Anna und der Schwalbenmann - Gavriel Savit (ab ca. 14-16 Jahren)

  • Anna und der Schwalbenmann - Gavriel Savit



    Inhalt
    Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann.



    Autor
    Gavriel Savit ist Autor und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Universität von Michigan - als Musicaldarsteller - zog er nach New York, um dort seine Bühnenlaufbahn zu verfolgen. Als Schauspieler und Sänger ist Gavriel Savit inzwischen auf drei Kontinenten aufgetreten, von New York bis Brüssel und Tokyo. Er lebt in Brooklyn. "Anna und der Schwalbenmann" ist sein erster Roman.



    Meine Meinung
    Anna wartet auf ihren Vater, der nicht wiederkommt.
    Daß ihn die Gestapo abgeholt hat, liest man zwar nicht konkret, aber es wird deutlich.
    Sie begegnet dem Schwalbenmann, dem sie sich anschließt und durch ihn das überleben in der damaligen Zeit der Judenverfolgung lernt.


    Anna selber ist ca. 6, 7 Jahre alt, als sie dem Schwalbenmann begegnet.
    Spricht - dank ihres Vaters - mehrere Sprachen fließend.


    Soweit ganz kurz zum Inhalt


    Eine Rezi fällt mir hier besonders schwer.
    Der Roman war nicht schlecht, eher im Gegenteil - allerdings so gar nicht meins.
    Ich vermute einfach mal, daß es daran liegt, daß es eher als eine Art zeitgenössischer Roman daherkommt, als daß es eine biographisch oder fiktiv biographische Beschreibung ist.


    Die zweitere liebe ich, die erstere Art Roman mag ich eher überhaupt nicht.


    Wenn ich nun den Roman nicht so gut fand, wie er es wohl verdienen würde - dann liegt das weniger am Roman, als an mir, die ich diese Art des Schreibens eben nicht so besonders mag.


    Ich hatte mich eher auf ein Buch über die Zeit der Judenverfolgung eingestellt, in dem beschrieben wird, wie der Kampf ums überleben dargestellt wird, wie Anna und der Schwalbenmann beschrieben werden in ihrer Art des Versteckens, überlisten des Feindes...
    Letztlich wird es das irgendwie auch - aber eben auf eine Art, die nicht so war, wie ich es mag und auch sonst in der Hinsicht lese.


    Dieser Roman mutet eher poetisch an, beschreibt die Zeit, die Anna mit dem Schwalbenmann verbringt, wie die beiden auf steter Wanderschaft sind, um nicht stehenbleiben zu müssen - denn - so lernt sie von dem Schwalbenmann - wer unterwegs ist, kann nicht gefunden werden.
    Ab und an hat er etwas märchenhaftes - in dem Sinne, daß vieles verklausuliert wird.
    Begriffe, wie Wölfe für die Deutschen, Bären für die Sowjets - das reden des Schwalbenmannes mit den Vögeln - das sind so Dinge, die ich für einen Roman, der das Thema beinhaltet nicht so mag, bzw. weniger damit anfangen kann.


    Für mich kam ich den Personen einfach nicht näher, alles wird für mich zu distanziert beschrieben. Die Gedanken werden zwar beschrieben, aber für mich eben zu weit entfernt.


    Das Ende war mir daher dann auch zu - ja was eigentlich - offen? Oder mir blieben zu viele Fragen?


    Ich denke mal, daß ich einfach die falsche Zielgruppe für das Buch bin, da ich klare Beschreibungen und Gedanken einfach lieber lese, als poetische Umschreibungen.
    Angegeben ist das Buch ab ca. 14 Jahren.
    Das kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.
    Ich selber hätte es auch mit 14 so ungern gelesen, wie heute, da ich schon in dem Alter lieber richtige Biographien und Beschreibungen mochte.


    Ich denke, es hängt in dem Fall einfach davon ab, welche Vorlieben der Leser hat.



    Fazit
    Ein Roman in schöner Sprache geschrieben, der bestimmt für Fans des zeitgenössischen und der poetischen Sprache sehr empfehlenswert ist.
    Aber eben weniger für Freunde des eher geschichtlichen, biographischen Romans, der Begebenheiten faktisch darstellt.