1. Band der Kommissar Erlendur-Reihe
Kurzbeschreibung:
Island, eine friedliche Insel im Nordatlantik? Mitnichten. Ein pensionierter Lehrer wird in der Innenstadt von Reykjavík brutal ermordet. Zur gleichen Zeit begeht einer seiner ehemaligen Schüler in der psychiatrischen Klinik Selbstmord. Dass ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen besteht, findet als Erster der jüngere Bruder des Selbstmörders heraus. Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík schalten sich ein...
Über den Autor:
Autor Indridason (*1961) hat mit seinen Erlendur-Krimis einige renommierte Preise eingeheimst, u. a. den "Gold Dagger Award". Dabei war das erste Buch für den Journalisten und Filmkritiker Indridason eigentlich nur "ein Versuch". Da dieser so positiv ausfiel, verdient der Isländer seine Brötchen inzwischen als Autor. Er lebt mit seiner Familie in Reykjavik.
Über den Sprecher:
Frank Glaubrecht, geboren 1943, ist nicht nur erfolgreich als Hörbuchsprecher tätig, sondern vor allem als Synchronstimme zahlreicher Hollywoodstars (wie Al Pacino, Kevin Costner oder Pierce Brosnan) bekannt.
Meine Meinung:
Der Auftakt zu Indridasons erfolgreicher Reihe um den isländischen Kommissar Erlendur besticht durch einen ruhigen Erzählstil, der die etwas melancholisch-düstere Grundstimmung des Romans gut widerspiegelt. Anders als bei anderen Krimis verfolgt der Hörer hier keine akribische Ermittlungsarbeit der Polizei. Vielmehr werden die Ereignisse mit jeder Aussage einer mehr oder weniger beteiligten Person klarer. Irritierend ist in dem Zusammenhang allerdings, dass sich manche Gespräche zwischen Beteiligten so anhören, als wären sie für den Hörer und nicht für den Gesprächspartner geschrieben. Wer aufmerksam zuhört, ahnt schon relativ früh, in welche Richtung sich die Auflösung entwickelt. Die Auflösung mag vielleicht das ein oder andere Klischee bedienen und nicht allen Realitätsüberprüfungen standhalten, dennoch lässt sie dem Hörer einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen und gibt Anstoß für Diskussionen. Als Neuling in Sachen Erlendur hätte ich mir hier noch mehr Informationen über sein Privatleben gewünscht, aber vielleicht sind diese den Kürzungen der Hörbuchversion zum Opfer gefallen oder folgen in den nächsten Bänden der Reihe.
Frank Glaubrecht hat eine sehr angenehme Stimme, der ich gerne zugehört hab. Er liest unaufgeregt, aber nicht langweilig, transportiert die leicht düstere Stimmung gut.
Ich vergebe 7 Punkte.