeht hat dieses Buch auf jeden Fall das Potenzial zu einem der „Best Books of the Year“.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Mir hat der erste Teil auch sehr gut gefallen. Die beiden Erzählebenen, die beiden Jungen, der eine heute in den USA, der andere vor dem 2. WK in Prag, finde ich spannend. Das Kukukskind Mosche, ob er noch erfährt wer sein Vater ist? Der jedenfalls weiß es, wie wohl auch der Rabbi.
    Erst musste ich ja noch überlegen, woran die anderen Besucher Mosche als jüdisch erkannt haben, dann kam ich wegen der Kopfbedeckung drauf. So wird sehr viel, so ganz geschickt nebenbei erwähnt. Z.B. die Geschichte um die Garnelenpaste...großartig.

  • Mir hat das Buch auch von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Vor allem die beiden Jungs waren mir auf Anhieb sympathisch, obwohl die Ausgangssituationen doch sehr verschieden sind, ähneln sich die Schicksale der beiden doch sehr, der eine ein Kukukskind, der andere ein "Unfall", beide mit Eltern, die nach Tod oder Scheidung ihr Leben nicht mehr im Griff haben, wie kann man nur zu seinem Kind sagen, ich hätte dich besser abgetrieben?!


    Ich bin sehr gespannt, wie es Mosche beim Zirkus ergeht, immer mit dem 3. Reich im Hinterkopf ...


    Ich behaupte allerdings, dass der Autor noch nie dabei war, wenn ein Kalb zur Welt kommt, meistens brauchen die noch nicht mal eine Stunde und schmerzerfülltes Muhen habe ich dabei noch nie gehört.

  • Ich muss sagen, dass mich das Buch noch nicht so ganz mitreißen kann. Die Sprache ist flüssig und lässt sich leicht lesen, deshalb kommt man mt dem Buch schnell voran. Ich würde das Buch bis jetzt nicht als schlecht betiteln, nur bin ich eben auch nicht ganz so begeistert davon, wie meine Vorredner.


    Die Idee der beiden Erzählstränge, die parallel verlaufen und zwischen denen doch eine große Zeitspanne liegt, finde ich schon interessant. Auch die Parallelen und Unterschiede in den Leben der beiden Jungs macht einen gewissen Reiz aus. Beide begeben sich nun ja gerade auf eine Suche. Mosche sucht den Zirkus, um seinem Vater zu entkommen und Max sucht Zabbatini, um seinen Vater wiederzubekommen.


    Zitat

    Original von Zwergin
    [...] wie kann man nur zu seinem Kind sagen, ich hätte dich besser abgetrieben?!


    Die Stelle fand ich auch sehr heftig. Selbst wenn sie in diesem Moment sehr wütend auf ihn ist, selbst wenn er gesagt hat, er hasse sie, kann ich nicht verstehen, wie eine Mutter so etwas nur sagen kann. Auf der anderen Seite finde ich es auch nicht gut, wie Laibl mit seinem Sohn umgeht. Nachdem Rifka nun gestorben ist, lässt er seinen Frust und wahrscheinlich auch seine Eifersucht, dass er nicht Mosches richtiger Vater ist, an dem Jungen aus, der ja nun wirklich nichts dafür kann. Erst kurz zuvor wurde ihm die Mutter genommen und nun hat er auch keinen Vater mehr, an den er sich wenden kann und weiß wohl noch nicht einmal warum.

    :lesend Ursula Poznanski; Scandor

    :lesend Ilona Andrews; Sweep of the Heart (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Hiobs Brüder (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • So, nachdem mein Exemplar mich gestern ebenfalls erreichte - ich bin z. Zt. ziemlich im Stress und hatte überhaupt keine Verlosung mehr "auf dem Schirm" -, bedanke ich mich herzlich bei Wolke und dem Diogenes Verlag für diesen Roman, dessen erste Seiten mich bereits glauben lassen, dass ich mich der Einschätzung von Krokus "Best book of the year" (oder wenigstens eines davon) anschließen könnte. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich kann mich den bisherigen Beiträgen zum ersten Leserundenabschnitt nur anschliessen. Die ersten 100 Seiten lasen sich geschmeidig weg und wecken ein grosses Interesse auf den Rest der Geschichte. :-]


    Der eine Handlungsstrang, der der mir ein bisschen besser gefällt, spielt in der Tschechei just in der Zeit als gerade der 1. Weltkrieg ausbricht. Bis zum Ende des Leseabschnitts ist der Krieg dann vorbei und Mosche wird geboren. Mir gefällt der Ton in dem dieser Handlungsstrang erzählt wird. Er hätte mit einer verbissenen Ernsthaftigkeit erzählt werden können oder mit viel Betroffenheit oder sachlich nüchtern aber er hat eine gewisse Leichtigkeit die man in Büchern über diese düstere Zeit kaum findet.


    Ebenso die Zeit 2007 in Los Angeles mit Max. Auch hier ist wird mit einem Augenzwinkern die Trennung von Max' Eltern erzählt und auf jüdische Bräuche und Lebensweise eingegangen.


    Man darf sich nicht dazu verleiten lassen zu schnell zu lesen da der Autor immer wieder Details quasi nebenbei erwähnt. Generell finde ich den Schreibstil bisher grosse Klasse. :anbet


    Das Mosche dereinst der grosse Zabbatini wird darf mal wohl als gegeben ansehen. Der Autor muss also den Spannungsbogen mit anderen Dingen hoch halten und uns Leser mit Episoden aus Mosches Leben unterhalten. So wie ich den Autor Emanuel Bergmann bisher einschätze zweifle keinen Moment daran, dass ihm das gelingen wird.

  • Ich konnte nun auch endlich mit dem Buch beginnen und bin überaus positiv überrascht! :-) Das Buch ist ganz toll geschrieben, v.a. der Part um Laibl Goldenhirsch kommt unheimlich authentisch rüber.
    Ganz wunderbar finde ich auch, wie Bergmann mit kleinen Nebensätzen oder manchmal nur Andeutungen mehr sagt als andere Autoren in einem ganzen Absatz! In diesem Buch ist wirklich jeder Satz ein Genuss und ich muss mich echt zwingen, nicht zu schnell zu lesen, denn der Schreibstil ist so flüssig, dass die Seiten nur so dahinfliegen.


    Der kleine Max tut mir wirklich Leid, hier wird wirklich die ganze Verzweiflung eines Scheidungskindes deutlich. Die unbedachte Äußerung seiner Mutter "Hätte ich nur abgetrieben!" macht es da nicht besser, wobei ich nicht glaube, dass sie ihr Kind damit wirklich verletzten wollte - für mich zeigt das eher, wie fertig und überfordert die Mutter selber ist.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!


    LG, Bella

  • Optisch betrachtet ein tolles Büchlein, das Format gefällt mir gut und der hochwertige Leineneinband macht mich als Besitzerin des Buches noch glücklicher.


    Ich fühlte mich gleich wohl mit dem Buch, machte ich doch eine Zeitreise ins Prag der 30er Jahre, selbst Lokale werden erwähnt, die heutzutage noch existieren. Erzählt werden zwei Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen, v.a. die beiden Kinder Mosche und Max sind mir sehr sympathisch. Max ist auf der Suche nach dem großen Zauberer "Zabbatini", ich bin auch schon sehr gespannt darauf ihn "kennenzulernen".


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich momentan jedoch, ich werde das Gefühl nicht los, dass Themen wie Krieg, Scheidung, Tod, Homosexualität, Seitensprünge,....unbedingt im Buch vorkommen sollen. Ich lass mich jetzt mal überraschen wie es weitergeht.

  • ein wunderbarer Einstieg in des kleine Buch. Mir gefällt die Sprache des Erzählers. Ebenso die wechselnden Personen je Kapitel. Man hat so das Gefühl, als ob sich beide Erzählstränge aufeinander zu bewegen. Bis sie verschmelzen.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Der Anfang gefällt mir richtig gut, so humorvoll und flüssig erzählt, nimmt er mich als Leserin mit. ...


    So ging es mir auch. Der Erzählstil erinnert mich an eine Märchenerzählung und ist etwas altmodisch. Das mag ich sehr.


    Zitat

    Original von Eskalina
    ...
    Ich liege gerade mit einer fiesen Erkältung flach und Lesen ist das einzige, was mich nicht anstrengt. Da tut so ein warmherzig erzähltes Buch sehr gut....


    Gute Besserung! :knuddel1


    Es ist zwar warmherzig erzählt, aber auf S. 51 habe ich das erste Mal geheult. Gleich danach kam eine Stelle, dei der ich lachen musste. Eine gelungene Mischung.
    Die erwachsenen Protagonisten sind nur mit sich beschäftigt und kreisen um ihre eigenen Sorgen. Der Rabbi ist so in seiner Trauer gefangen, dass er das Leiden seines Sohnes gar nicht bemerkt.


    Sehr gut gefallt mir auch, dass der Autor es oft bei Andeutungen bewenden lässt.


    Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Ich behaupte allerdings, dass der Autor noch nie dabei war, wenn ein Kalb zur Welt kommt, meistens brauchen die noch nicht mal eine Stunde und schmerzerfülltes Muhen habe ich dabei noch nie gehört.


    Das habe ich auch gedacht. :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Der Roman gefällt mir bisher sehr gut, ich muss sehr oft schmunzeln, obwohl es auch teilweise recht tragisch ist. Mir gefällt auch, dass abwechselnd von Mosche und von Max erzählt wird, wobei ich denke, dass die beiden sich irgendwann einmal treffen werden (vielleicht aber auch nicht?) und es dann mit einem einzigen Strang weiter geht.


    Mir gefallen beide Erzählstränge gleich gut, wobei man Max besser kennenlernt als Mosche, jedenfalls kommt es mir so vor.


    Eine nette Idee von Max, seine Eltern durch einen Liebeszauber wieder zusammen zu bringen, mal sehen, wie es am Ende funktioniert ...


    Dann lese ich mal weiter, mal sehen, ob Mosche den Zirkus findet und ob man ihn dort aufnimmt.

  • So hab den ersten Abschnitt jetzt auch beendet :lache Ich mag beide Geschichten sehr gern, vor allem weil beide in einer anderen Zeit spielen.


    Bin mal gespannt wie sich die Zauberkunst bei Mosche so entwickelt, er war ja richtig begeistert vom Zirkus.


    Max kann ich auch super verstehen. Wünscht sich nichts mehr als dass seine Eltern wieder zusammenkommen. Ich schließe mich den Leuten an, die sagten die Mutter wäre etwas heftig. Ja, sie ist wütend, aber so etwas sagt man seinem Kind nicht.


    Bin sehr gespannt wie es weiter geht :anbet

  • Zitat

    Original von PMelittaM


    Max Erzählstrang spielt 2007, ich würde das nicht "eine andere Zeit" nennen :gruebel


    Max' Erzählstrang spielt im gegenwärtigen Jahrhundert, Mosches hingegen zumindest während dieses ersten Leseabschnittes in dem Jahrhundert davor, also zu einer anderen Zeit als der von Max.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)