Titel: Wenn du mich tötest
Autorin: Karen Winter
Verlag: Droemer
Erschienen: April 2016
Seitenzahl: 316
ISBN-10: 3426305127
ISBN-13: 978-3426305126
Preis: 9.99 EUR
Darum geht es in diesem Buch:
Nach Kinlochbervie, einem Küstenort in den schottischen Highlands, verirrt sich niemand zufällig. Deswegen sorgt der deutsche Tourist Julian im einzigen Hotel der Gegend durchaus für Aufsehen. Verdreckt, durchnässt und völlig verstört bittet der Backpacker um Hilfe. Seine Frau Laura, mit der er einige Tage am Strand der einsamen Sandwood Bay verbracht hat, ist verschwunden. Die Polizei steht vor einem Rätsel, und bald gerät Julian selbst unter Verdacht. Dann wird südlich der Bay die Leiche einer Frau angespült; nackt und kaum mehr zu identifizieren ...
Die Autorin:
Karen Winter ist eine erfolgreiche Spannungsautorin, die seit vielen Jahren mit ihren Thrillern auch die Leser in Frankreich und den Niederlanden begeistert. Sie lebt in Hamburg. Zusammen mit ihrem Mann bereist sie, beruflich wie privat, die Welt. Ihre abenteuerlichen Reisen sind die perfekte Inspirationsquelle für ihre abgründigen psychologischen Romane und äußerst brisanten Thriller. (Quelle: http://www.droemer-knaur.de/autoren/8847999/karen-winter)
Meine Meinung:
Ein guter Freund von mir hatte das Buch in der Hand und meinte: „Mussu ma lesen.“ Und wenn er mir eine solche Empfehlung gibt, dann kann ich eben nur antworten: „Mogt wi. Löpt.“
Und so habe ich diesen Thriller gelesen.
Und ich habe mich gefreut, dass die deutsche Thrillerautorenfamilie um eine großartige Stimme erweitert wurde. Denn so viele gute Thrillerautoren haben wir hierzulande ja nun gerade nicht.
Die erzählte Geschichte ist teilweise beklemmend, dabei zutiefst menschlich und ein Beleg dafür, wie Irrtümer Menschen hinterrücks überfallen können – Irrtümer, die oftmals selbstverschuldet waren und hätten vermieden werden können – wenn man einfach mal nachgedacht hätte. Aber wie das im Leben nun einmal so ist: Hätte, hätte – Fahrradkette (Quelle: Peer Steinbrück, Sozi).
Die Autorin schafft es, den Spannungsbogen während des gesamten Buches hoch zu halten – und ihn (den Spannungsbogen) immer ein bißchen weiter nach oben „zustupsen“. Mit anderen Worten: Sie schafft es, ihre Leser über 316 Seiten hinweg bei der Stange zu halten. Andere versuchen das auch – fallen dabei aber oftmals galant auf die Nase.
Beeindruckend auch die Schilderung der schottischen Landschaften und der Menschen in diesem Land. Und es wird mehr als deutlich: Schottland ist so viel mehr als das „Old Firm“.
Die handelnden Personen wirken authentisch und ihre Konturen wurden von der Autorin mit Zuneigung und Empathie gezeichnet.
Dieses Buch ist mehr als ein Psychothriller. Es ist auch ein Buch über vermeintliche Schuld und wie Menschen damit oftmals umgehen. Irrational und fern jeglicher Logik. Menschen die sich in Gedankengebäude verstricken, die sie selbst errichtet haben und an deren Existenz sie irgendwann selbst glauben – Menschen, die die Realität ausblenden und nicht mehr zwischen Fiktion und dem was wirklich ist unterscheiden können.
Ein sehr lesenswerter Thriller der sich die 9 Eulenpunkte redlich verdient hat, geschrieben von einer Autorin, von der ich hoffentlich bald mehr lesen werde.