Gib`s mir Karma! - Doris Riedl

  • • Taschenbuch: 304 Seiten
    • Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (14. März 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10:

    ASIN/ISBN: 3746632072

    • ISBN-13: 978-3746632070


    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Das Schicksal hat’s auf Andrea abgesehen: Ihr Freund Leo zieht aus, ihren Job ist sie so gut wie los, und nichts läuft, wie es soll. Doch dann Andrea entdeckt Yoga für sich. Anfangs fühlt sie sich wie eine Nacktschnecke im Zirkus, aber schon bald zeigen Sonnengruß und Kopfstand ihre Wirkung, und Andrea kauft ihrer Yogalehrerin Paula sämtliche Heilsversprechen diesseits des Universums ab. Leider übersieht sie, dass sich hinter Paulas heiterer Fassade ein abgebrühtes Miststück verbirgt. Und als sich dann noch ihr merkwürdiger Mattennachbar Hans als Traumprinz herausstellt, wird’s erst richtig kompliziert.


    Über die Autorin
    Doris Riedl hat Theaterwissenschaft studiert, aber niemals eine Karriere an der Bühne begonnen. Stattdessen hat sie Theaterkritiken geschrieben und als freie Journalistin fürs TV und verschiedene Zeitungen gearbeitet. Heute lebt und schreibt sie in Berlin. Sie praktiziert seit Jahren Yoga und meint, man würde nicht glauben, wie wenig für diesen Roman erfunden werden musste.


    Meine Meinung
    Der Titel gefiel mir auf den ersten Blick und weckte eine gewisse Neugier auf den Inhalt.


    Andrea, die Hauptfigur dieser Geschichte, glaubt nicht allein sein bzw. leben zu können und will daher um nahezu jeden Preis ihren schmarotzenden „Künstlerfreund“ an sich binden. Das mit dem „Preis“ kann wörtlich genommen werden, da Leo ohne Hemmungen auch nach diversen Trennungen von Tisch und Bett weiterhin auf ihre Kosten, sprich ihre Kreditkarte lebt.


    Für eine erwachsene Frau um die vierzig scheint mir Andrea erstaunlich naiv und unreflektiert, redet und handelt häufig ohne nachzudenken, wodurch sie sich selbst reichlich Unannehmlichkeiten beschert. So schenkt sie falschen Leuten ihr Vertrauen, entzweit sie sich mit ihrer besten Freundin und stößt einen potentiellen „Traumprinzen“ nachhaltig vor den Kopf. Darüber hinaus ist sie außerordentlich versiert darin, sich selbst etwas vorzumachen. Aber gut, eine solche Protagonistin gehört wohl zu einen Roman dieses Genres ;-). Trotzdem hab ich mich in der ein oder anderen Szene gefragt, wie kann man nur so blöd sein :wow.


    Ihre Freundin schleppt sie mit zum Yoga. Zunächst widerwillig und schmerzgeplagt, noch dazu umgeben von eigentümlichen Mitstreitern, lässt sie sich darauf ein und siehe da, das Praktizieren von Yoga erobert sich unmerklich einen festen Platz in ihrem Leben. Yoga und die damit einhergehende Weltsicht werden auf humorvolle Weise durchaus kritisch-ironisch beleuchtet werden, trotzdem hat es einen wohltuenden Einfluss auf Andrea, seelisch und körperlich – und auch auf den Reifeprozess ihrer Persönlichkeit.


    Sprachlich brennt die Autorin ein kleines Feuerwerk an Esprit und Eloquenz ab, das mich über kleine inhaltliche Schwächen hinwegsehen ließ. An manchen Stellen ein bisschen abgedreht, aber durchweg unterhaltsam.


    Fazit:
    Eine Geschichte über eine Frau in der Midlifecrisis, über Selbstfindung und Selbsterkenntnis, in der Yoga und Rettiche eine tragende Rolle spielen :grin, ironisch und witzig. Eigene Yogakenntnisse bzw. -erfahrungen schaden sicher nicht, sie sorgen für einen gewissen Wiedererkennungswert und fördern den Lesespaß.
    8 Punkte

  • Inhalt
    Die 40jährige Andrea lebt seit 10 Jahren mit ihrem Freund Leo zusammen in Berlin. Mit ihrer Arbeit finanziert sie ihrer beider Leben, was Leo bereitwillig annimmt, denn schließlich ist er ja Künstler und da hat man Wichtigeres im Sinn, als Geld.
    Um ihr etwas Gutes zu tun schleppt Andreas Freundin Coco sie zu einer Yoga-Stunde und von diesem Moment an nimmt Andreas Leben ungeahnte Wendungen ...


    Meine Eindrücke
    Der Einstieg in die Geschichte ist mir leichtgefallen und ich hatte das Gefühl, dass ein amüsanter und humorvoller Roman auf mich zukommt.


    Andrea ist eine Frau, deren soziale Kontakte sich auf ihre Freundin Coco und ihren kaum anwesenden Freund Leo beschränken, da sie selbst ihre Arbeit von Zuhause aus am PC erledigt. Und so ist es kein Wunder, dass sie krampfhaft an dieser Partnerschaft festhält, obwohl sie Leo aushält und die Beziehung alles andere als harmonisch ist. Doch die Angst vor dem Alleinsein hindert sie daran die Augen zu öffnen und zu handeln.
    Mal tat mir Andrea leid und dann wieder hätte ich sie beim Lesen schütteln können, damit sie endlich zur Vernunft kommt. Doch kann man eine Frau verurteilen, die krampfhaft an einer Beziehung festhält und die Augen vor den Tatsachen verschließt, weil sie glaubt dass Leo ihre große Liebe ist?


    Leo war mir von Anfang an unsympathisch mit seiner schmarotzerhaften Art und seinem unfreundlichen Verhalten Andrea gegenüber. Nur wenn er Angst hat sie zu verlieren kann er schmeicheln und freundlich sein. Doch bekanntlich macht Liebe blind und auch die gutgemeinten Kommentare von Andreas Freundin Coco bringen Andrea nicht dazu ihre Meinung zu ändern.


    Andrea geht gemeinsam mit Coco zum Yoga und es wird ausführlich beschrieben, wie sie das empfindet. Für sie ist es eine Schinderei und Plagerei, bei der sie dennoch den Kopf frei bekommt. Ironisch und bissig schildert die Autorin die Übungen und das esoterische Geplapper der Yoga-Lehrerin, die in anderen Sphären zu schweben scheint.
    Es wird deutlich, wie gefährlich es ist auf die Einflüsterungen vermeintlich gutmeinender Menschen zu hören, statt auf seine Freunde oder den gesunden Menschenverstand.


    Ganz so leicht und unbeschwert wie ich dachte, war die Lektüre nicht. Andrea sinniert und jammert viel. Ihre Gedanken drehen sich meistens um sie selbst und dabei übersieht sie häufig wie es ihren Mitmenschen geht.
    Es ist schnell klar, wie sich einiges entwickeln wird, doch unerwartete Wendungen und etliche Fettnäpfchen, in die Andrea mit Begeisterung springt sorgen manchmal für unterhaltsame und dann wieder peinliche Momente und Abwechslung.


    Das Buch ließ sich flott lesen und den Schreibstil der Autorin habe ich als angenehm und humorvoll empfunden. Manche Entwicklung war etwas auf die Spitze getrieben, doch ist das Leben nicht oft verrückter als jeder Roman? ;-)
    Ich hoffe nur, dass das Karma für mich nicht so verrückte Erlebnisse und Veränderungen vorgesehen hat, wie für Andrea.


    Von mir gibt es 6 von 10 Punkten

  • Ich habe das Buch hier im Forum als Wanderbuch lesen dürfen und möchte mich dafür erst einmal herzlich bedanken.
    Leider hat mir das Buch aber nicht besonders gefallen.
    Ich konnte mit der Hauptperson Andrea gar nichts anfangen. Sie war mir von Anfang an recht unsympathisch und das hat sich auch im Laufe der Geschichte nicht mehr geändert. Ich habe zu ihrem Charakter gar keinen Bezug bekommen und ihre Handlungen und ihre Denkweise überhaupt nicht verstanden.
    Zum Beispiel hat sie eine wirklich liebe gute Freundin. Und diese Freundin belügt sie dann und wirft ihr sehr unfreundliche Anschuldigungen an den Kopf. Und darauf hin wundert sie sich auch noch, warum sich die Freundin von ihr zurückzieht uns sich nicht mehr bei ihr meldet. :pille
    Und auch wie sie ständig hinter ihrem Freund Leo herläuft, der sie nur finanziell ausnützt und sie unfreundlich behandelt kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
    Weil mich die Handlung irgendwann nicht mehr interessiert hat und gar nicht mehr fesselnd konnte, habe ich das Buch nach ca. 150 Seiten genervt abgebrochen.
    Das einzige was mir ganz gut gefallen hat, war die Beschreibung der Yoga-Schule und die Erfahrungen von Andrea mit Yoga und Esoterik. Da habe ich mich dann ab und zu selbst wieder gefunden.
    Vielleicht war es für mich einfach das falsche Buch zur falschen Zeit. Ich hätte es mir auf jeden Fall lustiger vorgestellt und fand es leider nur langweilig.