Udo Weigelt und Joëlle Tourlonias: Luna und der Katzenbär
Verlag: cbj 2016. 80 Seiten. Hardcover
ISBN-13: 978-3570172988. 9,99€
Vom Verlag empfohlen ab 5 Jahren
Verlagstext
Noch nie hat sich Luna so einsam gefühlt. Wie gerne hätte sie jetzt einen Freund. Luna blinzelt. Hat sich da nicht eine der Umzugskisten bewegt? Vorsichtig zieht sie das Glas mit den Gummibärchen hervor. Darin steckt etwas Kuscheliges, Weiches … »Mein Name ist Karlo. Karlo Katzenbär«, stellt sich das kleine Tier mit dem lustigen Ringelschwanz vor. Luna weiß sofort: das wird ihr neuer Freund. Karlo dagegen ist weniger begeistert von dem kleinen Mädchen, das einfach in sein Zuhause gezogen ist, ohne ihn vorher zu fragen. Aber als Luna ihn mit einem Schälchen Erdbeeren überrascht, kann er nicht widerstehen und schnell steht fest: zusammen ist man weniger allein.
Der Autor
der auch unter dem Pseudonym "Moritz Petz" schreibt, hat seit 1998 Bücher bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht, zum größten Teil im Kinderbuchbereich. Zuvor hat er Germanistik und Geschichte an den Universitäten in Kiel und Hamburg studiert. Seit 2003 lebt er als freier Autor am Bodensee. Seine Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden.
Die Illustratorin
Joëlle Tourlonias, geboren 1985 in Hanau, hat Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration und Malerei an der Bauhaus Universität Weimar studiert. 2009 machte sie sich selbstständig und zeichnet, malt, lebt und liebt momentan in Düsseldorf. Seit 2015 illustriert sie die Kampagne Nivea Märchen der Firma Beiersdorf.
Inhalt
Luna ist mit ihren Eltern und ihrem Bruder umgezogen. Die Kisten sind noch nicht ausgepackt und Luna vermisst am meisten das Ninchen, ihr Stoffkaninchen. Auf der Suche nach Ninchen kommt ihr aus einer der Kisten ein fremdes Stofftier entgegen. Es sieht aus wie eine Katze mit Bärengesicht und gestreiftem Schwanz. Der Katzenbär, ein kleiner Panda, nennt sich Karlo und hat alle Gummibärchen aufgegessen, die Luna zum Abschied im Kindergarten erhalten hat. Karlo scheint sehr selbstbewusst, hält aber leider überhaupt nichts von Kindern. „Kinder merken sich nie, was wichtig ist“, meint er abfällig. Doch es kommt schlimmer. Karlo behauptet, er hätte zuerst im Haus gewohnt. Haus, Garten und Baumhaus gehörten ihm. Luna, die durch die reduzierte Darstellung ihres Gesichts sehr traurig wirkt, beginnt nun sehr geschickt für ein kleines Mädchen Verhandlungen mit Karlo. Wenn die Familie im Haus bleibt, will Karlo sich großzügig auf das Baumhaus beschränken. Nur die Katze wird er nicht dulden. Am Abend erzählt Karlo Luna eine phantastische Abenteuergeschichte. Ninchen ist darin nach Australien verreist. Solange noch nicht alle Kisten ausgepackt sind, ist diese Erklärung für Ninchens Abwesenheit doch ein gelungener Kompromiss.
Fazit
Die Geschichte für Kinder ab 5 (Beginn einer Serie um Luna und den kleinen Panda) ragt durch Joëlle Tourlonias Illustrationen heraus. Gegenstände (die Küche, die Umzugskisten) sind realistisch und mit vielen Details zum Entdecken abgebildet, während Lunas sparsame Mimik Raum für Interpretationen lässt. Wie fühlt sich ein Kind, das in einer fremden Umgebung sein Stofftier vermisst – und was würden die kleinen Zuhörer wohl tun, wenn ein dreistes Stofftier überraschend das Haus für sich beanspruchen würde? Laura löst den Konflikt sehr geschickt und handelt mit Karlo einen Kompromiss aus. Am besten gefallen hat mir die Stelle, als Luna Zweifel daran kommen, ob Stoff-Katzenbären Häuser besitzen können …
10 von 10 Punkten