Marie Hermanson - Saubere Verhältnisse

  • Roman in der Taschenbuchausgabe mit 243 Seiten
    erschienen 2006 im Verlag Suhrkamp
    aus dem Schwedischen von Regine Elsässer
    OT: Hembiträdet (was wohl Dienstmädchen heisst)


    Zur Autorin:


    Marie Hermanson, geboren 1956 ist eine schwedische Schriftstellerin und Journalistin.


    Sie wuchs in Sävedalen bei Göteborg auf, besuchte die Journalistenhochschule in Göteborg und studierte Literaturwissenschaft und Soziologie an der Universität Göteborg. Neben dem Studium arbeitete sie als Pflegerin in einer psychiatrischen Klinik.


    Nach ihrem Studium arbeitete sie als Journalistin bei verschiedenen Tageszeitungen.
    Auch in Deutschland ist sie mittlerweile beliebt und vorzüglich bekannt für ihren Roman "Muschelstrand".


    Inhalt:


    Yvonne, Mitte 40, ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau mit einer eigenen Firma für Zeitmanagement. Sie selber ist so gut organisiert, dass sie eigentlich zu viel Zeit übrig hat.
    Aus Zufall entdeckt sie einen kleinen Vorort, der an sich nichts besonderes hat. Dennoch fährt sie immer wieder hin und beginnt, die Menschen in den dort lebenden Häusern zu beobachten.


    Nur ein Haus ist ihr ein Rätsel: das im Orchideenweg, Nr. 9.


    Eines Tages wird dort eine Putzfrau gesucht und aus brennender Neugier tritt Yvonne die Stelle an - unter falschem Namen, versteht sich.
    Nun lernt sie den Herrn des Hauses kennen: Bernhard Ekberg. Zunächst verabscheut sie ihn, dann jedoch verliebt sie sich.
    Aber Bernhard ist nicht frei. Er ist verheiratet, mit Helena, die einen gepflegten japanischen Steingarten hat und eingelegte Ingwer-Birnen im Keller. Aber wo ist Helena?


    Yvonne alias Nora Brick wird es herausfinden.


    Meine Meinung:


    Marie Hermanson blickt wieder einmal in die Abgründe der menschlichen Psyche, und das so gut, wie Ingrid Noll in ihren besten Zeiten.
    Nun ist dies nicht der Autorin bestes Buch, es fehlt ein bisschen an Spannung, aber es ist immer noch lesenswert, wie Yvonne sich, ohne es besonders anstrengend zu finden, in die Putzfrau Nora Brick verwandelt. Die Frage, warum sie das Bedürfnis hat, dies zu tun, wird ausreichend beantwortet.


    Ich mag ja schwedische Roman, dieser hier ist fast schon ein Krimi, aber reine Krimileser hätten hier vielleicht, ähnlich wie bei Tana French, wieder Schwierigkeiten mit dem fehlenden Tempo und der eher belletristischen Erzählweise.


    Mir hat das Buch einigermaßen gefallen, aber "Die Schmetterlingsfrau" mochte ich persönlich z. B. noch mehr.


    7,5 Punkte.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von killerbinchen ()