Y - Jan Böttcher

  • Gebundene Ausgabe: 255 Seiten
    Verlag: Aufbau Verlag, 2016


    Kurzbeschreibung:
    Auf einer Hamburger Party finden Jakob Schütte und seine Jugendliebe Arjeta Neziri endlich zusammen, doch ihr Glück ist von den Ereignissen in Arjetas Heimat überschattet. Im Kosovo ist der Krieg ausgebrochen. Und kaum hat sich die Lage beruhigt, zwingt der Vater seine Tochter, mit der Familie zurückzugehen. Jakob folgt. Arjeta nach Prishtina, wo bald darauf ihr Sohn Leka zur Welt kommt. Jahre später sind die beiden kein Paar mehr. Während Jakob wiebesessen an einem Computerspiel arbeitet, das aus dem blutigen Krieg Kapital schlägt, kämpft Arjeta mit allen Mitteln für die Zukunft ihres Landes. Leka vernachlässigen sie. Bis dieser spurlos verschwindet.


    Über den Autor:
    Jan Böttcher, 1973 in Lüneburg geboren, war zunächst als Songtexter und Sänger auf diversen CDs mit der Berliner Band Herr Nilsson zu hören. Seit 2003 hat er vier Romane veröffentlicht. Mit »Nachglühen« gewann er den Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, sein Roman »Das Lied vom Tun und Lassen« stand an der Spitze der SWR-Bestenliste. Jan Böttcher lebt in Berlin.


    Mein Eindruck:
    Von diesem Roman habe ich mehr erwartet, weil die Handlung doch viel verspricht.
    Es geht um ein junges Liebespaar in Deutschland, Jakob und Arjeta, die sich trennen müssen, weil die Kosovo-Albanerin Arjeta mit ihren Vater zurück in den Kosovo geht.
    Arjetas Rückkehr in ihre alte Heimat und was sie dabei fühlt, hätte mich interessiert. Aber es wird viel zu wenig darüber ausgedrückt.
    Auch über das Kosovo dieser Zeit hätte ich gern mehr authentisches gelesen.


    Ein mehr oder weniger Außenstehender Icherzähler, ein Schriftsteller erzählt die Geschichte um Jakob Schütte, wie er Arjeta folgte, sie ein Kind bekamen und sich wieder trennten. Jahre später verschwindet der Junge.


    Es wird mit vielen Zeitsprüngen und nicht chronologisch erzählt. Diese Erzählstruktur wirkt auf mich anfangs unnötig umständlich, im zweiten Teil des Buches funktionierte es dann etwas besser, da sich dann der Icherzähler sich mehr ins Spiel bringt. Sein Sohn Benji ist mit Arjeta und Jakobs Sohn befreundet.
    .
    Vor allem Sprachlich ist der Roman wirklich eine Enttäuschung, viel zu flach.
    Die Figuren bleiben blass, und somit ist auch keine große Liebesgeschichte erkennbar, falls das jemand erwarten sollte.


    “Jan Böttcher hat einen großen europäischen Roman geschrieben”, wird schmerzlos auf der Rückseite geworben! Das dann doch wohl wirklich nicht!

  • Ich habe es auch gelesen und der Roman war nicht ganz so wie ich ihn mir vorgestellt hatte ! 3 Sterne



    Inhaltsangabe: entnommen bei LB


    zu „Y“ von Jan Böttcher


    Inhaltsangabe


    „Ich
    versuche ständig, mit der Fremde warm zu werden. So wie ich nicht
    anders kann, als mit der Wärme zu fremdeln.“


    In Deutschland lernen sie sich kennen. Im kriegszerstörten Kosovo können
    sie nicht zusammenbleiben. Nur ihrem Sohn gelingt es, die alten Grenzen
    hinter sich zu lassen. Jan Böttcher hat einen großen europäischen Roman
    geschrieben: die Geschichte einer ungleichen Liebe zwischen Nord und
    Süd, Heimat und Fremde, Schicksal und Selbstbestimmung.


    'Ein Roman, der grenzübergreifend relevant sein wird.' Sasa Staniši


    'So spannend wie erhellend – dieser Roman ist ein Tanz der Lebenslust in
    Todesnähe. Und eine der traurigsten Liebesgeschichten, die ich in den
    letzten Jahren gelesen habe!' Moritz Rinke





    Meine Zusammenfassung:


    Jan Böttcher erzählt in seinem Roman, die Geschichte von Arjeta und Jakob, aus der Sicht des Erzählers. Beide haben sich auf einer Party in Hamburg wiedergetroffen. Sie war Jackobs große Jugendliebe, ihre Liebe findet endlich Erfüllung, sie wollen zusammenbleiben. Arjeta ist mit ihrer Familie vor dem Krieg aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen. Die Familie wird völlig überrollt von dem Krieg in ihrer fernen Heimat. Als der Krieg vorbei ist und Ruhe ein zukehren scheint im Land, will der Vater unbedingt zurück und Arjeta muss die Familie begleiten. Sie kehren zurück in ein zerstörtes und verwüstetes Land. Jacob der Sehnsucht hat folgt ihr in den Kosovo. Hier prallen zwei verschiedene Welten und Kulturen auf die Jungen Leute ein. Die Familie nimmt Jakob aus, sie will mit dem Geld ein Hotel eröffnen, sie träumen von Reichtum. Die Beziehung der beiden endet in einem Fiasko, sie wird schwanger, Jakob geht nach Berlin und lässt Arjeta und seinen Sohn Leka zurück. Dort macht er Karriere mit seiner Software und PC Spielen. Sie dagegen kämpft da unten für eine bessere Welt, beugt sich dem Willen der Familie und heiratet Bedri, die Familie will es so. Die Jahre vergehen und der heranwachsende Leka reist Illegal nach Berlin. Dort trifft er auf Benji, den Sohn des Erzählers.Die beiden freunden sich an, er versucht hier in Berlin den Halt zu finden, den ihn seine Heimat nicht geben kann. Ob er hier in der fremden Heimat, das erreicht, was er sich vorgestellt hat.....



    Meine Meinung zur Schreibweise des Autors:


    Er hat keinen einfachen Roman geschrieben, den man mal geradeso verschlingen kann. Man muss sich schon auf das Buch einlassen. Was mir oft nicht so leicht fiel, so ganz richtig warm wurde ich mit seinen Protagonisten nicht, sie blieben mir zum Teil Fremd. Es handelt von der Zerrissenheit sich zwei liebender Menschen, deren verschiedenen Welten und Kulturen, die weit auseinander klaffen. Dem einen ist es Heimat, dem anderen Fremde. Sie kommen in ein zerstörte Städte und verwüstetes Land. Die Willkür der Früheren und Machthaber hat tiefe Wunden und Narben hinterlassen. Es herrscht Kuroption, ein jeder will sich auf die Kosten von anderen bereichern. Das alles hat Jan Böttcher sehr gut herüber gebracht. Er lässt die Erlebnisse, Sehnsüchte, Gefühle und Hoffnungen, seiner Figuren lebendig werden. Eine Lektüre die schon Anspruchsvoll und spannend geschrieben ist. Eine Geschichte die sich auf die einzelnen Protagonisten und den Kosovo Konzentriert.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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