'Das Traumbuch' - Seiten 281 - 348

  • Der Abschnitt der Offenbarungen für mich.


    Maddie bekommt eine Blutvergiftung. Sam sieht es als Flucht in ihr ich. Ihre Angst. Traurig, aber wunderschön beschrieben.


    In Henris Visionen trifft dieser Maddie. Und hier wird ihre Zerrissenheit dargestellt. Ihre zwei Welten. Die alte mit ihren Eltern und die, die sein könnte, mit Kindern und Samuel. Das lässt ihn aufhorchen. Auch Henri erhält hier seine Offenbarungen. Nicht er hat seinen Vater losgelassen, sondern dieser ihn. „Koma, das ist lebendig begraben zu sein und niemand weiß, dass ich hier bin. Hier.“ Henri scheint kurz aufzutauchen, denn er hört Dr. Saul und möchte so gern reagieren und antworten. Doch er schafft es nicht.


    Sam: Ich habe das Gefühl, dass er als Synästhetiker viel eher in die beiden eindringen kann, weil er einfach mehr fühlt, Gefühle als Farben fühlt, Gedanken fühlt. So spürt er, dass Maddie eigentlich leben will. Aber sie hat mehr Angst vor dem Leben (wo keiner mehr da ist) als vor dem Tod. Er spürt ihre Not, Verzweiflung, ihre Sehnsucht, ihre Einsamkeit, aber auch ihre Angst, dass er auch gehen könnte, wie sie es tatsächlich schafft.


    Tief berührt hat mich in diesem Abschnitt die Aussprache mit seiner Mutter und deren Verständnis. Als sie ihm vom Kennenlernen erzählt. „Die einzigen Gefühle, die wirklich dein Leben verändern sind Angst und Liebe“. Sie lacht und weint und sie kann Sam verstehen. Keine Lügen mehr, Verständnis, eine längst überfällige Umarmung und den Entschluss, Sam von der Schule freizustellen. Ich verneige mich vor seiner Mutter, die ich lange falsch eingeschätzt habe.


    Die Zeit der Offenbarung auch für Eddie. Ihr Zwiespalt bezüglich Wilder und Henri. Als sie auf der Feier das Gefühl hat, dass Henri sie ruft und die Angst, er könnte tot sein. Und dann der liebe gute Wilder. Wie schreibt Nina es es schön: Wie gern ich mit dir bin, wie sehr in in Henri bin." Eddie weiß, dass sie sich entscheiden muss, denn Wilder weiß von Henri. Das Ultimatum, das er ihr stellt, lehnt sie ab und gibt ihn frei, obwohl sie weiß, dass Henri nur ein lebloser Körper ist und Wilder sie liebt, und sie ihn auch. Ist das wirklich Stärke? Auch wenn sie weiß, dass es keine Zukunft gibt. Aber ich denke, dass sie es richtig macht, denn nur so kann sie sich ganz auf Henri konzentrieren, egal wie es ausgeht, auch wenn er nie wieder der alte wird.


    Wieder so viele Weisheiten in diesem Abschnitt. Aber hier wird einiges geklärt, ob positiv oder negativ, es gibt traurige Moment und schöne Momente und Nina hat wieder so viele schöne Sätze gefunden. Ich bin jetzt sehr gespannt auf das Ende. Denn nun sind Eddie und Sam frei, sich um ihre Lieben zu kümmern, ohne wenn und aber, ohne Lügerei.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Richtig nachvollziehen kann ich nicht, warum Sams Mutter den Kontakt zwischen Vater und Sohn unterbunden hat.
    Henri hat ihr schließlich nichts Böses getan und sogar ihre Forderung erfüllt, nicht mehr in Kriegsgebiete zu gehen.


    Schubi, vieles von dem, was du als Visionen siehst, macht mich auch nachdenklich und es sind einige Abschnitte dabei, die mir ganz nah gehen. Wovon ich mich nicht frei machen kann, ist der Zweifel, wie Sam sich so sehr auf zwei Menschen einlassen kann, die er beide überhaupt nicht kannte.
    Meine Erfahrungen sind, wie ich schon geschrieben habe, andere. Nicht mit Komapatienten, sondern mit Alzheimerkranken, die jedes Bewusstsein für sich selber verloren haben. Es ist so schwer, sich darauf einzulassen, selbst bei Menschen, die man schon sein Leben lang kennt.

  • Rumpelstilzchen :


    Ich denke, einer der Gründe warum Sam sich auf zwei Menschen einlassen kann, ist, dass er Synästhetiker ist. Er lebt und spürt in Farben. Viele Freunde scheint er auch nicht zu haben. Zum einen ist da sein Vater und ich denke jedes Kind möchte auch irgendwann mal seinen Vater kennen lernen und Sam weiß, dass er tatsächlich gekommen wäre und es sind so viele Fragen für ihn offen und nur in dem er sich hier auf ihn einlässt, kann er wenigstens gedanklich bei ihm sein. Und Maddie ... vielleicht eine Art Liebe auf den ersten Blick. Eine Farbe, die ihn berührt. Er ist so sensibel und möchte helfen und hoffen.


    Ja ... mich machen die Visionen auch sehr nachdenklich und auch sie gehen mir nah. Vielleicht gehe ich so intensiv darauf ein, weil ich mir wünsche, dass es so sein könnte. Leider habe ich nicht die Erfahrungen wie du. Aber umso interessanter ist es auch diesen Austausch hier zu haben. Den Austausch, wie jeder das Ganze empfindet.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Richtig nachvollziehen kann ich nicht, warum Sams Mutter den Kontakt zwischen Vater und Sohn unterbunden hat.
    Henri hat ihr schließlich nichts Böses getan und sogar ihre Forderung erfüllt, nicht mehr in Kriegsgebiete zu gehen.


    Schubi, vieles von dem, was du als Visionen siehst, macht mich auch nachdenklich und es sind einige Abschnitte dabei, die mir ganz nah gehen. Wovon ich mich nicht frei machen kann, ist der Zweifel, wie Sam sich so sehr auf zwei Menschen einlassen kann, die er beide überhaupt nicht kannte.


    Ja, das kann ich auch gar nicht nachvollziehen. Ihre ganze Figur ist mir ein Rätsel. Ich verstehe auch nicht, wieso Sam nicht mit seiner Ma mal reden kann. Anscheinend versteht er sie ja ganz gut wegen den Auren, die er wahrnimmt. So kam es mir jedenfalls am Anfang des Buches vor. Und jetzt ist er ja alt genug...
    Was ich auch nicht verstehen kann ist wieso Eddie Sam immer einfach mitnimmt und es ihr egal ist, dass seine Mutter nichts weiß. Finde das schon ein wenig verantwortungslos.... Also ich würde ausrasten, wenn das jmd mit meinem Kind macht! Und wenn ich nie weiß, wo er ist. :gruebel


    Das mit den Visionen gefällt mir immer noch nicht.
    Inzwischen scheint sich aber Henri in einer Art Wachkoma zu befinden? Blicke bei den ganzen Komaarten nicht durch, irgendwie wurde das bei uns im Studium nie so wirklich behandelt. Ich dachte immer, dass man da nix mitkriegt, aber wach erscheint. Aber jetzt hab ich recherchiert und anscheinend stimmt es doch nicht so wirklich. Also irgendwie ist es doch eher so ne Art Mischung aus Wachkoma und Locked-In? Kompliziert jedenfalls!

  • Was sagt ihr denn zu Scott? Ich finde ihn großartig, leider zu alt für sein Alter. Oder zu erwachsen..


    Die Offenbarungen haben mich auch traurig gestimmt, soviele verpasste Chancen bei allen.


    Nina ich finde du hast die Krankenhaus Szenen sehr lebhaft und sehr original geschrieben. Hut ab. Das ist auch für dich ein interessantes Thema gewesen zu sein.


    Ich verstehe Marie auch nicht, Steve reagiert sehr verständnisvoll naja ob er es tatsächlcih so machen würde?


    Vielleicht weiß Steve aber mehr von ihr als wir.


    Nach wie vor ist Eddie meine Favoritin.


    Ein bischen erinnert es mich auch an Club der roten Bänder, hat das jemand von Euch geschaut?


    Und wer sich etwas mehr mit "Dazwischen" beschäftigen möchte dem empfehle ich dieses Buch von dem es noch ein zweites gibt.


    edit: Rs gefunden