Hier kann zu den Seiten 157 – 244 (Kapitel 27 - 40) geschrieben werden.
'Märzgefallene' - Seiten 157 - 244
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ooops
bin schon wieder drüber. Also mit Leserunde ist es wohl nichts, was???Jedenfalls wissen wir nun, dass Leo Marlowes Mann ist. Es geht ihm nicht gut. Die Szene war ja sowas von widerlich und zum k..
Überhaupt scheint mir dieser Fall politischer als alle vorherigen Bücher. Mag aber sein, dass, dadurch, dass sich die Nazis nun in alle wichtigen Ämter und Positionen drängen und allerorten präsent sind, das nur so scheint. Widerwärtig und gruselig.
Sowohl Charly als auch Gereon hassen ihre derzeitige Arbeit. Gereon soll nur Kommunisten verhören und fragt sich, wo die alle herkommen und was die denn verbrochen habe sollen, und Charly auf ihrer Jugendstelle, bei der weiblichen Kripo hat auch nichts Besseres zu tun.
Der vorletzte Zeuge Engels wird aus dem Weg geräumt und Gereon hat mit einem Trick erreicht, dass Leo erstmal in eine Klinik verlegt wird und außerdem als wichtiger Zeuge seiner Mordermittlung gilt.
Ich weiß nicht was mich mehr mitnimmt, der eigentliche Fall oder die ständige Präsenz der Nazis, ihr Gehabe und ihre Brutalität und Impertinenz.
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In den Büchern vorher hat sich die Lage so ganz allmählich zugespitzt. Ich finde, man sieht das an Gereon selbst ganz deutlich. Er hat sich ja immer als unpolitisch raushalten wollen, hat gehofft, das ganze Naziunwesen werde sich von selber geben und er könne seine Arbeit als Polizist einfach weiter tun.
Hier wird selbst ihm langsam klar, dass er sich da getäuscht hat.Die Akte Vaterland war auch schon sehr politisch, fand ich.
edit ergänzt: Dieser Gereon ist aber auch ein fieser Knopf. Dieses Telefongespräch mit Charly am Beginn des Kapitels ist ja das Letzte, nach dem, was er sich in Köln geleistet hat.
Das ist hier eben die Mini-Vorabrunde
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Ich hab "Die Akte Vaterland" nicht mehr im Kopf. Ja aber man konnte wohl schon sehen worauf es hinausläuft.
Gereon kann sich, wie so viel einfach nicht vorstellen, dass das alles Ernst ist, was die Nazis von sich geben.
Ob er Charly halten kann?? Da muss er sich aber gewaltig anstrengen und um 180 Grad drehen.
Was mir ja nicht gefällt, dass der Fall nun so "jüdisch" wird. Klar ein Trick Gereons um ihn voranzutreiben aber ob das gut tut?
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
In den Büchern vorher hat sich die Lage so ganz allmählich zugespitzt. Ich finde, man sieht das an Gereon selbst ganz deutlich. Er hat sich ja immer als unpolitisch raushalten wollen, hat gehofft, das ganze Naziunwesen werde sich von selber geben und er könne seine Arbeit als Polizist einfach weiter tun.
Hier wird selbst ihm langsam klar, dass er sich da getäuscht hat.Genauso habe ich es auch empfunden! Bislang war die politische Situation immer mehr ein "Hintergrundrauschen", das weder Rath noch mich als Leser besonders tangiert hat (auch wenn es natürlich immer wieder Überschneidungen gab). Aber in diesem Buch dreht es sich und Rath gerät mitten in den Strudel der Politik, mit ihm natürlich auch wir.
Ich hab mich damit etwas schwergetan. Klar, die Zeiten sind jetzt so und das soll man natürlich auch als Leser mitbekommen und ich fand diese Wandlung auch sehr gut gemacht und überzeugend dargestellt. Klingt sehr echt! Trotzdem war es mir persönlich anfangs fast zu viel Politik, vor allem, da ich Findus zustimme:
ZitatOriginal von Findus
Ich weiß nicht was mich mehr mitnimmt, der eigentliche Fall oder die ständige Präsenz der Nazis, ihr Gehabe und ihre Brutalität und Impertinenz.Ich fand diese psychische und physische Gewalt auf allen Ebenen auch schwer zu ertragen (wenn es ntürlich den Gegebenheiten entspricht). Deshalb lese ich nur noch sehr ausgewählte Bücher zu dieser Zeit (Kutscher ist einer der wenigen Ausnahmen). Hier werden alle Beteiligten massiv bedrängt: Gereon, Charly, aber auch Nebenfiguren wie Böhm oder eben Leo.
Den Fall hingegen fand ich sehr interessant, vor allem, weil er ja noch weiter zurückgeht. Bedrückend ist aber auch, was dort im 1. WK passiert ist, vor allem, da sich Kutscher das ja über weite Teile nicht ausdenkt sondern es tatsächlich diesen Befehl gab. Da hab ich beim Lesen etliches nachgeschlagen.
Übrigends ist "mein" Gereon deutlich älter als 33. Dieses doch noch junge Alter passt meiner Meinung nach hier nicht. Für mich ist er eher 43.
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Wobei er mit 43 eigentlich reifer sein müsste, da fehlt es meiner Meinung nach gewaltig.
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Da hast du einerseits natürlich recht, andererseits habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass Erwachsene (gleich welchen Alters) irgendwann "reif" und vernünftig sind. Irgendwo steckt das Kind immer noch in einem drin (im Positiven wie im Negativen) und gerade Gereon ist ja mehr ein Rebellen-Typ mit sehr viel Eigensinn, der wohl immer eher ungesellig und "schwierig" bleiben wird. Anstrengend, aber weitaus interessanter als so viele "glattgebügelte". Ich mag ihn (muss ja nicht mit ihm zusammenleben oder -arbeiten).
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Als Figur mag ich ihn auch. Allerdings stimme ich eher Charly zu die ja auch sagt, dass Gereon doch noch ziemlich naiv ist. Und das passt vielleicht zu seinem Alter besser. Im Prinzip ist es mir aber völlig wurscht wie alt er ist.
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Gereon ist weder 43, noch 33, sondern gerade 30 geworden.
Bislang waren die Nazis ja auch nur im Hintergrund, nun sind sie aber allgegenwärtig und das in ihrer völligen Dominanz. Die Szene mit dem Auge kannte ich ansatzweise schon, dies nun aber komplett zu lesen war schon ziemlich grausam ... zudem ich auch noch gerade als Patientenbegleitung in der Notaufnahme einer Augenklinik sitze.
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Diese Szenen mit Leo sind auch ganz ungewohnt grausam. Sonst kommt Kutscher ohne solch drastische Schilderungen aus.
Hier macht es jedoch Sinn, um darzustellen, was das für Leute sind, die sich da polizeiliche Befugnisse anmaßen und wie da auch persönliche Querelen ausgetragen werden.Gereon ist für mich vor allem durch seinen Sturkopf gekennzeichnet. Im Guten wie im Schlechten. Auch sein Einfühlungsvermögen ist nicht so arg ausgeprägt.
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Aber ist denn so eine Szene wie mit dem Auge medizinisch überhaupt möglich? Und wenn ja, wurde sowas wirkich gemacht? Dass Kutscher sich das nur ausgedacht, kann ich mir ja eigentlich gar nicht vorstellen.
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Ehrlich, ich kann mir sowas sehr gut vorstellen, egal unter welchen Diktaturen, Folter kann wohl unendliche Variationen haben. Ich möchte nur wissen, welchen kranken Hirnen sowas überhaupt entspringt.
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Der Roman von Roddeck: Sehr pathetisch, da wird einem ja fast schlecht "Der deutsche Soldat ...", richtig schlecht ist mir dann aber geworden, als Leos Auge aus dem Schädel gesaugt wurde ... Sogar Ringvereine schleimen sich bei den Nazis ein, da haben schon recht viele erkannt, wohin sie ihr Fähnchen schwenken müssen, um zukünftig erfolgreich zu sein. Wie gut, dass der Spuk tatsächlich "nur" ein paar Jahre hielt, wenn auch genau so viele Jahre zu lang. Diese Zeit ist uns (ich bin Jahrgang 1959) noch sehr nahe, unsere Eltern, Großeltern haben sie erlebt, wahrscheinlich geht es mir deshalb immer so nahe, wenn ich darüber lese. Ich bin echt gespannt, wie Kutscher Rath durch die Kriegszeit kommen lässt, ob überhaupt, ist noch ein paar Jahre hin, sicher, vielleicht lässt er die Reihe vorher auslaufen oder überspringt den Krieg einfach?
Verbrannte Erde zurücklassen ist ja nichts, was die Deutschen erfunden haben und auf den Feind bezogen macht es sicher auch Sinn, aber Gänsehaut macht es trotzdem. Was wohl mit dem Gold passiert ist? Keiner, von dem wir bisher gelesen haben, scheint es an sich gebracht zu haben. Wo ist Engel jetzt? Lebt er wirklich noch?
Rath soll für Marlow nach Leo suchen, der Vorsitzender eines Ringvereins ist (so kam er mir bisher gar nicht vor). Er sorgt mehr oder weniger dafür, dass die Akte des ermordeten Obdachlosen geschlossen wird und landet dann auch bei der Politischen, Kommunisten verhören.
Dann die Wahlen, undenkbar heute, dass direkt am Wahllokal Wahlwerbung gemacht wird. Die Wahl wird letztlich auch manipuliert, die Kommunisten sind ja alle verhaftet, aber die Nazis hätten auch so einen großen Vorsprung gehabt.
Böhm ist regelrecht degradiert worden und auch als Pförtner wird er sicher nicht alt.
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Zitat
Original von xexos
Gereon ist weder 43, noch 33, sondern gerade 30 geworden.Laut S. 193 ist Gereon jetzt 34 geworden! Passt auch zu seiner Biografie: http://www.gereonrath.de/die-figuren.html
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Stimmt, da steht es: "Kriminalkommissar. Geboren am 5. März 1899 in Köln."
Hatte ich im Buch nicht gelesen "sein letzter Tag als noch nicht 30-jähriger" oder so ähnlich? Na dann halt 34. -
Zitat
Original von xexos
Stimmt, da steht es: "Kriminalkommissar. Geboren am 5. März 1899 in Köln."
Hatte ich im Buch nicht gelesen "sein letzter Tag als noch nicht 30-jähriger" oder so ähnlich? Na dann halt 34.Ne, genau da stand letzter Tag als 33jähriger (s. die von mir genannte Seite)
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Zitat
Original von PMelittaM
Diese Zeit ist uns (ich bin Jahrgang 1959) noch sehr nahe, unsere Eltern, Großeltern haben sie erlebt, wahrscheinlich geht es mir deshalb immer so nahe, wenn ich darüber lese.
Ich habe mir gestern noch ein paar Details von jemanden schildern lassen, der 1926 geboren wurde, also heute fast 90 Jahre alt ist. An 1933 hatte er natürlich kaum noch Erinnerungen, aber die späteren Jahre bis 45 hat er sehr bewusst erlebt - bis hin zu einer dreijährigen Kriegsgefangenschaft in England. Mir läuft bei solchen Erzählungen vor Ehrfurcht immer ein kalter Schauer den Rücken runter. Alles was für mich (Jahrgang 1969) ewig weit weg ist, waren Teile der Kindheit und Jugend von ihm. Meiner Meinung nach müsste darüber noch viel mehr erzählt werden - solange es jetzt noch geht.ZitatOriginal von PMelittaM
Ich bin echt gespannt, wie Kutscher Rath durch die Kriegszeit kommen lässt, ob überhaupt, ist noch ein paar Jahre hin, sicher, vielleicht lässt er die Reihe vorher auslaufen oder überspringt den Krieg einfach?
Auf der Leipziger Buchmesse erzählte Kutscher, dass ......ursprünglich acht Bände geplant waren. Jedes Jahr von 1929 bis 1936 sollte es ein Buch geben, meine ich. (Oder sollte das Ende 1939 sein?). Nun hat er aber entschlossen, dass er (mindestens) neun Bücher schreiben wird und er es nicht in einer dunklen Welt (das spräche für 1939), sondern mit einer positiven Aussicht enden lassen will (das spräche für 1945).ZitatOriginal von PMelittaM
Was wohl mit dem Gold passiert ist? Keiner, von dem wir bisher gelesen haben, scheint es an sich gebracht zu haben. Wo ist Engel jetzt? Lebt er wirklich noch?
Ich habe schon spekuliert, dass Engel vielleicht doch tot ist und der Goldräuber der Leutnant selbst ist. Das Buch gäbe ihm doch ein perfektes Alibi. -
Ob das mit dem Auge möglich ist, weiß ich nicht - ich meine aber, dass man den Augapfel auch für Operationen wenigstens verschieben kann.
Dieses ganze Geschreibsel von Roddek ist fürchterlich!
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Dieses ganze Geschreibsel von Roddek ist fürchterlich!
Echt, warum? Ich finde das spannend. -
xexos, der Typ ist mir von Anfang an einfach zuwider. Über den "Roman" sage ich erstmal nix weiter.