Danke für den Hinweis. Ich habe gerade geschaut, dass es auch das bei audible gibt. Ich tendiere aber eher zum Hörbuch. Mal sehen...
Ulysses - James Joyce
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Es ist sicher etwas ganz anderes, das Hörspiel zu hören. Ich mag aber meistens diese neue Sichtweise auf das Werk sehr gerne und ich denke, für mich ist das eine gute Weise, mich diesem doch etwas ungewöhnlichen Roman zu nähern.
Ich stelle es mir übrigens besonders reizvoll vor, wenn wir die unterschiedlichen Versionen hören und bin gespannt, inwieweit es möglich ist, sich darüber auszutauschen, wenn man die der anderen eben nicht kennt.
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Meine Version hat 38 h Laufzeit, ist wohl die selbe wie deine, saiya.
Ich habe gestern abend begonnen. Es ging besser als ich erwartet hatte. Freilich ging es mir manchmal zu schnell, mein übliches Problem mit Hörbüchern. Man kann nicht einfach mal zurückblättern, Notizen machen, etc. Oder kennt ihr eine praktikable Vorgehensweise? Und klar ist, dass ich mich sehr schwer täte, hätte ich nicht schon vorher das Buch gelesen.
Der Vorteil des Hörbuches ist, dass ich durch den variierenden Tonfall besser erkenne, wer gerade spricht. Da hatte ich bei der gedruckten Version manchmal Schwierigkeiten.
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Genau die Version möchte ich auch hören.
Ich mache mir ja nie Notizen, sondern schreibe in Leserunden immer "aus dem Bauch heraus". Wenn ich mit Hörbuch an einer Runde teilnehme, schreibe ich allerdings erst konsequent meine Gedanken im jeweiligen Abschnitt auf, bevor ich weiterhöre. Das mache ich beim Lesen nicht immer. Da lese ich durchaus auch gerne mal über den Abschnitt hinaus und schreibe erst dann etwas dazu. -
Also, ich denke, mit dem Medium Hörbuch wird mich nie eine innige Freundschaft verbinden. Ich vermisse es einfach, bei schönen Formulierungen stehenzubleiben, sie noch einmal und noch einmal zu lesen und zu genießen.
Und dann stolpere ich manchmal über Ausdrücke, die ich nicht auf Anhieb verstehe. Hier zu stoppen, zurückpositionieren ist mir zu umständlich.
Ich bin halt ein visueller Typ.Hörbuch ja, wenn es sich um eins der Bücher handelt, die "sich schnell weglesen lassen". Ansonsten bleibe ich lieber beim gedruckten Wort.
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Ich bin mit der ersten CD, d. h. den ersten drei Kapiteln bzw. 2 1/2 Stunden durch.
Im dritten Kapitel hab ich phasenweise nur Bahnhof verstanden und dann doch die Notizen in meinen gedruckten Buch, die ich mir über gewisse Personen, historische und literarische Bezüge gemacht habe, nachgelesen.
Für die Erinnerung an Paris verwendet Joyce viele französische Ausdrücke. Leider beschränken sich meine Kenntnisse in dieser Sprache auf nicht viel mehr als auf den Satz "le böf der Ochs, la wasch die Kuh, fermelaport die Tür mach zu!".
Ich frage mich jedesmal, was Schriftsteller damit bezwecken, wenn sie fremdsprachliche Ausdrücke verwenden. Ich gehe davon aus, dass sie für das Verständnis nicht wichtig sind. Allerdings habe ich bei Joyce den Eindruck, dass er sich keine Gedanken darüber macht, wie weit die Leser ihn verstehen.
Aber ich muss sagen, es hat schon seinen Reiz, manche Passagen sich vorlesen zu lassen.
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Ich bin noch im ersten Kapitel, ich habe einige Abschnitte zweimal gehört. Das ist ihnen gut bekommen.
Bisher höre ich sehr gerne zu. Die unterschiedlichen Stimmen und die passenden Geräusche machen mir das Geschehen recht lebendig.
Allerdings habe ich beschlossen, mir auch das Buch zu besorgen und parallel zu hören und zu lesen. Besonders, da meine Ausgabe ja keine vollständige Lesung ist. -
Dein Hörspiel, mit Geräuschen und mehreren Stimmen, scheint ja wirklich etwas ganz anderes zu sein als mein Hörbuch. Hier wechseln die Sprecher nach jedem Kapitel (mit Ausnahmen).
Ich habe heute die zweite CD, Kap. 4 - 7 beendet. Wie auch im Schriftlichen ist hier im Hörbuch das 7. Kapitel verwirrend und zeitweise hektisch. (Das ist das Kapitel, das wie eine Abfolge von einzelnen Zeitungsartikeln aufgemacht ist.)
Dass die einzelnen Abschnitte abwechselnd von drei verschiedenen Sprechern/innen gelesen werden, macht es nicht leichter. Die gebrüllten Schlagzeilen zerreißen ohnehin schon manche Szenen. Und dann noch Sprecherwechsel!
Ich konnte nicht erkennen, warum gerade welcher Sprecher dran war. Nur weil gerade ein neuer Abschnitt kam? -
Letzte Woche war ich krank und habe nur selten hier reingeschaut, deshalb kommt die Antwort erst jetzt.
Ich habe mich jetzt entschlossen, das Buch parallel zum Hörspiel zu lesen. Wird zwar dauern, aber das ist es mir wert. Ende der Woche kann ich den Schmöker abholen und dann geht es weiter.Bisher finde ich das Hörspiel tatsächlich sehr gelungen. Die Geräusche untermalen die Situationen sehr passend, manche Musik gefällt mir nicht so sehr, aber das sind meist nur wenige Töne. Interessant ist dabei, dass James Joyce auch Musiker war. Er war ein guter Tenor und hat komponiert. Einiges von seinem Material kommt hier auch zum Einsatz. Mal sehen, ob herauszufinden ist, wann das der Fall ist.
Es wechselt nur die Stimme des Erzählers. Nach welchen Kriterien hat sich mir noch nicht erschlossen. Aber die Hauptpersonen werden immer vom gleichen Sprecher gesprochen. Bisher gefällt mir besonders Jens Harzer in der Rolle des Stephen Dedalus.
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Rumpelstilzchen, schön von dir zu hören. Ich habe dich schon vermisst.
Gestern habe ich die dritte CD beendet (Kap. 8 - 10).
Also ich kann sagen, dass mir das Buch beim zweiten Durchlauf doch etwas leichter verständlich ist. Meistens kann ich wichtige Personen von unwichtigen unterscheiden, erkenne den einen oder anderen Zusammenhang bzw. suche keinen, wo keiner da ist.
Dennoch gibt es viele Stellen, bei denen ich immer noch völlig ratlos bin, die ich nochmal nach- oder sogar mitlese. -
Das 11. Kapitel, Die Sirenen, ist eine ganz besondere Herausforderung für die Sprecherin und somit das bisherige Highlight der Hörbuchversion. Denn hier geht es um Geräusche, Klänge und Musik.
Irritiert hat mich, wie die Sprecherin zwei Sängern Stimme verlieh. Es klang wie eine Karikatur. Ob das so vom Autor gedacht war? Meine Vorstellung nach dem ersten Lesen war jedenfalls ganz anders.Also Rumpelstilzchen, dieses Kapitel musst du unbedingt anhören. Hier bin ich auf deine Meinung gespannt.
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Das Buch liegt vor und ich lege gleich los.
Es wird ein wenig dauern, bis ich hinterherkomme, aber es wird! -
Ich habe zwar keine Stimme, aber lesen und zuhören kann ich prima.
Im Moment gehe ich so vor, dass ich das Kapitel zuerst lese und dann höre. Schnell geht es nicht voran.
Aber so merke ich, was in der Hörbuchfassung so alles fehlt. Und wo es sich besonders lohnt, gut auf die verschiedenen Sprecher zu achten.
So gibt es gleich auf der ersten Seite ein einziges Wort, das im Text völlig untergeht und im Hörspiel von Stephen gesprochen wird: "Chrsyostomos"
Laut Hörspielfassung also ein Gedanke Stephens zu Buck Mulligans Äußerem.Außerdem fallen mir erst im Geschriebenen die zahllosen Verweise auf die alte katholische lateinische Liturgie auf. Die habe ich zwar als Kind nicht verstanden, aber manches fällt mir wieder ein, wenn ich es hier vor mir sehe und vorgesprochen bekomme.
Die Aufzählung der hochrangigen Ketzer und ihrer "Irrlehren".Dann die unglaublich komische Szene wie Buck Mulligan, bevor er sich ins Wasser stürzt, "meine zwölfte Rippe ist weg......." brüllt.
Vor lauter Assoziationen komme ich gar nicht weiter. -
Zitat
Original von Rumpelstilzchen
So gibt es gleich auf der ersten Seite ein einziges Wort, das im Text völlig untergeht und im Hörspiel von Stephen gesprochen wird: "Chrsyostomos"
Laut Hörspielfassung also ein Gedanke Stephens zu Buck Mulligans Äußerem.
Ist das nicht schon eine Interpretation? Im Hörbuch wird hier stimmlich nicht unterschieden.
Ich hatte mich schon früher gefragt, inwieweit das Hörbuch Interpretationen vornimmt. Auch der Tonfall macht ja oft was aus.Noch dazu war mir beim Lesen nicht immer klar, wer gerade spricht oder denkt oder ob die Äußerung vom Erzähler stammt. Woher weiß das das Hörbuch?
Allerdings hatte ich anfangs Probleme mit der Schreibweise der direkten Rede, so ganz ohne Anführungszeichen. Mittlerweile hab ich es rausgekriegt. -
Gerade ein Hörspiel ist immer Interpretation. Allein die Frage, welche Passagen weggelassen werden.
Und dann die vielen Zitate und Anspielungen auf alte und neuere Texte. In welcher Form zitiert man die?
Für den Ulysses scheint es mir so viele Wahrheiten wie Leser zu geben, und ich bin ja erst ganz am Anfang! -
Fertig mit dem 2. Kapitel. Interessant fand ich vieles zum Thema Engländer und Iren, zumal ich die Zeiten des Nordirlandkonflikts noch im Gedächtnis habe.
Zu Aristoteles habe ich ein wenig nachgelesen, leider hilft mir das alles nicht wirklich. Na, manche Dinge nehme ich eben so hin, wie ich sie lese. -
Jetzt kämpfe ich mit Kapitel 3. Das ist schwere Kost.
Vermutlich muss sich auch jeder seinen eigenen Reim auf diesen Text machen. Viel hängt davon ab, ob man irgendetwas von dem, das Joyce pausenlos zitiert, selber kennt.
Vor Jahren habe ich mir Gullivers Reisen in einer schönen, illustrierten Fassung gegönnt und gucke immer mal wieder rein.
Da gibt es doch tatsächlich Houyhnhms und dadurch kam ich auf die Idee, es könne an dieser Stelle um Swift gehen. -
Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Jetzt kämpfe ich mit Kapitel 3. Das ist schwere Kost.
Vermutlich muss sich auch jeder seinen eigenen Reim auf diesen Text machen. Viel hängt davon ab, ob man irgendetwas von dem, das Joyce pausenlos zitiert, selber kennt.
Das ist sicher so. Manches entdeckt man erst auf den zweiten oder dritten Blick. Oder durch Hinweise anderer.Im dritten Kapitel gibt es eine Szene, in der Stephen seinen Onkel besucht. Dachte ich zumindest. Später fand ich Hinweise, dass dieser Besuch nur in Gedanken stattgefunden hat. Jetzt ist mir beim dritten Mal Lesen aufgefallen, dass diese Episode im Präsens geschrieben ist, wie auch seine anderen Gedanken, und nicht im Präteritum.
ZitatOriginal von Rumpelstilzchen
Vor Jahren habe ich mir Gullivers Reisen in einer schönen, illustrierten Fassung gegönnt und gucke immer mal wieder rein.
Da gibt es doch tatsächlich Houyhnhms und dadurch kam ich auf die Idee, es könne an dieser Stelle um Swift gehen.
"Houyhnhms" hat mir bis gerade eben überhaupt nichts gesagt. Danke für den Hinweis! -
Die Houyhnhms sind pferdeähnliche, intelligente Wesen, die im IV. Teil von Gullivers Reisen vorkommen.
Diese Szene mit dem Onkel habe ich für eine Erinnerung gehalten. Möglicherweise von Stephen in seinen Gedanken kommentiert.
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Zumindest hat Stephen durch frühere Besuche eine Vorstellung, wie das ablaufen würde, wenn er hinginge.