Begegnungen

  • Was man nicht so alles findet.
    12.3.05





    Begegnungen


    Eine Menge von Leuten quetsche sich täglich durch diese Türen. Sie begegnen sich jeden Tag zur selben Zeit. Aber keiner kennt den Anderen. Niemand interessiert sich für sein Gegenüber.
    Die junge Frau mit ihrem Sohn, den sie jeden Tag zum Kindergarten bringt bevor sie in die Arbeit fährt. Der jedes Mal schimpft dass er dort nicht hin möchte, dass er bei seiner Mutter bleiben möchte. Nicht nur weil er sie so lieb hat, nein viel mehr aus dem Grund das der Kindergarten schrecklich ist. Doch die Frau kann oder will dies nicht einsehen und schimpft mit ihm.
    Jeden Morgen werden eine Großzahl von Leuten Zeuge davon wie unsere Kinder heute erzogen werden. Vorwürfe und Befehlte zeichnen ihre Welt aus. Widerreden werden nicht akzeptiert.
    Doch ist jedem Fahrgast, der jedes Mal mit dieser Mutter in demselben Zug sitz, dies egal. Nur nicht beachten sie steigt ja gleich wieder aus. Schnell wieder in das Buch oder die Zeitung starren und die Welt um einen herum wieder vergessen. Bis auch er aussteigt und zu einer weiteren flüchtigen Begegnung wird.
    Auch der Blinde Herr am anderen Ende des Wagons der mit seinem weißen Blindenstock vorsichtig die Plätze abtastet ob noch etwas frei ist. Doch niemand rührt sich. Niemand blickt auf um zu sehen was an da an sein Bein gestoßen war. Das leise schüchterne `Entschuldigung` ist alles was schwach durch den Raum zu hören ist. Selbst die die auf den Plätzen für Behinderte sitzen rühren sich kein Stück. Warum sollten sie ihren gemütlichen Platz aufgeben? Sollen doch die anderen aufstehen. Es gibt so viele Sitzplätze.
    Auch die alte Dame die jeden Morgen mit ihrem kleinen Hund mit der Bahn fährt wird kein Platz angeboten, dass sie sich hinsetzen kann. Warum sollte man auch? Ich werde sie ja nie wieder sehen.
    Ich kenn sie nicht, sie kennt mich nicht.
    Aber im Grunde besteht unser Leben doch nur aus flüchtigen Begegnungen denen man immer wieder über den Weg läuft.

  • Rattentod,
    altbekannte Überlegungen und altbekannte Gedanken, aber gar nicht schlecht ausgewählt und zusammengestellt und vor allem mit einem interessanten Schwenk am Ende.
    Hat was.
    Wenn es nun auch noch ein paar Kommas mehr hätte (und den einen oder anderen Buchstaben), wäre ich noch glücklicher :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • :grin
    ich hab es kein einziges mal überarbeitet!
    nur vorhin mal schnell durch gelesen um zu wissen was das ist.
    :grin


    aber danke

  • Na, ganz Ausschuß doch nicht. Sonst hätte ich nicht weitergelesen. Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, daß ich Müll lese? :lache
    Es enthält ja durchaus einen Gedanken, an dem man weiterarbeiten kann, die Sache mit dem Flüchtigen und der Mitmenschlichkeit. Ein Gedanke, der es wert wäre, mit den entsprechenden Satzzeichen geschmückt zu werden :grin, zumindest dann, wenn er irgendwann mal ganz ausgereift ist und nicht bloß als Skizze erscheint.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • wenn dann würde ich nur diese "skizze" überarbieten aber nicht mehr groß was dran ändern.
    mal sehen ob ich es mir später oder morgen vielleicht mal zu herzen nehme.

  • Ja, grad die Skizze zu nehmen, fände ich auch am besten.
    Ich wollte bloß noch mal sagen, warum ich persönlich es zum Lesen interessant fand, eben weil Gedanken enthalten sind, die ein bißchen darüber hinausgehen. Also nicht bloß: lesen und vergessen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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