J.P. Conrad - Mutterschmerz

  • Klappentext lt.amazon.de
    Oktober 1963. Auf einer Waldlichtung im Taunus, unweit des Dorfes Rod am Berg, wird die brutal zugerichtete Leiche eines zwölfjährigen Mädchens gefunden. Dem jungen Kommissar Peter Kampmann von der Kripo Bad Homburg bleibt kaum Zeit, den Tatort in Augenschein zu nehmen, denn nur ein paarhundert Meter entfernt brennt ein Haus lichterloh - das Elternhaus des Mädchens. Hat etwa jemand vor, die ganze Familie auszulöschen? Kampmanns Gegner scheint zu allem bereit, um sein Ziel zu erreichen.



    Zum Autor:
    J.P. Conrad (eigentlich Jens Peter Conradi), Jahrgang 1976, ist Mediendesigner und diplomierter Werbetexter. Er stammt aus der Wetterau, lebt aber seit einigen Jahren im Taunus. Er ist verheiratet und hat ein Kind.
    Im Jahr 2013 hat Conrad mit "totreich", seinen viel beachtetes Debüt als Schriftsteller hingelegt. Der Roman wurde zum Beststeller und war u.a. auf Platz zwei der Verkaufscharts auf Neobooks, der E-Book Plattform der Verlagsgruppe Droemer-Knaur.
    Alle Infos über J.P. Conrad, interessantes Hintergrundmaterial sowie Trailer zu den Büchern gibt es auf www.jpconrad.com



    Meine Meinung:

    Der Prolog hat mich schon gleich gefangen genommen, denn er beginnt im Jahr 1944 mitten in einem Bombenhagel auf die Stadt Frankfurt, aber das ist noch nicht alles was zu Beginn geschieht.
    Die weiterführende Story, im Jahre 1963, ist in mehrere Erzählstränge eingeteilt und ich habe mir die Frage gestellt, wie mögen diese jemals logisch zusammengeführt werden.
    In den einzelnen Kapiteln wurde ich als Leserin immer von einem anderen Hauptcharakter "an die Hand genommen" und weiter in der Geschichte fortgeführt. Dabei fand ich am interessantesten die Stellen als ich mit dem Mörder "unterwegs war", seine Gedankengänge mitverfolgte, seine Auslegung der Taten, warum er sie für gerechtfertigt empfindet, warum er so geworden ist, wie er nun ist.
    Durch einzelne verstreute Sätze in den Kapiteln haben sich so nach und nach für mich als Leserin die Zusammenhänge erahnen lassen und man dachte, ach so ist das also gewesen, aber dann wurde doch alles wieder anders und der Autor überraschte einen wieder mit einer neuen Wendung. Das ist J.P. Conrad wirklich sehr gut gelungen.
    Ich finde auch, das die Spannung des Buches sich in keinem Kapitel verflüchtigt, sondern immer durchgängig vorhanden ist. Selbst als klar ist, wer der Mörder ist, wird es nicht langatmig oder langweilig, denn das Buch endet damit noch lange nicht.
    Einige Sachen vom Beginn des Buches klären sich erst auf den allerletzten Seiten auf, aber die haben es wirklich in sich, einfach super. Prolog und Epilog haben mich kaum so begeistern können, wie bei diesem Thriller.


    Wer Thriller mag die mit überraschenden Wendungen aufwarten, die den bösen Charakter nicht nur oberflächlich aufzeichnen, sondern sich tiefergehend mit ihm beschäftigen, wo sich die Spannung von Anfang bis Ende durchgehend hält und die Geschichte nicht zu Ende ist, wenn der Mörder schon feststeht, der wird an "Mutterschmerz" von J.P. Conrad seine wahre Freude haben.

  • Die liebe Bücherfreund hat mir das Buch zum Lesen geschickt :knuddel1



    Anfangs war ich verwirrt über die einzelnen Stränge, die begonnen wurden und konnte mir ein Zusammenführen nicht vorstellen. Außerdem fand ich den Schreibstil sehr einfach und er konnte mich nicht recht vom Hocker reißen.


    Aaaaber irgendwann ging es los. Der Täter war dem Leser bekannt, das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan. Die ganzen losen Fäden wurden nun immer mehr zusammengeführt, die Schlinge zog sich enger und dann kam mit dem Ende nochmals eine ganz böse Überraschung.


    Das war für mich wieder einmal der Beweis, daß man bei einem Buch nicht gleich aufgeben soll, wenn einem der Beginn nicht so recht gefällt.

  • Das ist das erste Mal, dass ich gar nicht sagen kann, ob mir ein Buch gefallen hat oder nicht.


    Es ist spannend, ganz ohne Frage, aber die Empathielosigkeit des Täters hat mir Angst gemacht.
    Der Autor hat es definitiv geschafft, mich in die Handlung hineinzuziehen, es war spannend auch wenn der Täter schon relativ früh bekannt ist. Denn die Zusammenhänge bleiben lange Zeit im Dunkeln, was dazu führte, dass ich neugierig blieb.
    Interessant waren auch die Ermittlungsmethoden der frühen 60er Jahre, ob die immer realistisch dargestellt wurden entzieht sich meiner Kenntnis, allerdings kann ich mir vorstellen, dass es tatsächlich so war.
    Glücklicher allerdings wäre ich mit der „einfachen“ Auflösung gewesen, die Wendung, die im Epilog zutage kommt hat mir nicht gefallen, sie hat mich erschreckt und mir die Haare zu Berge stehen lassen.
    Und genau das führt dazu, dass ich sagen muss – nein, solche Bücher brauche ich nicht.