Sébastien Japrisot - Mathilde (Eine grosse Liebe)

  • Es ist meine erste Rezension also nicht ganz so streng sein :wave


    Titel:Sébastien Japrisot -> Mathilde - Eine große Liebe
    Aus dem Französischen von Christiane Landgrebe
    Originaltitel: Un long dimanche de fiancailles


    ISBN:3746621178


    Kurzbeschreibung:
    Ein großer französischer Roman über die Liebe in den Zeiten des Krieges.


    Sieben Sommer lang sucht die junge Mathilde Donnay ihren im 1.Weltkrieg zum Tode verurteilten und seitdem verschollenen Geliebten. Zart, zerbrechlich, aber zugleich auch mit kriminalistischem Verstand begabt, macht sie sich auf in ein Labyrinth von Wissen und Verleugnung, in dem einzig ein Foto und ein paar verschlüsselte Briefe ihr roter Faden sind.


    Diese erschütternde Geschichte wurde in Starbesetzung verfilmt von Jean-Pierre Jeunet (»Delicatessen«), mit Audrey Tautou (»Die fabelhafte Welt der Amélie«) in der Hauptrolle – das internationale Kinoereignis des Jahres 2005.


    »Den berühmten Liebespaaren der Weltliteratur sind ab jetzt Mathilde und Manech hinzuzufügen.« Der Tagesspiegel


    Über den Autor:
    Jean-Baptiste Rossi (* 4. Juli 1931 in Marseille, † 4. März 2003 in Vichy) war ein französischer Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller. Er ist besser bekannt unter seinem Pseudonym Sébastien Japrisot, ein Anagramm aus seinem bürgerlichen Namen.


    Seinen ersten Roman, Les mal partis schrieb er mit 18 Jahren. Dabei wurde er von seiner eigenen Jugend inspiriert. Der Roman wurde allerdings erst 15 Jahre später veröffentlicht.


    Einige seiner Werke:
    1962: Mord im Fahrpreis inbegriffen (Compartiment tueurs)
    1962: Falle für Aschenbrödel (Piège pour Cendrillon)
    1966: Die Dame im Auto mit Sonnenbrille und Gewehr (La dame dans l'auto avec des lunettes et un fusil)
    1968: Weekend im Tresor (Adieu l'ami)
    1977: Blutiger Sommer (L'été meurtrier)
    1991: Die Mimosen von Hossegor (Un long dimanche de fiançailles) (verfilmt 2004 von Jean-Pierre Jeunet als Mathilde - Eine große Liebe)
    1992: Le passager de la pluie


    Meine Meinung:
    Mich hat das Buch so gefesselt, dass ich es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen habe.Mir gefiel Japrisots Stil und die Darstellung, wie versessen Mathilde darauf ist ihren Verlobten wiederzufinden und sich langsam ein Puzzle-Stück nach dem anderen zusammenfügt. Praktisch wie in einem Krimi. Man denkt die ganze Zeit, schafft sies oder schafft sies nicht. Die Spannung hält also bis zum letzten Kapitel an. Außerdem beeindruckte mich ihr Charakter, wie beharrlich sie nach jeder Information suchte und sie alle aufbewahrte, alles aus Liebe, obwohl sie mit 19 Jahren ihr ganzes Leben noch vor sich hatte. Am Ende muss ich zugeben sind sogar ein paar Tränchen geflossen, so dramatisch und mitreißend ist dieses Buch. Ich kann es nur empfehlen. Den Film habe ich leider nicht gesehen, werde ihn mir aber auf DVD holen. Dafür sind im Buch ein paar Fotos vom Film drin.

  • Ich hatte anfangs Mühe mit Japrisots doch sehr lakonischem Schreibstil, und ich fand die ersten zwei Kapitel hindurch so gar keinen Zugang zu der Geschichte und den Charakteren. Danach aber hatte mich der Roman am Haken und ich konnte ihn nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe so mit Mathilde mitgefiebert, so gehofft, dass Manech entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch überlebt hat und sie ihn findet. Und am Schluß habe ich dann auch ein paar Tränen zerdrückt...


    Mathildes Spurensuche, wie sie versucht, aus Augenzeugenberichten und Briefen das komplette Puzzle der Ereignisse zusammenzusetzen, ist beeindruckend und intellektuell durchaus anspruchsvoll, hatte Parallelen zu einem Krimi.


    So schwierig der Stil anfangs für mich war - weil ungewohnt - so wunderbar fand ich ihn dann im Laufe des Buchs, auch wie die doch etwas skurrilen, aber liebevoll gezeichneten Charaktere. Vielleicht lag es daran, dass ich im Hinterkopf hatte, dass die Filmadaption vom Team von "Amélie" ist - aber ich habe mich oft an "Amélie" erinnert gefühlt. Die Atmosphäre, dieser nostalgische Touch, auch die sympathische Schilderung der leicht schrägen Charaktere und ihrer Lebensgeschichten.


    Ich habe den Film auch bislang noch nicht gesehen, nur den Trailer dazu. Die Filmfotos im Buch fand ich allerdings eher verwirrend, obwohl sie optisch sehr ansprechend sind - ich fragte mich die ganze Zeit, weshalb Mathilde im Buch im Rollstuhl sitzt und auf den Filmfotos nicht... :gruebel Vielleicht bringt da der Film dann irgendwann mal Klärung... :-)


    LG, Nicole :wave

  • Schön, dass endlich jemand auf meine Rezi geantwortet hat :-)
    Nicole ich hab den FIlm gesehen und er ist seeeehr gut. Steht dem Buch in nichts nach! Vor allem wenn Amélie dir gefallen hat, solltest du ihn gucken. Er ist echt klasse. Mehr zum Film findest du hier bei den Eulen.

  • Mit dem Schreibstil hatte ich auch so meine kleinen Probleme - außerdem hatte ich mir von dem ganzen Zirkusrummel um das Buch etwas mehr erhofft. :schlaeger
    Nichts ist schlimmer als enttäuschte Erwartungen, das trübt jeden Blick.