Sydney Padua - The Thrilling Adventures of Lovelace and Babbage

  • Das Comic beginnt mit einer akuraten Darstellung von Ada Lovelace Leben, ihrem Treffen mit Babbage und die Arbeit der beiden an der Difference Engine, einer Art erstem, mechanischem Taschenrechner.
    Danach geht es weiter in einem Taschenuniversum, in dem die Analytical Engine, Babbages Prototyp eines mechanischen, dampfbetriebenen Computers, tatsächlich gebaut wurde. Lovelace und Babbage treffen verschiedene Persönlichkeiten der Zeit bis hin zu Queen Victoria und erleben bunte, Steampunkabenteuer.


    Aber das ist nicht alles, in Fußnoten wird auf sehr viele mathematische, historische und biograohische Fakten detailiert eingegangen. Tatsächlich machen die Fußnoten und Anhänge gut die Hälfte des Buches aus.
    Es gibt auch noch einen großen Apendix mit Quellen aus der Zeit (Briefe, Zeitungsausschnitte etc.) und mit wunderbaren Erklärungen und Zeichnungen, wie Babbages Analytical Engine geplant gewessen war.


    Dies Comic ist so gut recherchiert, wie ich es selten gesehen habe.
    Den Charakteren werden nicht einfach Worte in den Mund gelegt, viele der Aussagen sind aus Briefen oder Veröffentlichungen entnommen.
    Es wird auf eine Vielzahl verschiedenster Themen eingegangen: historisches Drumherum, Anekdoten, wissenschaftliche und mathematische Fakten, das kulturelle und geselschaftliche Umfeld, involvierte historische Persönlichkeiten. Es ist einfach offensichtlich das die Autorin sich sehr viel mit dem Thema beschäfftigt hat und weiss wovon sie schreibt und malt. Man bekommt unglaublich viel Hintergrund serviert.


    In der Steampunk Version erleben die Charaktere war teilweise wilde Abenteuer, aber die Autorin hat sich offensichtliche Mühe gegeben, das die Charatere "in Character" bleiben, also sich realistisch und passend verhalten oder zumindest ihrer Reputation entsprechen. Man bekommt so auch wunderschöne Einblicke in die riesige, verschachtelte Analytical Engine, wir treffen auf Brunell und Lewis Caroll und retten die Bank von England aus der Wirtschaftskrise.


    Die Zeichnungen sind in schwarz-weiss und einfach und klar gehalten, wobei die Hintergründe teilweise wunderbar detailiert und komplex sind.


    Letztendlich habe ich selten ein Comic gelesen, dass so gründlich und informativ war wie dieses. Selbst die Biographien von Lovelace, die ich gelesen habe, waren nicht so detailiert. Die einzige Schwäche sind die Myriaden an Fußnoten, die einen schnell vom eigentlich Comic ablenken können.

    "I have to finish this report to the princess summarizing all my other reports to the princess."