Ein kleines Mädchen radelt Abends durch den Wald, als sie ein seltsames Licht bemerkt. Sie geht nachsehen und fällt in einen Krater auf eine riesige, metallene Hand. Als Erwachsene wird sie die Forscherin, die die Hand untersucht um den Ursprung und die Funktion des Artefakts zu ergründen. Schnell stellt sich heraus, das die Hand uralt, extraterrestrisch und Teil von etwas viel Größerem ist.
Das Buch benutzt eine interessante Erzählweise. Die komplette Erzählung erfolgt in Interviews und persönlichen Berichten. Dabei ist der Interviewer nicht einfach ein Statist, sondern integraler Bestandteil der Handlung.
Die Interviews sind auch nicht so trocken wie man vermuten mag. Die Dialoge fliesen gut. Tatsächlich erlaubt diese Erzählweise, den Fokus beliebig auf die persönliche Ebene der einzelnen Forschungsmitglieder zu lenken, aber auch zu erweitern auf eine global politische Ebene. Durch den Einstiegspunkt in das Interview und die Teilweise entstehenden Lücken zwischen den Berichten entsteht viel Spannung und Geheimnisse. So erfahren wir persönliche Dramen und globale Konflikte gleichermaßen und können beides als gleichermaßen relevant und notwendig wahrnehmen.
Das Buch schneidet viele interessante Themen an. Es geht darum, wie Moral und Politik Forschung beeinflussen kann oder muss. Was man bereit ist für Wissen und Fortschritt zu riskieren und zu opfern. Wie eine überragende Waffe die Weltpolitik beeinflussen würde. Die Verantwortung des Einzelnen.
Das Schöne ist auch, das einem die Erkenntnisse nicht mit einem moralischen Zeigefinger vorgehalten werden. Man bekommt ein paar Hinweise und ein paar harte Fakten, aber das Buch lässt einen seine Schlussfolgerungen selbst treffen.
Der Interviewer, der Erzähler, ist nicht zuverlässig, da er zu sehr in der Geschichte involviert ist. Wir können nicht genau sagen, wo er lügt und wo die Wahrheit sagt. Das Buch erwartet, das wir unsere eigene Meinung bilden.
Trotz seiner Distanz hat das Buch übrigens durchaus ein paar spannende Stellen. Besonders die Benutzung von Live-Telefonmitschnitten funktioniert da gut.
Alles in allem scheint das Buch aber unsere Objektivität zu verlangen, was natürlich in dieser Berichtsform am besten möglich ist.
Ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Ich hatte erst meine Zweifel, ob ein Buch aus Interviews einen zusammenhängenden Narrativ liefern kann, aber die Antwort ist ja, das geht. Und es geht noch mehr. Die Flexibilität in Fokus und die Tiefe der Themenbereiche hat mich sehr erfreut.
Zusätzlich ist das Cover eins der schönsten, die ich je gesehen habe. Man kann es auf den Bildern nicht erkennen, aber die Sterne glitzern. Ein sehr schöner Effekt für ein tolles Buch:
10 von 10 Punkten.
Edit: Angaben der deutschen Ausgabe ergänzt. LG JaneDoe