Titel: Biografie
Autor: Maxim Biller
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: April 2016
Seitenzahl: 892
ISBN-10: 3462048988
ISBN-13: 978-3462048988
Preis: 29.99 EUR
Das sagt derKlappentext:
Der jüdische Schriftsteller Soli Karubiner muss Deutschland verlassen, nachdem er in einer Sauna einen Skandal verursacht hat und ein deutscher Jungautor droht, das dabei aufgezeichnete Überwachungsvideo online zu stellen. Gleichzeitig taucht im Internet ein anderes Video auf: Es zeigt Soli Karubiners besten Freund Noah Forlani, den Hamburger Millionärssohn, der im Sudan von einer Islamistengruppe entführt wurde. Soli Karubiner und Noah Forlani sind nicht die einzigen Figuren dieses epochalen Romans, deren Leben in Unordnung gerät. Da ist Tal "The Selfhater" Shmelnyk, der israelische Elitesoldat, Friedenskämpfer und Mossad-Spion, da sind Schloimel Forlani, Noahs weiser Gangstervater, und Solis Vater Wowa, der russisch-jüdische Ex-Kommunist, der ganz allein den Sturz des Kommunismus im Jahr 1989 herbeigeführt hat. Und da sind natürlich die Frauen: Die schöne, traurige Natascha Rubinstein, die mal Noah liebt, mal Soli; die perverse Ethel, die keine Jüdin mehr sein will; und die Familien-Tyrannin Merav, Noahs klammernde Ehefrau, die sich von Noah nicht trennen will, weshalb er schließlich zu einem großen, verrückten Fluchtplan greift.
Der Autor:
Maxim Biller, geb. 1960 in Prag, lebt seit 1970 in Deutschland. Er ist Schriftsteller und Journalist, darüber hinaus schreibt er Theaterstücke und Kolumnen.
Meine Meinung:
Fulminant. 892 Seiten pralle Erzählkunst. Ein gewaltiger Roman, der den Leser im wahrsten Sinne des Wortes vom Sessel haut. Maxim Biller ist ein Vollbluterzähler, den man wahrscheinlich nicht stoppen kann, wenn erstmal ins Erzählen kommt. Und warum sollte man ihn auch stoppen? Man würde sich um großartiges Leseerlebnis bringen.
Dieser Roman braucht keine lange Aufwärmphase – schon mit der ersten Seite läuft die Geschichte auf Höchsttemperatur. Da wird nicht gezögert oder herum geredet, nein, da wird erzählt das die Heide wackelt.
Die Vielfalt der handelnden Personen, ihre Authenzität ist schon sehr beeindruckend.
Maxim Biller erzählt eine Geschichte, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht – auch wenn sich vielleicht erst ein wenig an seinen Erzählstil gewöhnen muss. Manchmal überschlägt er sich quasi beim Erzählen, da scheint er atemlos zu sein, da will er alles auf einmal loswerden.
Dieses Buch hat mich wirklich begeistert.
Nach der grausamen Leseenttäuschung des Buches davor – zeigt es mir doch, dass es eben auch Autoren gibt, die es wirklich drauf haben, die wirklich erzählen können.
Für einen großartigen Roman gibt es 9 Eulenpunkte.