Schon wieder ein Jahr vorbei!
Ulysses - James Joyce
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Ich kann vermelden, dass ich immerhin das Hörbuch bis zum Ende gehört habe. Für das Buch fehlt mir derzeit sowohl die äußere als auch die innere Ruhe.
Allerdings wird auch der Rest noch gelesen und ich hoffe auf Herbst und Winter. -
Dann kann es ja nicht mehr lange dauern. Herbst haben wir ja schon.
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Endlich geht es weiter
Kapitel 14
Mit diesem Kapitel habe ich mich bisher – wenn auch mit Unterbrechungen – am längsten beschäftigt. Ein Grund ist, dass ich erst einen Abschnitt lese und ihn dann höre.
Ich finde es besonders schade, dass die Hörspielfassung gerade hier so deutlich gekürzt ist, weil in diesem Kapitel, in dem es ausdrücklich um Sprachentwicklung geht, das gesprochene Wort besonders eindrucksvoll ist.
Zudem ist es das Kapitel, bei dem ich sehr gründlich die kommentierte Ausgabe studiere, da sonst vieles für mich einfach unverständlich wäre.Made, da du dich das damals gefragt hast, meine Forschungsergebnisse dazu:
Deshill – irisch deasil, deisiol - möge es gelingen, oder auch: sich in Sonnenrichtung (Richtung des Glücks) drehen.
Holles – Holles Street, in der das Hospital liegt
Horhorn – Anspielung auf den Leiter der Klinik – HornBei dem Bullen auf S. 545 handelt es sich um ein Wortspiel mit „dem Bullen im Porzellanladen“ und den päpstlichen Bullen (Urkunden). Danach ist die Rede von einem Bullen, der auf die Insel geschickt wurde.
Das ist eine Anspielung auf den einzigen englischen Papst, Nicholas Breakspear, dann Papst Hadrain IV (1154-1159), der in seiner Bulle „Laudabiliter“ dem englischen König HeinrichII die Herrschaft über Irland gewährt hatte.
Bei dem Vater der Gläubigen unten auf S. 545 handelt es sich dann wieder um Heinrich VIII.Besonders beeindruckt mich immer wieder das ungeheure Wissen, das sich in diesem Buch versteckt.
Von den (für uns teilweise erstaunlichen) Theorien zur Entwicklung des Embryos bis zu Zitaten und Anspielungen aus Bibelstellen (nicht so verwunderlich) und hunderten von Gedichten, Schauspielen und Romanen. Und das alles ganz ohne Google!!
Wie schon gesagt, ohne die kommentierte Auflage hätte ich vieles gar nicht verstanden und hier hat sich die viele Zeit, die ich investiert habe, wirklich gelohnt. Allerdings – dieses Kapitel lese ich bestimmt noch einmal.So. Ende Kapitel 14, auf zum nächsten.
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Danke für die vielen Informationen, Rumpelstilzchen.
Ich werde die jeweiligen Stellen nochmal nachlesen.
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Ich hab jetzt angefangen, dieses Kapitel noch einmal zu lesen.
Ich habe doch tatsächlich beim letzten Mal von Hand Kommas in den Text eingefügt, um überhaupt irgendwie klar zu kommen. Die fehlen im ersten längeren Abschnitt komplett. Dann im nächsten sind sie da. Das ist wohl auch eine Sprachentwicklung.
Mit den Informationen zu Sir Nicholas und seinem Bullen wird der Text schon verständlicher.
Außerdem stelle ich fest, dass mein Buch auf diesen Seiten anfängt auseinander zu brechen. Soll mir das etwas sagen?
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Erschöpfungserscheinungen? Bücher haben eben doch eine Seele.
Wie schon gesagt, bei diesem Kapitel ist es schade, dass das Hörspiel so viel auslässt. Denn die gesprochene Sprache macht einiges viel leichter verständlich.
Derweil spaziere ich im nächsten Kapitel durch das Nachtleben Dublins.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Erschöpfungserscheinungen? Bücher haben eben doch eine Seele.
Gott sei dank nur Materialermüdung. Ansonsten wirkt das Buch auch bei x-ter Inanspruchnahme noch genauso lebendig wie beim ersten Mal.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Wie schon gesagt, bei diesem Kapitel ist es schade, dass das Hörspiel so viel auslässt. Denn die gesprochene Sprache macht einiges viel leichter verständlich.
Ich war erstaunt, dass man sich doch schnell einlesen kann. Man entdeckt dann doch gewisse Gesetzmäßigkeiten.ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Derweil spaziere ich im nächsten Kapitel durch das Nachtleben Dublins.
Auch ein ganz tolles Kapitel! -
Kapitel 15 hat es in sich. Ich finde es sehr schwer, beim Hörspiel zwischen Realität und - tja, was (?) zu unterscheiden. Es ist teilweise wie ich mir einen LSD Trip vorstelle. Immerhin wird es im Buch klarer, was sich tatsächlich abspielt und was in Blooms(?) Kopf.
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Ich habe auch an Drogen denken müssen.
Rumpelstilzchen, ich finde es schön, wie deine von Zeit zu Zeit hereinschneienden Beiträge mich jedesmal dazu bringen, wieder ein Stückchen in dem Buch nachzulesen. Dadurch bleibt es wahrscheinlich stärker in meiner Erinnerung als nur von einmal Lesen.
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Dieses Buch lese ich tatsächlich häppchenweise - was überhaupt nicht schadet, da jedes Kapitel in gewisser Weise für sich selber und ein bestimmtes Thema steht.
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Das ist das Gute an Büchern, in denen "nichts" passiert. Man verliert nicht den Faden.
Aber verlierst du nicht den Überblick über die Personen?
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Doch, gelegentlich muss ich nachschlagen, wer das denn jetzt war. Manche kommen ja auch nicht in jedem Kapitel vor.
Leider fehlen im Hörspiel ganz große Teile dieses Kapitels.
Derzeit beeindruckt mich am meisten, wie sich jüdische - oder alttestamentarische - und christliche Bezüge und Traditionen begegnen und überschneiden.
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Ich muss gestehen, dass ich momentan keine Erinnerung an dieses Kapitel habe, auch nicht nachdem ich meinen alten Beitrag oben gelesen habe.
Ein kurzer Blick ins Buch hat auch nicht geholfen. Da muss ich mir mal mehr Zeit nehmen.
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Das verstehe ich gut, wenn du da auf die Schnelle keinen Zugang findest. Es ist ja ein völlig chaotisches Kapitel, das mich gelegentlich an die Bilder von Hieronymus Bosch erinnert.
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Es ist kein leichter Lesestoff. Ich habe es auch kapitelweise gelesen und immer wenn ich ein Kapitel fertig hatte, hab ich bei Wikipedia nachgelesen, ob ich es richtig verstanden habe. Allerdings hab ich mich jedes Mal wundern müssen und mir gedacht: Was? Das habe ich gerade gelesen? Das ist mir gar nicht aufgefallen.
Ich glaube mit diesem Buch muss man sich sehr viel Zeit lassen.
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Inzwischen bin ich durch, habe aber massenweise Kleberchen verteilt, was ich noch einmal lesen will, wo ich was anderes nachlesen möchte. Für mich war gegen Ende die beste Methode, mir nicht zu viel Gedanken um Zusammenhänge zu machen, sondern mich einfach in verschiedene Winkel tragen zu lassen.
Gerade habe ich keine große Lust, meine Notizen nochmal durchzugehen und hier etwas zu einigen Stellen zu schreiben. Kommt vielleicht mit etwas Abstand wieder.
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Egal wie, Rumpelstilzchen. Definitiv dürfte dieser thread so ziemlich die längste Mini-Leserunde in diesem Forum sein.
Und es war für mich eine große Bereicherung.
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Schon lange hatte ich vor, "Ulysses" zu lesen, aber ich bin immer wieder vor dem Umfang und dem literarischen Gewicht des Buches zurück geschreckt. In meinen Zwanzigern hatte ich es tatsächlich mal angefangen, bin aber schon nach wenigen Seiten daran verendet. Trotzdem blieb das Buch bei mir immer auf der imaginären "Will ich unbedingt mal lesen"-Liste.
Letztes Jahr fiel mir die kommentierte Ausgabe in die Hände, und in den letzten Tagen hatte ich endlich Neugier auf das Buch und den Wunsch, mit dem Lesen anzufangen. Passender wäre natürlich gewesen, wenn ich am vergangenen Freitag, dem "Bloomsday" angefangen hätte, aber ich musste zuerst mein aktuelles Buch noch auslesen.
Ich werde mit ziemlicher Sicherheit parallel andere Bücher lesen - meine Ausgabe vom Ulysses ist ein fetter und schwerer Ziegelstein, den ich garantiert nicht im Bett lesen oder in die Bahn mitnehmen kann. Da braucht's dann was Leichteres, in jedem Sinne.
Die ersten Seiten habe ich auch schon gelesen. Noch bin ich unschlüssig, wie ich mit den Kommentaren umgehen soll: Erst ein ganzes Kapitel lesen und danach mit den Kommentaren nochmal überfliegen? Oder die Kommentare schon während dem ersten Lesen mit anschauen? Im Moment habe ich die Kommentare gleich mit gelesen, aber das stört ein bisschen. Außerdem habe ich schon bemerkt, dass nicht jeder Kommentar gleich wichtig ist, manche davon fand ich auch überflüssig. Ich schätze, ich werde erstmal die Kommentare ignorieren und später nachlesen.
In die alte Leserunde schaue ich auch rein, wenn ich ein Kapitel fertig habe.
Ein Zeitlimit habe ich mir nicht gesetzt. Schau'n mer mal, wie lang ich brauche.